Leben mit Kindern

Hausaufgaben machen und organisieren: 11 Tipps einer Lehrerin für gute Schülerhilfe

28. September 2018
Grundschulkind macht Hausaufgaben

Hausaufgaben machen in der Grundschule klappt meistens noch ganz gut, kann aber auch der Grundstein sein für eine „Hausaufgaben- Karriere“ voller Streit und Verweigerung. Heute teilt eine Lehrerin 11 gute Tipps mit uns, wie wir unsere Kinder bestmöglich unterstützen und motivieren können. Bei den Hausaufgaben gut helfen bedeutet nämlich nicht, sie im Grunde selbst zu machen.

Hausaufgaben machen: Sollten Eltern überhaupt helfen?

In vielen Familien und in so manchen Kollegien sind sie ein Dauerthema: Hausaufgaben. Über kaum ein Thema wird auf Seiten der Eltern wie der Lehrer so häufig diskutiert wie über das was, wie, wo und wie viel der häuslichen Aufgaben. Als Lehrerin habe ich eine ambivalente Meinung zum Thema. Für die Wiederholung des in der Kürze weniger Schulstunden erarbeiteten Lernstoffs können Hausaufgaben ohne Zweifel sinnvoll sein.

Zudem erhalten Sie über die Hausaufgaben einen Einblick, was Ihre Kinder gelernt haben. Wenn doch bloß der viele Stress rund um die Aufgaben nicht wäre … Von „Keine Lust“ über „Keine Zeit“ und „Ich weiß nicht, wie das geht“ bis hin zu „Keine Ahnung, was wir aufhaben“ reichen die Probleme im Schulalltag. Wie lässt sich diesen Schwierigkeiten vorbeugen? Die folgenden 11 Tipps können Hausaufgaben viel Konfliktpotenzial nehmen.

Wie können Eltern Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen: 11 gute Tipps

1. Zeigen Sie Interesse

Jeder Angestellte weiß: Ohne Anerkennung macht die Arbeit auf Dauer keine Freude. Soll Ihr Kind sich dauerhaft motiviert an die Hausaufgaben machen, braucht es daher Ihre Bestätigung. Als Elternteil können Sie dabei viel individueller auf Ihren Sohn oder Ihre Tochter eingehen, als es uns bei 25 Schülern möglich ist – Ihr Kind wird es Ihnen danken!

2. Finden Sie die beste Hausaufgabenzeit für Ihr Kind

Schon am Schulvormittag erlebe ich, wie unterschiedlich die Leistungskurven der Kinder sein können. Die eine ist morgens um 8 Uhr in Topform, der andere zeigt erst nach der großen Pause, was wirklich in ihm steckt. Soll Ihr Kind seine Hausaufgaben unter bestmöglichen Voraussetzungen erledigen, müssen Sie daher herausfinden, zu welcher Zeit es am leistungsfähigsten ist.

Erfahrungsgemäß brauchen viele Kinder nach dem Mittagessen eine kleine Pause, bevor sie sich wieder auf den Schulstoff einlassen können. Entscheidend für den richtigen Hausaufgabenzeitpunkt sind zudem Ihre häuslichen Abläufe. Kommen die Geschwister gerade lautstark vom Sport zurück oder lockt im Sommer das Freiarbeit, sollten Sie die Zeitplanung anpassen.

3. Schaffen Sie optimale Arbeitsbedingungen: Raumtemperatur und aufgeräumter Schreibtisch!

Eine angenehme Raumtemperatur zwischen 18 und 22 Grad, ein eigener, aufgeräumter Schreibtisch, ausreichende Beleuchtung und nicht zuletzt eine ruhige Atmosphäre – all diese scheinbar kleinen Dinge können wesentlich zur Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes beitragen. Für den optimalen Sitz sollten Schreibtisch und -stuhl individuell an die Größe Ihres Nachwuchses angepasst werden. Regelmäßiges Nachmessen nicht

vergessen!

Leszek Glasner/Shutterstock.com

4. Legen Sie Grundregeln im Vorfeld fest…und halten Sie sich daran!

Erst spielen oder erst die Hausaufgaben? Wenn Sie diese Frage täglich diskutieren, kostet das jede Menge Zeit und Nerven. Genau wie in der Schule zahlen sich feste Regeln und Strukturen hingegen mehrfach aus. Sie und Ihr Kind wissen, woran sie sind – und Sie müssen sich in der Folge nicht ständig rechtfertigen, warum gerade jetzt und hier die Aufgaben zu erledigen sind.

5. Vertrauen Sie Ihrem Kind

Hausaufgaben dienen der Nachbereitung des Unterrichtsstoffs. Doch darüber hinaus erfüllen sie noch eine wesentliche weitere Funktion: Ihr Kind soll das selbstständige Arbeiten lernen. Anders als in der Schule wird eben nicht genau vorgeschrieben, wann was zu tun ist – und diesen Freiraum sollte Ihr Nachwuchs nutzen können. In der Konsequenz fordert dieser Punkt – auch wenn es schwerfällt – Ihre Zurückhaltung. Weiß Ihr Kind nicht, was es aufhat, sollte es sich selbst um Hilfe bemühen. Nur so wird es wirklich selbstständig!

6. Unterstützen Sie Ihr Kind nach dem Prinzip der minimalen Hilfe

Wie helfe ich meinem Kind am besten? In der Pädagogik richten wir uns in dieser Frage nach dem Prinzip der minimalen Hilfe. Konkret sollten Sie demnach immer ansprechbar sein und Ihrem Kind mit motivierenden Denkanstößen Impulse zum Selberdenken geben. Geben Sie Lösungen hingegen vor oder versuchen Sie, dem Kind einen Lösungsweg aus der eigenen Schulzeit zu erklären, behindern Sie seine Lernentwicklung eher.

Auf kleine Fehler können Sie Ihr Kind dabei gerne hinweisen. Kommt es mit einer Aufgabe allerdings gar nicht zurecht, schreiben Sie einen passenden Vermerk. Wir freuen uns über diese ehrliche Rückmeldung!

Wie lange darf ein Kind an den Hausaufgaben sitzen?

7. Stellen Sie passende Hilfsmittel zur Verfügung

Von gut gespitzten Buntstiften bis zum Wörterbuch benötigt Ihr Kind verschiedenste Materialien, um effektiv arbeiten zu können. Überprüfen Sie gemeinsam mit dem Nachwuchs regelmäßig alle Utensilien, sorgen Sie zudem auch in der Schule für beste Arbeitsbedingungen.

8. Sorgen Sie für ausreichende Pausen

Wer sich anstrengt, braucht Pausen! Genau wie in der Schule sollte Ihr Kind auch zuhause zwischendurch Gelegenheit zum Erholen haben. Bewegung und frische Luft befördern die Konzentrationsfähigkeit erfahrungsgemäß am besten

9. Bleiben Sie mit den Lehrern im Gespräch

Ihr Kind brütet häufig eine gefühlte Ewigkeit über den Hausaufgaben? In diesem Fall brauchen wir Ihre Rückmeldung, um an der Situation etwas ändern zu können. Gerade bei Schwierigkeiten mit der häuslichen Arbeit sollten Sie daher möglichst frühzeitig Kontakt mit uns aufnehmen. Nur so können wir die Hausaufgabenpraxis verbessern!

10. Suchen Sie rechtzeitig nach Alternativen

Kommt es immer wieder zum Streit, sollten Sie die Notbremse ziehen. Kann Ihr Kind die Aufgaben vielleicht in einer Hausaufgabenbetreuung erledigen oder benötigt es zusätzliche Unterstützung in Form von Nachhilfe? Im persönlichen Gespräch helfen wir Ihnen gerne weiter.

11. Lassen Sie Hausaufgaben nicht den Familienalltag bestimmen

Sie haben das Gefühl, zuhause dreht sich alles nur noch um Hausaufgaben? Individuelle Regeln vom Hausaufgabenverbot am Abendbrottisch bis zum hausaufgabenfreien Sonntag können hier für Abhilfe sorgen. Auch Sie haben schließlich irgendwann Feierabend!

 

Leszek Glasner/studiokreo.atthost24.pl/Shutterstock.com

 

 

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