Eine Weltreise mit der Familie. Das klingt nach einem absoluten Traum. Maren hat sich diesen Traum erfüllt und ihre drei Söhne währen der Reise selbst unterrichtet. Auf diesem Familienabenteuer kam Ihr die Idee für das Social Start Up, das sie heute betreibt. A Bleistift FOR EVERYONE möchte die Bildungsverhältnisse in Entwicklungsländern durch die Unterstützung bestehender Projekte zum Aufbau, Betrieb oder zur Sanierung von Schulen verbessern. Heute erzählt sie ihre spannende Geschichte von der Weltreisenden zur Unternehmerin. MORE?
Den Kindern die Welt zeigen, wie sie wirklich ist
Haben Ihr auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt, einfach mal aufzubrechen?
„Wir machen eine Weltreise“, mit diesem Satz begann es 2015 in unserer Küche. Ungläubige Blicke unserer drei schulpflichtigen Kinder: Ein Jahr ohne Unterricht? Nein, wir unterrichten euch. Jeden Tag 2 Stunden lang. Das klang erst einmal gut und alle hatten Lust auf dieses große Abenteuer.
Wir wollten unseren Kindern zeigen, wie die Welt wirklich ist, uns vor Ort ein Bild von den verschiedenen Kulturen, Ländern und Religionen machen und den Menschen neugierig und offen begegnen. Bevor wir Kinder hatten, sind wir viel gereist. Als die Kinder klein waren, ging es erst einmal meist in die Nachbarländer. 2014 unternahmen wir die erste Fernreise mit unseren Kindern und stellen fest, wie gut wir als Team funktionieren. Beeindruckend war, was die Kinder an Eindrücken und auch Erkenntnissen mitnahmen. Reisen bildet, dass konnten wir sprichwörtlich beobachten. Viel Erlebtes floss in den Alltag ein. Aus dieser Erfahrung und unserer allgemeinen Reiselust entstand Stück für Stück der Plan, eine Weltreise zu machen.
Und was ist mit der Schulpflicht?
Wir vermieteten unser Haus, reduzierten die Kosten auf das Minimum und meldeten uns in Deutschland ab. Natürlich behält man dabei die deutsche Staatsbürgerschaft, aber man hat keinen Wohnsitz in Deutschland und die Kinder unterliegen nicht mehr der deutschen Schulpflicht.
Nach 12 Monaten intensiver Vorbereitung brachen wir am Bahnhof Potsdam in Richtung Frankfurt a.M. auf. Von dort reisten wir mit dem Flugzeug nach Sansibar. Dann ging es über das Festland Tansanias in den Iran, von Nepal nach Thailand, dann folgten Vietnam, Kambodscha, die Philippinen. Sechs Monate verbrachten wir zusammen, weitgehend in Entwicklungsländern. Über neu gewonnene Freunde oder zufällige Begegnungen gelangten wir an unterschiedlichste, außergewöhnliche Projekte.
Fußball als verbindendes Element
Wir waren dort nicht nur Besucher oder Touristen, wir lebten dort teilweise mehrere Wochen, lernten die Menschen kennen, brachten uns ein, sahen die Welt mehr und mehr mit anderen Augen. Die Arbeit vor Ort, das Erleben der Menschen, ihre Gastfreundschaft und Freundlichkeit, trotz der vorherrschenden Armut, war für uns alle – vor allem für die Kinder – eine unglaublich eindrucksvolle und neue Erfahrung. Zum Beispiel als wir an der Grenze zu Malawi in einer Missionsstation wohnten. Damals war Deutschland noch Fußballweltmeister und als Eltern von drei Jungs hatten wir diverse Fußbälle im Gepäck. In Matema angekommen, pusteten wir einen Fußball auf und mittags nach der Schule reihte sich ein schwarzer Junge nach dem anderen in das Fußballspiel unserer Kinder ein. Das Eis war gebrochen und von da an besuchten uns die Jungs jeden Tag, spielten Uno, Fußball und gingen gemeinsam schwimmen. Wir teilten unser Essen mit Ihnen, aber sie teilten ihr Essen auch mit uns. Matema hat 5.000 Einwohner, kein Internet und unser Ball war der einzige in diesem Ort.
Mit anpacken in Nepal: Bildung ist alles!
In Nepal halfen wir in einem sozialen Projekt, der KREMF. Die Stiftung betreibt eine Schule und einen Kindergarten. Sie hat einen bio-dynamischen Garten, wo Gemüse und Obst für die Kinder und das dazugehörige Restaurant angebaut werden. In dem Garten wird den Schülern und ihren Eltern beigebracht, wie man anbaut und aus dem Angebauten vollwertige Mahlzeiten zubereitet. Eine gute Ernährung ist die beste Krankheitsprävention und in einem Land wie Nepal, wo es immer noch Lepra gibt, bitter notwendig. Es werden auch eine Schmuckwerkstatt und eine kleine Krankenstation betrieben. Während ich die Schmuckkollektion fotografierte, schrieb mein Mann ein Konzept für die Krankenstation und unsere Kinder halfen in der Küche, in der Schreinerei, im Garten und am liebsten kümmerten sie sich um die 10 Hunde, die sie gerettet hatten.
Zwischen den einzelnen Stationen mussten wir immer wieder Packen, Aufbrechen und Abschied nehmen. Oft waren wir traurig wieder weiterreisen zu müssen und es stimmte uns nachdenklich, dass die Menschen an den meisten von uns besuchten Orten, so wesentlich weniger gute Chancen haben, als wir hier in Deutschland. Das Leben ist ungleich härter, oft ein täglicher Überlebenskampf und durch die meist schlechte Bildung haben die Kinder wenig Chancen auf ein weniger beschwerliches Leben als ihre Eltern.
Konflikte lösen auf der Weltreise mit Familie
Wir als Familie haben uns in dieser Zeit alle sehr intensiv kennengelernt. So viel Zeit verbringt man sonst nie miteinander. Keiner geht morgens ins Büro oder in die Schule. Wenn es Probleme gibt, dann muss man sich denen gemeinsam stellen und Lösungen erarbeiten. Das klappte mal besser und mal schlechter, aber es war immer bereichernd. Am Anfang der Reise wohnten wir oft in einem großen Familienzimmer. Nach ein paar Wochen stellten wir fest, wie wichtig es ist, teils in kleineren Gruppen „zu nächtigen“, vor allem wenn es unter einander Streit gibt. Dann tat es gut, die Kontrahenten räumlich zu teilen und oft war am nächsten Morgen der Friede wiederhergestellt. Rückblickend kann man sagen, dass wir als Eltern mit Kindern aufgebrochen sind und als Familie zurückkamen.
A Bleistift FOR EVERYONE: Wie die Idee zum Social Start Up entstand
Was haben wir alle aus diesem außergewöhnlichen Jahr mitgenommen? Viele Eindrücke, viele Begegnungen mit Menschen. Zumeist begegnete man uns mit unvoreingenommener Offenheit und Neugier. Als Familie genießt man immer ein hohes Ansehen und unsere blonden Kinder erwecken teilweise regelrechtes Aufsehen.
Für uns alle überraschend war, dass es den Kindern in vielen der bereisten Länder grundsätzlich möglich war, eine Schule zu besuchen. Allerdings waren die Gebäude oft marode, die Klassen heillos überfüllt, zu wenig Lehrmittel, wie Stifte, Blöcke, Bücher etc. waren vorhanden. Daneben hatten die meist engagierten Lehrer oft eine mangelhafte Ausbildung und konnten die Kinder, trotz großen Einsatzes, nur auf einen unzureichenden Bildungsstand bringen.
Über die Zeit reifte die Erkenntnis, vor allem in mir, dass die Lösung für viele Probleme in den Entwicklungsländern Bildung ist. Nur durch Bildung kann man den Kindern in ihren Ländern bessere Perspektiven bieten.
Nach unserer Rückkehr gründete ich daher A Bleistift FOR EVERYONE. A Bleistift FOR EVERYONE möchte die Bildungsverhältnisse in Entwicklungsländern durch die Unterstützung bestehender Projekte zum Aufbau, Betrieb oder zur Sanierung von Schulen verbessern.
So könnt Ihr Maren und A Bleistift FOR EVERYONE unterstützen
Dies finanzieren wir durch Spenden und durch den Verkauf von Collegeblöcken und Bleistiften. Für jeden verkauften Block geht 1 US $ als Spende in eines der Projekte., für jeden verkauften Bleistift je 1 Bleistift an ein Schulkind in einem Entwicklungsland. Dieses 1 zu 1 Prinzip verdeutlicht den Sinn der Arbeit. Zurück aus den Projekten kommen Fotos und Filme, auf denen Schulkinder die Bleistifte in den Händen halten und die Ergebnisse der Arbeit zu sehen sind.
Damit wird die Brücke geschlagen zwischen den so unterschiedlichen Welten, in denen mit so geringem Aufwand für den Einzelnen viel Gutes bewegt werden kann.
Gleichzeitig ist es uns ein wichtiges Anliegen, den Kindern und Jugendlichen hier in Deutschland zu vermitteln, dass Bildung für viele Kinder auf der Welt nicht so selbstverständlich ist wie für uns.
Ich würde mich freuen, wenn auch Ihr uns unterstützen würdet. Vielleicht hat die Schule Eurer Kinder Interesse an einer Kooperation mit uns. Viele Eltern bestellen auf unserer Seite www.ableistift.de Collegeblöcke und Bleistifte und machen damit ihre Kinder zu „Bildungsunterstützern“.
Als Dank für Eure Unterstützung biete ich gerne an, Fragen zu unserer Reise zu beantworten.
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