Leben mit Kindern

Mütter im Hamsterrad: Warum Eigenverantwortung zu mehr Freiheit führt

30. Juni 2021

Fühlt Ihr euch gerade auch so ausgelaugt? Nach dem letzten Jahr, was ja mehr oder weniger durch ständige Pflichterfüllung geprägt war, keine Pausen hatte und ganz wenig Me-Time, wünsche ich mir persönlich vor allem Zeit für mich.  Selbstbestimmt war ich im letzten Jahr eher nicht, aber ich habe angefangen mehr „Nein“ zu sagen. Und ich werde immer besser darin…

Gastautorin und Bloggerin Andrea von Balancezone schreibt heute darüber, wie wir zu mehr Selbstbestimmung in unserem Leben kommen können und welche Verantwortung wir dafür tragen.

Selbstbestimmt leben jeden Tag. Ohne Kompromisse. Ganz ehrlich – schaffst du das? Also wenn ich manchmal abends so Resonanz ziehe und mir bewusst wird, wie selbstbestimmt ich meinen Tag doch gemeistert habe, will ich am liebsten nur noch die Decke über meinen Kopf ziehen. Und am besten schnell einschlafen. Ganz schnell. Jetzt! Nur, um der Realität zu entfliehen, die mir mal wieder ohne Erbarmen zeigt, wieviel Zeit ich anderen gewidmet hab.

Mütter im Hamsterrad und wie wir da rauskommen können

Und im Trubel des Alltags mich selbst vergessen hab. Mir fällt ein, was ich alles hätte anders machen können, sollen, dürfen, müssen…. Ab morgen ändere ich das. Ehrenwort. Weil ab morgen hab ich Zeit für mich und bestimme meinen Tag selbst. Keine To-Do-Listen, Wünsche, Erwartungen und vor allem keine Endlos-Diskussionen mehr mit energiesaugenden Wesen. Ohne Wenn und Aber! Und ehe ich mich wacher und wacher denke von meinen ganzen guten Vorsätzen (allein das Wort sagt ja schon dass es nix werden kann), ist es schon wieder passiert: Sogar von meinen Gedanken bin ich schon FREMDBESTIMMT!!!!
Selbstbestimmt leben ist doch easy…?

Warum funktionieren wir den Großteil unseres Tages nur noch anstatt uns lebendig zu fühlen? Und warum begleiten uns ständig Gedanken wie „ich muss halt, es wird von mir erwartet, was sollen die anderen denken, ich will niemand enttäuschen“ …? Die Antwort ist einfach: Es ist schlichtweg die Angst, Anerkennung und Liebe zu verlieren wenn die Erwartungen anderer nicht erfüllt werden. Kommt dir das bekannt vor? Der Grund dafür mag an Erziehung und Glaubensmuster liegen. Aber erstens: Erziehung gehört der Vergangenheit an – die ist ohnehin vorüber und kommt nicht wieder – und zweitens: Glaubensmuster lassen sich jederzeit ändern. Deshalb ist jetzt der beste Zeitpunkt, aus dem Hamsterrad auszusteigen.

Die erste Erkenntnis: Nur ich kann es ändern!

Irgendwann kam auch bei mir der Zeitpunkt, an dem ich erkannte, dass ich es jederzeit ändern kann. Egal, wieviel von mir erwarten wird: Ich entscheide, wie sehr ich mich davon bestimmen lasse. Und ich entscheide trotz aller Verpflichtungen wie Beruf, Familie, Kinder, etc. auch darüber, wie ich meinen Tag lebe.

Fang auch du an, deinen eigenen Bedürfnissen Platz zu machen und erinnere dich an deine Wünsche und Ziele! Denn wenn du nur jeden Tag damit beschäftigt bist, Erwartungen anderer zu erfüllen, sind deine Ressourcen Gesundheit und Freude am Leben bald erschöpft. Was in weiterer Folge bedeutet, dass sich deine Seele beschweren und an deinen Körper Beschwerden schicken wird. Davon haben weder deine Kollegen, noch Familie und Freunde etwas davon. Am allerwenigsten DU selbst.

Deshalb sollte deine einzige Option ab sofort sein, gut auf dich selbst zu hören, danach zu leben und deinen ganz persönlichen Weg zu gehen. Selbstbestimmt. Jeden Tag. Natürlich wird das nicht immer leichtfallen, aber im Grunde es ist einfach. Die folgenden 5 Stufen zur Selbstbestimmung sollen dir ein Wegweiser sein und im Alltag bei der Umsetzung helfen.

5 Stufen zur Selbstbestimmung

Optimismus

Aus einer Krise kann was Gutes entstehen! Wichtig ist, die Bereitschaft, etwas zum Guten ändern zu wollen. Das ist der erste Schritt. Erkenne, dass du bereit bist, einen neuen Weg einzuschlagen und lass dich nicht von alten Mustern, Glaubenssätzen oder dem Wunsch nach Perfektionismus davon abhalten. „Don’t worry, be happy“ lautet die Devise. Vertrau darauf, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt!

Akzeptanz

Die Realität kann nicht verändert werden, weshalb du versuchen sollst, die belastende Situation erstmal so gut es geht anzunehmen. Da die Energie immer der Aufmerksamkeit folgt, machst du deine Lage nicht besser indem du gegen sie kämpfst. Du lebst im Jetzt, Vergangenes lässt sich ohnehin nicht ändern und Krisen eignen sich gut, um neue Kraft daraus zu schöpfen und die Zukunft nach deinen Vorstellungen zu gestalten.

Opferrolle verlassen

Die Opferrolle kann manchmal sehr verlockend sein. Ist ja auch irgendwie bequem, die Schuld bei den anderen und nicht bei sich selbst zu suchen. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, auf die äußeren Umstände nicht mehr zu reagieren. Warte nicht darauf, dass dich jemand anderer aus der Situation „rettet“, sondern konzentriere dich auf deine Stärken! Richte deine Aufmerksamkeit ausschließlich darauf und komm so wieder auf die Beine.

Verantwortung übernehmen & Zukunft planen

In diesem Schritt versuchst du, deinen eigenen Anteil zu erkennen, wie du in eine bestimmte Situation geraten bist. Das Gefühl, dem Schicksal oder einer höheren Macht ausgeliefert zu sein, wirkt sich destruktiv aus. Solange du den äußeren Umständen die Schuld gibst, schiebst du die Verantwortung von dir. Selbstbestimmt heißt aber, selber über sein Tun zu bestimmen. Somit ist es ausschließlich deine Entscheidung, die Verantwortung zu übernehmen und wieder handlungsfähig zu werden. Eigenverantwortung heißt: Mit der Erfahrung aus dem Gestern mein Heute leben und nach vorne schauen. Jetzt kannst du zielgerichtet deinen Tag steuern und auch danach leben!

Nein sagen lernen

Das ist die größte Herausforderung überhaupt. Und es hat absolut NICHTS mit Egoismus zu tun. Und dennoch – wer kennt nicht das schlechte Gewissen, wenn man eine Freundin/einen Freund mit einem Nein zurückweist? Irgendwie verständlich. Trotzdem soll dir dabei klar sein, dass ein Ja zum anderen manchmal ein Nein zu dir selbst bedeutet. Oft fällt uns gar nicht auf, dass wir uns selbst weniger nett behandeln, als wir es je zu einer Freundin wären. Nur aus Gutmütigkeit nachzugeben ist auf Dauer keine Option. Versuche stark zu bleiben und auf dich selbst Rücksicht zu nehmen. Und auf die Gefahr hin, dass du auf Widerstand stößt: Gute Freundschaften halten das aus!

Hier könnt Ihr in ein

In der eigenen Mitte sein heißt selbstbestimmt leben

„Was tust du eigentlich, um dich zu entspannen?“ fragt der Schüler seinen Meister. 

„Nichts“, so der Meister. „Wenn ich gehe, gehe ich, wenn ich esse, esse ich und wenn ich schlafe, schlafe ich.“ 

„Aber das tun doch alle“, sagt der Schüler. 

„Eben nicht“! ist die Antwort des Meisters. 

(Asiatische Weisheit)

Über die Autorin:

Ich heiße Andrea, bin verheiratet, habe 2 wundervolle Kinder (bald 9 und 11 Jahre) und seit neuestem eine kleine Katze. Meine Liebsten zeigen mir jeden Tag, wie toll das Leben ist. Aber auch, wie turbulent Familienalltag
sein kann. Mein Lebenselixier ist, viel Zeit mir meiner Familie und in der Natur zu verbringen, mir jeden Tag ein bisschen mehr „Me-Time“ zu gönnen und auf eine gute Balance zwischen mentaler und körperlicher Gesundheit zu achten. Vor allem: Jeden Tag Freude haben! Sie schreibt auf ihrem Blog über Selfcare, Produktivität und mehr Leichtigkeit im Alltag.

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