Die Fastenzeit 2021 ist so ungewöhnlich wie das Jahr. Das braucht auch ein paar ungewöhnliche Fatenideen. Mit dem neuen Jahr kommen die guten Vorsätze meist ganz automatisch. Zwischen Weihnachten und Neujahr kehren viele Menschen in sich, lassen das alte Jahr Revue passieren und machen Pläne wie „Abnehmen“, „Sport machen“, „mehr Bücher lesen“ etc. Zudem naht glücklicherweise der Frühling aber unglücklicher Weise stelle ich auch fest, dass die Jeans am Bauch kneift … Sicherlich verstärkt auch momentan die Corona Krise meinen Winterspeck, das Fitnessstudio ist geschlossen und mein Anspruch, Homeschooling mit Homeoffice unter einen Hut zu bringen, haben mich des Öfteren meine Schoki- Vorräten plündern lassen.
Nun habe beschlossen, zu fasten und in der Vorbereitung mit dem Thema, bin ich auf so viele Informationen und Inspirationen gestoßen, dass ich beschlossen habe, diese mit Euch heute zu teilen. Habt Ihr schon Mal an Auto – oder Handy – Fasten gedacht? Ganz unten findet Ihr Frau Mutters Top Ten Ideen – Inspirationen des modernen Fastens 2021.
Die Geschichte des Fastens
In zehn Tagen, am Mittwoch, den 17. Februar beginnt die offizielle Fastenzeit 2021 im Christentum. Religiös definiert bedeutet das, auf feste Nahrung zu verzichten, ganze 40 Tage lang, nämlich bis zum dritten April. Teilweise fasten Christen zudem in der Woche nach Pfingsten und nochmal im Advent, um sich auf Weihnachten vorzubereiten. Im Judentum wird nur an Jom Kippur (dem höchsten jüdischen Feiertag, genannt „Versöhnungstag“ im Herbst) und fünf weiteren Tagen im Jahr gefastet, im Hinduismus wiederum orientiert man sich zeitlich am Mondzyklus. Der Fastenmonat Ramadan beginnt für die Muslime weltweit am 12. April und endet mit dem Zuckerfest am 15. Mai 2021.
Heute wird die Fastenzeit jedoch nicht mehr ausschließlich in religiösem Zusammenhang begangen, der Trend des Verzichts hat in vielschichtigen Bewegungen Einzug gehalten und es überrascht, was nicht alles gefastet werden kann. Außerhalb des kirchlichen Fastens finden sich vermehrt viele neue (Denk)ansätze… So entstanden auch in den letzten Jahren ganze Bewegungen wie „Dry January“ oder „Veganuary“.
Trends, die wie diese bspw. aus Großbritannien kommen. Darüber hinaus gibt es Glutenfree- Bewegungen oder die „Lowno“ Lifestyle Lebenseinstellung. Saftkuren, Detox, Darmreinigungen – Firmen springen auf diese Trends auf, Websites, begleitende Apps und Artikel im Netz finden sich zuhauf. Ganze Bücher gibt’s zum Thema Basenfasten, die sich um die Frage drehen, wie man denn nun die perfekte Säure-Basen-Balance in der Ernährung herstellt.
Gründe des Fastens
Ursprünge des Fastens finden sich laut wissenschaftlichen Ergebnissen schon vor rund 4.000 Jahren, an Tagen mit Neu- oder Vollmond verzichteten Hindus auf Nahrung. Und auch während der Zeit der Antike vor knapp 2.500 Jahren finden sich Belege zum Maßhalten des Hippokrates, des weisen griechischen Arztes von Kos. Diese sind nur zwei Beispiele dafür, dass der temporäre Verzicht auf Nahrung zur Geschichte der Menschheit dazu gehört. Was bewegte die Menschen damals wie heute zum Verzicht?
Die Gründe des Fastens waren und sind vielschichtig, einerseits wie beschrieben zunächst religiös begründet, wobei die Reinigung, also ein gesundheitlicher Aspekt, damit zwangsläufig einhergeht. Heute denkt man beim Thema Fasten zunächst an Gewichtsreduktion, aber auch eine bessere Haut oder die eigenen Sinne zu schärfen. Schon damals ging es aber auch um eine Art Rückbesinnung auf wesentliche Dinge, auf die Reinigung des Geistes und Körpers.
Wasserfasten
Wie reinige ich mich also am besten? Die urtümlichste Fastenart, das Wasserfasten, ist ein mehrtägiges Vorhaben, was nicht ganz ohne Vorsicht und bestimmte Vorkehrungen zu genießen ist – insbesondere, wenn Du mitten in einem stressigen Alltag steckst, mit Job und Kindern, die versorgt werden müssen. Für das Wasserfasten fährst Du Deinen Körper wirklich runter und bist dementsprechend geschwächt. Ich persönlich finde die Idee interessant, habe das aber aufgrund meiner äußeren Umstände noch nie durchführen können.
Das „Intervallfasten“ ist dagegen seit geraumer Zeit in aller Munde – und von vielen Menschen in meinem Umfeld aktuell praktiziert.
Hier passt Du Deinen Essrythmus einem bestimmten Zeitabschnitt an, bspw. isst Du innerhalb von acht Stunden am Tag und fastest die restlichen 16 oder Du fastest immer an einem festgelegten Tag der Woche. Beim Basenfasten wiederum verzichtest Du auf tierische Eiweiße und Getreide und ernährst Dich grundlegend nur von Obst und Gemüse, ganz ähnlich übrigens dem Suppenfasten (frisch gekocht!), bei dem auch auf Fettabbau durch Verzicht auf Kohlenhydrate gesetzt wird.
Fastenzeit 2021: Unsere Top 10 Fastenideen
Fasten ist individuell und wer von Euch gar nicht abnehmen braucht oder möchte, der hat vielleicht andere „Laster“ oder Gewohnheiten, bei denen ein Verzicht auf Zeit guttun könnte. Ich verzichte ungern auf Kuchen und Co., aber schaffe durchaus einen „trockenen Januar“. Abschließend gebe ich Euch hier eine Top Ten Liste mit Ideen an die Hand, was Ihr 2021 fasten könntet – der Verzicht geht heutzutage gut und gerne auch in weitere Lebensbereiche über die Ihr vielleicht noch gar nicht nachgedacht hattet…
10 Fastenideen für einen Verzicht auf Zeit
1. Alkohol
Auf Alkohol zu verzichten muss nicht gleich ein Eingeständnis sein, man hätte ein „Alkoholproblem“, aber wie in der „Dry-January-Kampagne“ ganz richtig festgestellt wird, ein bewussterer Umgang mit Selbstreflexion hat noch keinem/r geschadet – und der Gesundheit erst Recht nicht!
2. Nikotin
Nun, ein regelmäßiger Raucher wird dem Nikotin nicht mal eben vorübergehend 100 Prozentig entsagen. Aber Gelegenheit- oder Nichtraucher können dem Tabak sicherlich gut und gerne ein paar Wochen den Kampf ansagen.
3. Süßigkeiten – radikaler: jeglichen Zucker
Das Zuckerfasten hat es in sich, da wir in den Industrieländern bekannterweise zu süß essen und sich in industriell hergestellten Lebensmitteln sehr viele Zucker verstecken. Wer sich dem eine Weile mehr oder weniger radikal entsagt, wird überrascht sein, wie sinnlich bis jungfräulich die Geschmacksnerven nach der Kur Süßem gegenüber verhalten.
4. Fleisch – radikaler: jegliche tierischen Lebensmittel
Was der Einen vielleicht gar nicht schwerfallen würde, da sie eh schon wenig Fleisch konsumiert, die probiere es doch gleich mal auf die vegane Ernährung umzustellen. Sicherlich, eine ganz schön drastische Veränderung von Essgewohnheiten, aber machbar – zumindest für ein paar Wochen. Bei diesem Fasten ist ein Gewichtsverlust übrigens am wahrscheinlichsten.
5. Smartphone: radikaler komplett Internet & Fernsehen
Das leidige Thema Handy, nicht nur bei Teenagern im Haushalt – Hand aufs Herz, wir alle schauen viel zu oft aufs Smartphone. Da man aber auch nicht komplett auf die Verbindungen nach Außen verzichten kann, empfehle ich einen festen Ort, bspw. ein designiertes Fach in der Küche, wo Euer Smartphone für 40 Tage verschwindet – zumindest anfänglich mal, wenn ihr daheim seid. Erlaubt ist nur zu festen Zeiten drauf zu schauen. Dazu noch ein Roman in Buchform, ganz analog auf den Nachttisch – Ihr werdet Euch wundern, was für eine ganzheitliche Erleichterung das sein wird!
6. Kohlenhydrate
Der Verzicht auf Kohlenhydrate basiert auf einem ähnlichen Ansatz wie beim vegetarischen Fasten, geht’s hier um die Umstellung von Essgewohnheiten. Informiere Dich im Vorfeld darüber, was beim Verzicht auf Kohlenhydrate alles wegfallen wird und stell Dir bewusst eine Einkaufsliste für den (Supermarkt)besuch zusammen.
7. Kaffee (ggf. Tee, ggf. Koffein allgemein)
Für viele Menschen eine Umstellung, die erstmal leicht klingt, aber wer wirklich ein gewohnter Kaffeetrinker ist, der weiß um die möglichen Probleme beim radikalen Verzicht auf Koffein bzw. Teein. Kopfschmerzen und ein generelles Unvermögen, in die Gänge zu kommen, sind nicht selten tatsächlich spürbare Folgen – Frischluft und Bewegung am Morgen gute Alternativen.
8. Auto
Für Menschen in der Stadt vielleicht nicht so dramatisch, wenn sie gute Anbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln haben, für Menschen auf dem Land nicht unbedingt umzusetzen. Aber: Oftmals legen wir Wege unnötiger Weise mit dem Auto zurück, die wir an sich nur aus Bequemlichkeit nicht zu Fuß oder mit dem Rad erledigen. Hier kann ein Stück weit Langsamkeit und Lustwandeln entdeckt werden…
9. Plastikmüll
Die Vermeidung bzw. der völlige Verzicht auf Plastikmüll ist eine Art Selbstversuch, den ich wirklich empfehle, insbesondere mit der ganzen Familie. Das Bewusstsein von Kindern für Verpackungen zu schärfen, bringt auch uns Eltern einen enormen Mehrwert.
10. Convenience Produkte
Last but not least eine Idee zum Verzicht auf jegliche Fertigprodukte, also gar- oder verzehrfertige Mischprodukte wie Suppenpulver, Fertigsaucen, Mikrowellengerichte. Hier ist die Frage, wo Ihr die Grenze ziehen wollt, aber das Entdecken von puren Haferflocken mit Naturjogurt statt fertigem Knusper-Müsli, den selbstgebackenen Kuchen ohne Backmischung oder die frische Tomatensauce machen Spaß und sind sooo lecker!
Habt Ihr noch weitere Fastenideen für die anstehende Fastenzeit 2021?
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