Leben mit Kindern

Pflaumenkuchen vom Blech: Unser kinderleichtes Rezept mit Hefeteig

13. August 2019

Pflaumenkuchen vom Blech ist eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen. Wenn sich die Sommerferien dem Ende neigen, sind wir immer ein bisschen wehmütig. Ein Trost, der meine Kinder dann aufzumuntern vermag, ist unser jährlicher Ausflug in die Obstplantagen, die im Spätsommer mit wundervollen Früchten zum selbst pflücken locken. Im August sind die Pflaumen reif! Diese süß-sauren, saftigen Früchtchen können von Juli bis in den September geerntet werden und locken in schillernden lila-Tönen, von schwarz, blauschwarz und dunkelblau, über blaurot, violett und purpurrot, bis hinzu rot, gelb und gelbgrün.

Pflaumenkuchen vom Blech

Was in Bayern der traditionelle „Datschi“, ist im nordöstlichen Deutschland ein simpler wie schmackhafter Hefe- Streuselkuchen vom Blech. Den hat schon meine Uroma zu DDR- Zeiten gebacken, da sich das Rezept auf wenige Zutaten beschränkt, die regional und somit verfügbar waren.

Zutaten für Pflaumenkuchen vom Blech

für 1 kg Pflaumen Bruttogewicht (vor dem Entkernen)

Hefeteig:

  • 450 g Mehl
  • 25 g frische Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 200 ml Milch (vollfett)
  • 75 g Zucker
  • 1 Ei
  • 75g Butter (zimmertemperiert)

Streusel:

  • 120 g Mehl
  • 80 g Zucker
  • 80 g Butter (zimmertemperiert)

Zubereitung Pflaumenkuchen vom Blech

Um diesen traditionellen Familienklassiker unter den Blechkuchen mit meinen Kindern zu backen, widmen wir uns zunächst dem Hefeteig. Dieser gelingt immer, nur keine Scheu vor Hefe! Ihr habt die Wahl zwischen frischer- oder Trockenhefe, beides geht sehr gut. Ich persönlich habe immer Trockenhefe im Tütchen im Vorratsschrank, da sich diese – einfach der längeren Haltbarkeit wegen – als praktischer für uns erwiesen hat.

Hefeteig für das Blech ist leicht, folgt man ganz einfachen Schritten und läßt die Kinder intuitiv das Richtige tun

Keine Angst vor Hefeteig!

Lasst Euer Kind nun mit einem Rührlöffel die Trockenhefe mit dem Mehl vermengen und erwärmt selbst nebenbei die Milch. Diese darf wirklich nicht gekühlt sein, aber auch nicht dampfend heiß. Erinnerst Du Dich an die Trinktemperatur von Babyfläschchen oder hast gar selbst gerade ein Flaschenkind auf dem Arm? Super, denn das ist auch die richtige Temperatur für die Milch, um der Hefe den nötigen Kick zum Gären zu geben. Hast Du wiederum ein neugieriges Schulkind, kannst Du mit Chemie punkten und ihn/ sie mit  folgender Erklärung beeindrucken: „Hefe zerlegt die im Mehl vorhandene Stärke, das sind Vielfachzucker, in einzelne Zuckermoleküle. Erst dann kann unser Kuchenteig gären!“

Zurück zum Hefeteig: Löse den Zucker in der warmen Milch auf und gib die Flüssigkeit langsam in die Rührschüssel zum Mehl- Hefegemisch. Fehlen nur noch Ei und Butter, bevor es mit dem Kneten losgeht. Natürlich per mano! Kinder lieben dieses glitschige Gemansche mehr als alles andere (außer Teig naschen), lass sie also ruhig minutenlang den Kuchenteig bearbeiten, bis er nicht mehr an der Schüssel klebt. Sollte er zu feucht sein, kannst Du peu à peu zusätzliches Mehl einstreuen.

Mit ein bisschen Hilfe wird der Hefeteig zu einer Kugel geformt, die wiederum in eine saubere, zweite Schüssel gelegt wird. Sauberes Küchenhandtuch darüber decken und ab an einem angenehm warmen, zugfreien Ort. Meine Tochter findet es besonders lustig, wenn die Schüssel vorsichtig auf ihrem Kopfkissen im Bett platziert wird, warum also nicht?

Pflaumen richtig verarbeiten

Während der Hefeteig mindestens eine Stunde ruht (geht übrigens auch über Nacht – dann aber vielleicht besser nicht im Kinderbettchen 😉 und bei der Gärung sein volles Aroma entfaltet, widmest Du dich dem lila Gold: Deine Pflaumen- oder Zwetschgenausbeute. Was eigentlich ist der Unterschied? Zwetschgen haben keine Fruchtnaht und lassen sich etwas einfacher entsteinen als Pflaumen, im Geschmack sind beide jedoch top. Zum Entkernen Deines Steinobstes eignet sich ein Pflaumenentsteiner oder einfach ein „Kneipchen“, wie man in Hessen zu kleinen, scharfen Küchenmessern sagt. Du kannst die Früchte halbieren oder vierteln, je nach Lust und Laune, aber bitte mit Vorsicht, bei dieser Arbeit können Dir nur größere Kindern zur Hand gehen!

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Streusel Varianten

Kleine Kinder können hingegen wunderbar die Streusel zubereiten, die auf keinem Pflaumenkuchen der Welt fehlen sollten. Ein Streuselteig kann -je nach Vorliebe- in ganz unterschiedlichen Varianten zubereitet werden, es gibt diverse Rezeptideen mit Vollkornmehl, Zimt, Pistazien oder Haferflocken… Ich bevorzuge den Streuselteig meiner Uroma mit drei simplen Basics all in: Mehl, Zucker und Butter. Zugegeben, dieses Kuchenrezept ist alles andere als diätisch, aber hej, es ist nur ein Mal Pflaumenzeit im Jahr! Lasse Dein Kind also auch hier wiederum die Zutaten mit den Händen vermengen und krümelig kneten, so lange es Spaß daran hat.

Noch ein paar Tipps von der Bäckerin

Hole den Hefeteig nach frühestens einer Stunde aus seinem „Schönheitsschlaf“ und rolle ihn – nach Bestaunen der Kinder über den enormen Wachstum – mit einem Nudelholz auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech aus. Parallel kannst Du Deinen Ofen anschmeißen und auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Lege die Pflaumenhälften oder –viertel mit Deinem Kind der Reihe nach auf den Hefeteig, streue die Streuselmasse darüber und ab mit dem Pflaumenkuchen in den vorgeheizten Ofen, mittlerer Einschub. Nach rund 35 Minuten, in denen Deine Kinder von dem unfassbar leckeren, süßlich- buttrigem Hefekuchenduft 25 Minuten aufgeregt durch die Wohnung laufen, ist er fertig, unser Liebling des Spätsommers!

Tipp1! Serviere den Pflaumenkuchen noch lauwarm mit frisch geschlagener Sahne!

Tipp 2! Backe großzügig, um Teile des Hefekuchens einzufrieren. Wenn Du dann zur kalten Jahreszeit heimkommst und den Pflaumenkuchen im Backofen aufwärmst, verspürst Du den süßen Spätsommer immer wieder aufs Neue.

Tipp 3! Die helle, wachsartige Schicht auf Pflaumen dient der Frucht als Schutz vorm Austrocknen und sollte erst kurz vor der Verarbeitung abgewaschen werden. Am Besten lagerst Du die Früchte ungewaschen im Kühlschrank (Gemüsefach).

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Backen!

Text und Fotos: Sandy Bossier-Steuerwald

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