Leben mit Kindern

Lehrer Eltern Beziehung: Was sich eine Lehrerin zum Schulstart wünscht

28. August 2018
Gedanken einer Mutter zur Einschulung

Mit der Lehrer Eltern Beziehung ist es nicht immer einfach. Wenn ich mit befreundeten Lehrern spreche, rollen die oft die Augen, wenn es ums Thema Eltern geht. Zum Beruf des modernen Lehrers scheint es dazu zu gehören, bildungswütige, überbesorgte Eltern zu zähmen. Da schließe ich mich auch gar nicht aus. Wir alle wünschen uns, dass es für unsere Kinder gut läuft in der Schule. Mir ist aber eine gute und offene Beziehung zu den Lehrern meiner Kinder wichtig- und ich respektiere sie. Klar gibt es immer wieder auseinander gehende Meinungen. Nichtsdestotrotz müssen wir alle miteinander auskommen. Wie kann eine gute Lehrer Eltern Beziehung gelingen? Heute kommt Susanne, eine Grundschullehrerin, bei mir zu Wort. Was wünschen sich eigentlich Pädagogen für die Lehrer Eltern Beziehung?

Ich höre zum Schulstart gerade viel Gejammer- von den Eltern. Vielleicht lohnt es sich ja auch mal, die andere Seite zu hören.

Lehrer Eltern Beziehung: Was ich mir als Lehrerin von Eltern wünsche

„Ich wünsche dir nette Kinder in deiner ersten eigenen Klasse!“ – diese Botschaft ist mir als zukünftiger Lehrerin einer ersten Klasse von vielen Seiten zugetragen worden. So weit, so gut. Besonders zum Nachdenken gebracht haben mich allerdings die etwas anderen guten Wünsche einer Kollegin. Sie wünschte mir auch sympathische Kinder, sprach sich zusätzlich aber vor allem für „gute Eltern“ aus. Doch warum gute Eltern? Und was zeichnet aus Sicht einer Lehrerin gute Eltern aus? Die folgenden Wünsche zu verschiedenen Situationen im Schulalltag vermitteln einen Eindruck, worauf es mir und sicherlich auch vielen anderen Lehrerin ankommt in der Lehrer Eltern Beziehung: Auf eine gute Zusammenarbeit!

Zum Wohle des Kindes – Warum die Eltern-Lehrer-Kooperation so entscheidend ist

Fragt man Eltern und Lehrer nach ihren Wünschen für das zukünftige Schulkind, sind die Antworten oft erstaunlich ähnlich. Beide Parteien setzen für gewöhnlich die Förderung der individuellen Entwicklung ihres beziehungsweise aller Kinder der Klasse an erste Stelle. Jedes Schulkind soll einerseits natürlich fachlich dazulernen und sich andererseits auch wohl in der Schule fühlen.
Warum prallen Eltern- und Lehrerinnenwünsche trotzdem so oft zusammen? Die Antwort ist meiner Meinung nach in der unterschiedliche Perspektive von Eltern und Lehrern begründet.

Eltern setzen naturgemäß ihr Kind an erste Stelle, während eine Lehrerin zwangsläufig stets die Klasse als Ganzes im Blick behalten muss. Hinzu können unterschiedliche Erziehungsstile, Ansichten zu bestimmten Themen oder Wertvorstellungen kommen. Trotzdem oder gerade deswegen: Wenn ich als Lehrerin gegen die Eltern arbeite, verunsichert das nicht nur das Kind, sondern kann seine Lernentwicklung entscheidend beeinflussen. Unzweifelhaft kommt es daher meiner Meinung nach zuallerst auf die Bereitschaft der Eltern an, in den konstruktiven Dialog zu treten – und gegebenenfalls auch Kompromisse zu schließen.

Was ich mir als Lehrerin von den Eltern wünsche

1. Elternabende

Ein anstregender Arbeitstag liegt hinter uns, die Liste der zu besprechenden Themen ist in der Regel lang, die Bestuhlung nicht immer erwachsenengerecht – Elternabende finden häufig unter nicht gerade vorteilhaften Bedingungen statt. Im Sinne aller Beteiligten wünsche ich mir daher einen zügigen Ablauf ohne überflüssige Zwischenfragen. Als besonders nervenaufreibend empfinde ich zudem langwierige Gesprächsanfragen. Ich wünsche mir daher prägnante Nachfragen und keine „Haben-Sie-mal-kurz-Zeit-Gespräche“ vor oder nach dem Elternabend. Umso mehr freue ich mich über Terminanfragen für ein längeres Gespräch!

2. Hausaufgaben

Gibt es ein lästigeres Streitthema als Hausaufgaben? Damit ich Hausaufgaben richtig planen kann, brauche ich allem anderen voran eine ehrliche Rückmeldung über das, was ein Kind zuhause leisten kann. Ich wünsche mir daher Eltern, die gute Rahmenbedingungen für das selbstständige Arbeiten ihrer Kinder schaffen, ihnen ermutigend zur Seite stehen und gegebenenfalls auch mal Tipps geben. Aber: Sowohl Vorarbeiten als auch von Eltern ganz oder teilweise erledigte Hausaufgaben blockieren den Lernzuwachs der Kinder. Bitte unterlassen!

3. Klassenarbeiten

„Jetzt schimpfen meine Eltern wieder!“ „Für die Eins bekomme ich zuhause einen Euro.“ Beide Aussagen verursachen mir gleichermaßen Bauchschmerzen. Ich wünsche mir Eltern, die einerseits ihre Kinder bei schlechten Noten aufmuntern und ihnen deutlich machen, dass eine Note allein nicht so wichtig ist. Andererseits sollten Eltern bei guten Leistungen vor allem die Anstrengung loben – und statt mit materiellen Gütern ihre Zufriedenheit durch Zuwendung zum Ausdruck bringen.

3. Elterngespräche

Egal ob es sich um eine Krisensitzung aus akutem Anlass oder einen grundlegenden Austausch über den Entwicklungsstand des Kindes handelt, soll ein Elterngespräch konstruktiv verlaufen, brauche ich Eltern, die offen über ihr Kind und seine Lebensverhältnisse sprechen und gleichzeitig bereit sind, andere Perspektiven auf eine Situation zu durchdenken. Ich wünsche mir Eltern, die rechtzeitig offen ansprechen, was sie bedrückt und mit mir gemeinsam nach individuellen Lösungen suchen.

4. Elternmitarbeit

Eine Ausflug begleiten, ein Regal für das Klassenzimmer aufbauen, Kindern vorlesen oder sich als Elternbeirat engagieren – es gibt viele Aufgaben, die ich ohne tatkräftige Unterstützung der Eltern nur schwer bewältigen kann. Ich wünsche mir Eltern, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten in den Schulalltag einbringen – ob als kreativer Kopf, als Handwerker oder als Organisator.

5. Zeit zum Feiern!

Was wäre das Schulleben ohne regelmäßige Feste und Feiern? Ich wünsche mir Eltern, die durch ihre Teilnahme an unseren Veranstaltungen Interesse für das schulische Leben zeigen und ihrem Kind vermitteln, dass sie seine Arbeitsstätte wertschätzen.

Danke, Susanne! Das nehme ich als Mutter von zwei Schulkindern gerne auf!

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