Leben mit Kindern

Unerzogen: Sind gute Manieren bei Kindern noch zeitgemäß?

24. April 2018
unerzogen

Unerzogen. Ist das jetzt eigentlich Zeitgeist? Heute beschäftigen wir uns hier mit der Frage, ob eine eher antiautoritäre Erziehung Sinn macht oder ob wir daran festhalten sollten, den Kindern „gute Manieren“ beizubringen. Ist es nützlich, wenn wir bei einer Verabschiedung das Kind dazu zwingen, artig die Hand zu geben und „danke“ zu sagen. Oder ist das krampfig? Oder gegen wir dem Kind damit wertvolle Werkzeuge an die Hand, im sozialen Leben zu bestehen? Gar nicht so einfach….Meine Gastautorin Sandy hat sich ein paar Gedanken dazu gemacht. 

Showdown an der Wursttheke

Wenn eine Mutter den Dreijährigen an der Wursttheke fragt: „Was sagt man?“, um dem Kind ein Dankeschön einzufordern, finde ich das aus pädagogischer Sicht angebracht. Wenn eine Mutter die selbe Aufforderung noch an einen Dreizehnjährigen stellen muss, weil ein DANKE nicht selbstverständlich sind, finde ich das seltsam. Ich bin zwar kein konservativer Verfechter des „Knigge“, aber eine gewisse Höflichkeit Anderen gegenüber sollte selbstverständlich sein – oder?

Unerzogen oder: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

Für mein Verständnis muss jeder seinem Gegenüber einen gewissen Respekt zollen, egal in welchem Alter und ob es sich dabei um Freunde oder Eltern, den Lehrer oder Chef handelt. Dieses Paradigma habe ich im Kindesalter gelernt und sehe es auch in meiner Verantwortung als Elternteil, es meinen Kindern so weiter zu geben. Soziale Kompetenzen zu vermitteln, kann nicht Pädagogen überlassen werden, der Weg hierfür wird weit vor der Einschulung geebnet. Demnach erziehe ich meine Kinder nach dem ethischen Grundsatz „Behandle Andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

Welche Erziehungsmethoden sind heute sinnvoll?

Die Gültigkeit dieser goldenen Regel mag für mich selbstverständlich sein, ist sie es jedoch nicht für jeden. Nebst Höflichkeit und Respekt geht es grundsätzlich auch um Werte und Regeln, die den Kindern vermittelt werden sollten. Ich habe beispielsweise Eltern mit antiautoritärem Erziehungsstil beobachtet, die Klingelstreiche oder Mittelfinger zeigen ihrer Kinder nicht rügen. Ich habe eine Freundin, die die Überzeugung vertritt, dass ihr Sohn (5 Jahre) in der Kita schlagen darf, wenn er selbst geschlagen wird.

Nun soll es an dieser Stelle nicht um Etikette nach Knigge oder einer Grundsatzdiskussion zu Erziehungsmethoden gehen. Vielmehr geht es mir um eine zu beobachtende Respektlosigkeit von manchen Kindern Erwachsenen gegenüber, einem Verlust von guten Manieren, um eine gewisse Ignoranz, die mich irritiert. Es geht mir um gelangweilte unter 10jährige Kinder, die Sprüche klopfen, wie Prä-Pubertierende.

Ich fühle mich als Mutter nicht für „voll genommen“

Ich erwarte ja gar nicht, dass die Freunde unserer Kinder mich siezen, mit Familiennamen anreden oder gar zur Begrüßung die Hand geben (wie ich das übrigens noch in den 1980er Jahren bei Eltern meiner Klassenkameraden getan habe!). Aber ich kann doch mindestens ein pro-aktives „Hallo!“ oder freundliches „Guten Morgen!“ erwarten, wenn ich dem Freund meines Sohnes (8 Jahre) die Tür öffne. Ich kann doch erwarten, dass mir zu Hand gegangen wird, wenn es um das Müll rausbringen oder Tisch abräumen geht.

Viele Kinder von heute legen ein Verhalten an den Tag, welches kleinen Prinzen und Prinzessinnen ähnelt, bei dem die Erwachsenen zum Servicepersonal degradiert werden. Eine anschauliche Situation, in der ich mich als Mutter nicht für „voll genommen“ fühlte, ereignete sich kürzlich daheim bei uns am Esstisch. Ein Freund unseres Sohnes hatte bei uns übernachtet und rülpste beim Frühstück mehrmals lautstark. Mein Mann war perplex, ich irritiert, die Kinder lachten.

Unerzogen: Versehen, Provokation oder Zeitgeist?

Ein Versehen? Schlechte Erziehung? Ignoranz? Oder gar Provokation? Ist dieses Verhalten seinen Eltern geschuldet oder ist rülpsen neuerdings Knigge? Machen unsere Kinder heute mit uns, was sie wollen? Bin ich mittlerweile zum Spießer geworden, der ich nie sein wollte, weil ich „furzen, nicht grüßen und nicht-Danke- sagen“ unhöflich finde?

Entweder bekommt meine Generation jetzt Antwort auf die Abkehr von autoritärer Erziehung oder ich bin als Mutter inkonsequent und habe mit meiner Erziehung versagt. Was meint Ihr?

Text: Sandy Bossier-Steuerwald

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19 Kommentare

  • Reply Julia 24. April 2018 at 9:41 am

    Hehehe, das Beispiel mit dem Rülpsen ist leider schlecht gewählt. Denn tatsächlich stand im Knigge noch: „Rülpset und furzet, wenn es Euch schmecket.“ (Oder so ähnlich.)

    Davon abgesehen sehe ich es genauso wie Du und würde auch den Freunden meines Kindes sagen, dass ich das unhöflich finde.

    • Reply Frau Mutter 24. April 2018 at 11:56 am

      Das Zitat, das Du nennst, stammt von Martin Luther. Knigge war etwas später, da gabs wohl nicht mehr so viele Blähungen;) lg nina

  • Reply Anita 24. April 2018 at 9:45 am

    Meine Eltern pflegten zu sagen „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“. Genau so ist es! Manieren sind das A und O der sozialen Interaktion und nur wer sie beherrscht, kann sie (gekonnt) brechen. Wer sie nicht kennt, fällt spätestens als Erwachsener unangenehm auf.

    Ich habe einen dreijährigen Sohn und ich fordere ein Bitte und Danke ebenso ein, wie eine anständige Begrüßung und Verabschiedung (und ich meine damit kein „High-Fiven“, sondern ein Händeschütteln und ein „Guten Tag/Auf Wiedersehen“ bei einer persönlichen Begrüßung, zumindest jedoch ein Hallo/Tschüss beim Betreten und Verlassen eines Geschäfts, etc.). Auf ein „Ich will xyz“ reagiere ich gar nicht! An den Tischmanieren arbeiten wir zur Zeit und das Thema wird und wohl noch ein paar Jährchen beschäftigen, bis sie sitzen.

    Mit befreundeten Familien haben wir die Abmachung, dass wir unsere Kinder gegenseitig mit erziehen. So lernen sie, dass diese Dinge nicht bloß Schrulligkeiten in der eigenen Familie sind.

    Wer das antiquiert findet – bitte schön! Nur weil es altmodisch ist, ist es noch lange nicht schlecht! Ich bin nicht der Kumpel meines Kindes, sondern seine Mutter und als diese habe ich sowohl das Recht, als auch die Pflicht, es zu erziehen.

  • Reply einfach Stephie 24. April 2018 at 11:42 am

    Gute Manieren kommen nie aus der Mode! Doch werden diese wohl über die Generationen „modifiziert“. Die angeführten Basics wie „bitte / danke“, freundliches Grüßen und hilfsbereit zu sein sollte meines Erachtens niemals aussterben. Es gehört doch zu einem respektvollen Miteinander dazu. Ich habe auch schon einen Freund meines Sohnes sanft darauf hinweisen müssen (damals im Grundschulalter), dass an unserem Tisch nicht geflucht wird. Finde ich sehr schade, wenn Kinder offenbar solche Dinge nicht von zu Hause kennen. Knigge der heutigen Zeit sollte noch erweitert werden um „Handys weg vom Esstisch“. Bin ich jetzt spießig?

    • Reply Frau Mutter 24. April 2018 at 11:58 am

      Nein, bist Du gar nicht! Ich bemerke auch, dass die echten Basics, wie Grüßen komplett missachtet werden. Finde das schade. Aber was soll man machen, andere Kinder miterziehen? Nö, will ich auch nicht. LG

  • Reply Patricia 25. April 2018 at 4:56 am

    Kinder lernen durch nachahmen! Ich musste mein Kind noch nie zu einem Danke, Bitte oder Hallo auffordern. Sie macht das mit ihren 3 Jahren von ganz alleine. Sie ahnt es mir nach. Von einem „ wie sagt man“ halte ich nichts. Ein Danke sollte ehrlich gemeint sein und keine Floskel.

  • Reply Carola 25. April 2018 at 6:46 am

    Danke Patricia für deinen Kommentar. Kinder sind respektvoll wenn ihnen selbst Respekt entgegen gebracht wird…und zwar von Geburt an. Sie lernen am Modell und natürlich kann ich sie ab und zu auch freundlich drauf hinweisen…aber bitte nicht zu oft..das führt nämlich eher zum Gegenteil. Ich habe meinen Sohn nie bewusst zu bitte, danke hallo usw gedrängt…aber ich habe es bewusst vorgelegt mich zb für ihn bedankt als er klein war. Heute ist das für meinen 7 jährigen mein Thema und selbstverständlich. 🙂 Dass es so besser funktioniert als durch Belehrung, Ermahnung usw…kann man übrigens in jede modernen pädagogischen Fachliteratur finden. Tut mir wirklich leid, dass es mit den Freunden deines Sohnes so schwierig ist…mich würde das auch nerven. Lg

  • Reply YveeB 25. April 2018 at 10:31 am

    Manieren müssen sein, aus zweierlei Grund. Erstens weil es den gesellschaftlichen Leben erleichtert. Wir wollen alle gesehen werden. Ein Guten Tag, Auf Wiedersehen, Danke, dass ich bei Euch spielen durfte, zeigt nicht nur Respekt, sondern bedeutet, dass der Gegenüber weiss das er wahrgenommen wurde. Ich erwarte von mein Kindern noch eine Runde mehr, ordentliche Tischmannieren, warten bis alle fertig sind und ein Dank für das leckere Essen. Der zweiten Grund ist, weil wir Eltern unseren Kindern erziehen, so dass sie da draussen erfolgreich sein können. Definiere Erfolg wie man mag, aber Freunde und ein ordentliches Auskommen gehören dazu. Und wie will man das erleben, wenn man noch nicht mal Danke sagen kann?

  • Reply Marie 26. April 2018 at 8:44 pm

    Kann den beiden Kommentaren vor mir zustimmen: Unsere Tochter sagt „Danke“ seit sie sprechen kann, da wir ihr es so vorleben und sie genauso wertschätzend behandeln. Jetzt mit 2,5 traut sie sich in fremden Situationen noch nicht, dann sage ich es für sie, so lange bis sie es von selbst kann. Ich dränge sie nicht, das halte ich für Kontraproduktiv. Erlebe es im Umfeld, dass diese Eltern welche extrm penibel und aggressiv Höflichkeitsfloskeln einfordern, selber ihre Kinder leider sehr schlecht behandeln und allgemein nicht den besten Umgang und Umgangsformen pflegen. Im Übrigen ist es normal, in der Pubertät sämtliche guten Manieren noch einmal völlig zu vergessen, das Hirn spielt verrückt und hat meist schlicht keine Kapazitäten neben der Schule etc. noch viel mehr zu händeln. Aber der Samen geht später auf – immer! Und wenn ich mir ansehe, was heute schon Erstklässlern abverlangt wird, teilweise schon Kindergartenkindern, und das allgemeine Stresslevel unsere Zeit, dem nicht nur die Erwachsenen ausgesetzt sind, dann wundert mich nichts mehr.

  • Reply Patrick 27. April 2018 at 1:12 pm

    „Unerzogen“ hat mit „antiautoritär“ so viel zu tun wie Hitlerbärte mit gutem Geschmack, d.h.: nichts! „Antiautoritär“ bedeutet, dass man die Kinder dazu erzieht, jegliche Autorität abzulehnen.

    „Unerzogen“ ist auch nicht „Laissez-faire“, wo man das Kind sich selbst überlässt.

    Wer seine Kinder unerzogen aufwachsen lässt, gibt die Verantwortung für das Kind NICHT ab, sondern wendet sich ihm liebevoll hin. Wir, die Wert auf eine bindungsorientierte Elternschaft legen, sind eine „natürliche Autorität“ für unsere Kinder. Wir sind die, denen die Kinder vertrauen, wenn wir ihnen vertrauen.

    „Unerzogen“ lehnt nicht alles ab, was man heute im Allgemeinen unter „Erziehung“ versteht, sondern nur die „substanzielle Erziehung“. Wir haben das in diesem Blogpost verdeutlicht: https://freeyourfamily.net/2016/02/begriffsverwirrung-erziehung/

    „Unerzogene“ Kinder haben i.d.R. sehr gute Manieren, sofern ihre Bezugspersonen Wert auf einen guten Umgang mit anderen Menschen und den Kindern (!) selbst legen – so, wie das Marie, Carola und Patricia bereits schrieben.

    Wer andere Menschen nicht respektvoll behandelt, z.B. durch „Erziehung“ (Zitat: „Was sagt man da?“), muss damit rechnen, dass die Kinder sich das abschauen. Man kann Kinder nicht durch „Konsequenzen“, Strafen, Drohungen oder Erpressung dazu zwingen, sich so zu verhalten, wie man es gern möchte. Der Schuss geht nach hinten los.

    Liebe Grüße
    Patrick

  • Reply Gitty 27. April 2018 at 9:07 pm

    Ich finde Manieren wichtig und ich fordere Sie auch ein. Bspw. die Freundin meiner Tochter hat anfangs weder Hallo/Tschüss noch Bitte/Danke gesagt. Habe ihr mehrmals höflich erklärt dass man es bei uns sagt und dass es mir wichtig ist. Inzwischen werd ich sogar auf der Straße im Vorbei-gehen von ihr gegrüßt… 🙂
    Vieles funktioniert aber auch durch uns als Vorbilder. Bei uns daheim ist es ganz normal dass wir Bitte und Danke (auch bei Kleinigkeiten) sagen. Und unsere Kleine (fast 2) fängt auch schon damit an. *stolz-bin*

  • Reply Verena 1. September 2018 at 7:44 pm

    Ein Kind, das ich zwinge bitte und danke zu sagen, wird nicht dankbar oder respektvoll. Es wird gezwungen möglichst zügig und zuverlässig die Befehle der Eltern auszuführen. Und es lernt: Große Menschen dürfen kleine Menschen zwingen. Ich lebe meine Werte. Ich bin dankbar. Ich bin respektvoll und ich ermögliche meinem Kind genau das: Raum für Erfahrungen. Echtes, tiefes, nachhaltiges Lernen braucht Zeit und Raum, findet freiwillig und ohne Zwang statt. Und ich bin traurig und erschrocken, dass sich diese Haltung und dieses Menschenbild bis heute hält. Wir sind in der Verantwortung einen liebevollen Umgang mit uns selvsz zu entwickeln, unsere Themen aufzuarbeiten. Dann kommen wie mit zns selbst znd unseren Kimdeen in Beziehung und setzen das Vertrauen unser Kinder nicht für Gehorsam aufs Spiel.

  • Reply Genervte Dienstleistungs-Lehrerin 27. September 2018 at 3:43 pm

    Wenn man denkt, ein Kind müsse nicht LERNEN „Danke“ zu sagen, weil es sonst ja keine echte Dankbarkeit empfindet, der hat noch nicht den angeborenen Narzissten in seinem Kind entdeckt, den es zu überwinden gilt. Tatsächlich fehlt den meisten Kindern erstmal die Wahrnehmung für Gefallen und Geschenke, die andere ihnen tun. Wer denkt eine Dankbarkeit entstünde einfach so hat ein Fantasie-Kind…

    • Reply Patrick 27. September 2018 at 6:58 pm

      Wie es die Eltern vorleben. 🙂

  • Reply Sigrun 5. Oktober 2018 at 4:45 pm

    Was mich sehr irritiert ist die Ansicht das die Erziehung die wir alle noch genossen haben menschenverachteNT und schädigend war. Das heisst nach der Ansicht von unerzogen leben müssten wir alle reif für den Psychologen sein. Ich sehe aber da draußen größten teils Menschen die in den meisten Fällen ganz normal sind und versuchen ihren Kindern gute Vorbilder zu sein und zu erziehen. Ich finde viele Ansätze von unerzogen toll vieles aber auch überzogen und bei manchen wie sie es anwenden völlig daneben. Vorbildfunktion ist das wichtigste denn ansonsten kann man sich den Mund fusselig reden wenn man nicht selbst danke und bitte sagt zum beispiel. Aber einen dreijährigen an das danke und bitte zu erinnern halte ich nicht für schädlich. Es wird ja nicht erzwungen sondern nur dran erinnert. Und gute Manieren sind nicht altmodisch. Sie ändern sich nur so alle paar Jahrzehnte etwas. Ich plädiere für Vorbild sein , kleine Kinder dran erinnern aber nicht zwingen und auch Besuchskindrrn darf man an die familienregeln erinnern. Denn ohne Regeln und Gesetze kommen wir erwachsenen ja auch nicht aus wie man jeden Tag sieht. Und das es regeln und Gesetze gibt kann man gar nicht früh genug lernen ohne funktioniert keine Gesellschaft es sei denn jeder lebt für sich auf einer einsamen Insel.

  • Reply Bea 15. Oktober 2018 at 12:07 pm

    Mir ist in den letzten Wochen und Monaten aufgefallen, dass sich auch einige Erwachsene nicht mehr bedanken. Vor allem haben die Personem, die ich meine, regelmäßigen Kontakt zu Kindern. Einer im privaten, der andere im beruflichen Feld. Wie sollen dann bitte Kinder lernen, sich vernünftig zu bedanken?
    Ich bin auch dagegen, Kinder dazu zu zwingen, aber wo soll das noch hinführen, wenn sich nicht Mal Erwachsene an einfache Verhaltensregeln halten, die dann auch noch von Kindern erwartet werden?
    Es ist deprimierend, wenn man Menschen einen Gefallen tut, und man noch nicht Mal dafür gewertschätzt wird.

  • Reply MJ 15. Mai 2019 at 10:25 am

    Ich finde einige Kommentare schon sehr bedenklich.!!! Natürlich sollen unsere Kinder nicht gezwungen werden etwas zu tun. Kinder lernen jedoch automatisch von den Eltern. Und wenn ich ihnen sage, sie möchten sich bitte bedanken, wenn sie etwas bekommen, dann zwinge ich das Kinder nicht, sondern zeige ihnen, wie respektvoll miteinander umgegangen wird.
    Wenn mein Kind jemanden, warum auch immer, nicht die Hand geben wollte, haben wir es nicht gezwungen, wir haben es jedoch erklärt, dass es höflicher wäre die Hand zu geben.
    Und was heisst hier zwingen! Wenn man Kind ein Medikament, was lebenswichtig ist verweigert, lass ich es lieber sterben als es zu zwingen das Medikament zu nehmen?
    Dieses Ich-Menthalität sind nur Egoisten, die nur an ihre Kinder denken und sich keinen Kopf über andere machen. Na hoffentlich kommt ihr nicht mal in eine Situation wo euch jemand beleidigt. Aber dann bekommen diese Kinder ja sofort eine Depression…

    Selbst meine Kinder haben mittlerweile verstanden, dass gute Manieren sie eher voran bringen als sich wie ein Idiot aufzuführen.

    • Reply Mama 22. November 2024 at 8:41 am

      Ich finde es respektlos Kindern gegenüber, sie abzurichten zu „bitte“ „danke“
      Wenn ich dem Kind beibringe, dass es über seine Grenzen gehen soll, um anderen zu gefallen, weil sie ein „Hand geben“ möchten oder ein lautes „Guten Morgen“, dann ist es für ein Kind auch ganz normal, wenn andere Grenzen von ihm überschritten werden von Erwachsenen.
      Ein Nein eines Kindes muß ich akzeptieren, nur weil ich erwachsen und stärker bin, heißt das nicht, dass ich es zwingen darf, mit Menschen zu reden oder anderen die Hand zu geben.
      Karl Valentin sagte schon „Wir brauchen die Kinder nicht erziehen, sie machen uns eh alles nach“
      Für mich völlig ausreichend. Ein Kind hat kein schlechtes Benehmen, nur weil es noch nicht „bitte“ und „danke“ sagt. Ein Erwachsener hat ein schlechtes Benehmen, wenn er das Kind dazu zwingt, diese Dinge zu tun. Möchte ich so behandelt werden? Dass mich jemand zwingt, einen anderen Menschen zu begrüßen? Nö, ich habe eine eigene Integrität. Und nix wird so oft gebrochen, wie die Integrität der Kinder.

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