Ein schöner Papa! Jaaa, endlich ist mal wieder ein Vater dran in meiner Interviewreihe! Denn auch Väter ist ihr Aussehen nicht egal und das finden wir Mütter sehr gut so. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ich auch in diesem Land stylishe männliche Erziehungsbrechtichte sehe. Trotzdem ist es vielleicht kein Zufall, dass mein heutiger Interviewpartner Marcello Halbitaliener ist. Ich kenne Marcello, der Leiter Unternehmenskommunikation bei Ernstings Family ist, von einigen Blogger-Events und war immer sehr angetan von seinem modernen und frischen Style. Man merkt gleich, dass diesem Mann Mode Spaß und ich freue mich sehr, dass er sich von mir interviewen liess.
Marcello, Du bist eine ganz stylishe Erscheinung! War Dir Mode schon immer wichtig? Hat sich da etwas geändert, seit Du Vater bist?
Vielen Dank für die Blumen! In der Tat habe ich immer schon großen Wert auf mein Äußeres gelegt, auch wenn es da in jungen Jahren zu einigen Aussetzern kam, wie sie bestimmt jeder kennt und die ich heute noch mit einem großen Schmunzeln erinnere… Stichwort: Satinhemden mit Lederkrawatte oder selbstgefärbte fliederfarbene Stonewashed Jeans… Meine Leidenschaft für Mode ist auch als Familienvater unverändert – warum sollte ich nun weniger Wert darauflegen? Ich habe ja auch eine Vorbildfunktion zu erfüllen und möchte nicht als derjenige in Erinnerung bleiben, der immer im Trainingsanzug über den Wohnzimmerboden gerobbt ist ☺
Du hast ja keinen typisch deutschen Namen. Woher kommt Deine Familie, wo liegen Deine modischen Wurzeln?
Mein Vater stammt aus Kampanien im Süden Italiens und hat damals Ende der 60er Jahre mit dem für Italiener typischen Modegespür für gehöriges Aufsehen in der niederrheinischen Provinz gesorgt, in der meine Mutter beheimatet ist. Aber auch mütterlicherseits ist mir das Modegen mitgegeben worden: Meine Mutter wollte Schneiderin werden und kann heute noch großartige Figurinen zeichnen.
Im Vergleich zur Generation Deines Vaters: Ist es heute akzeptierter als Mann (in Deutschland) Spaß an Mode und Style zu haben?
In der jungen Generation – vor allem in den Großstädten – stelle ich durchaus ein größeres Mode- und Stilbewusstsein fest, als es in meiner Jugend vorherrschte. Vergleiche ich jedoch einmal den deutschen Style mit demjenigen in Frankreich, Italien oder auch Schweden, ziehen wir definitiv den Kürzeren. Ich habe den Eindruck, dass der deutsche Mann Mode nicht unbedingt als Spaß, Bereicherung oder individuelle Ausdrucksmöglichkeit wahrnimmt, sondern eher als notwendiges Übel… Der deutsche Mann ist eher praktisch unterwegs
Ein schöner Papa ist das Ergebnis von Trial and Error
Wie hast Du Deinen persönlichen Stil entwickelt?
Ganz viel Trial and Error. Teils abenteuerliche Kombinationen, die sich für mich gut anfühlten oder die ich irgendwo im Fernsehen oder in der BRAVO gesehen hatte, die dem Alltagstest aber nicht unbedingt standhielten… Wenn ich allerdings von einer gewissen Stilblüte total überzeugt war, habe ich das Ding trotzdem durchgezogen! Schon früh war mir klar, dass ich in allererster Linie selbst mit meinem Spiegelbild einverstanden sein muss, und nicht auf das Gerede der Anderen hören sollte…
Kannst Du das Wort „Hipster“ noch hören?
Das Wort ist tatsächlich überholt. Persönlich halte ich auch nichts von all diesen Schubladen wie Normcore, Yuccie etc. Das ist alles nur eine neue Art der Uniform! Viel spannender ist doch ein ganz persönlicher Stil, der vielleicht nicht immer in eine Schublade passt, aber gerade deshalb Individualität ausdrückt.
Welche Pflegeprodukte benutzt Du und was kannst Du anderen Vätern empfehlen?
Ich habe keine Präferenzen für eine bestimmte Marke oder ein Beauty Concept; ich kaufe aber bevorzugt Produkte, die tierversuchsfrei und vegan sind. Ich bin kein Freund von After Shaves, nutze aber schon seit vielen Jahren diverse Anti Aging Cremes, um die natürlichen Zeichen der Hautalterung ein wenig aufzuhalten 😉
Du hast einen beeindruckenden Bart! Wie pflegt man diesen richtig?
Vielen Dank! Ja, auch ein Bart will gut gepflegt sein. Ich nutze ein extra Bartshampoo von Oak und nehme täglich das Brisk Bartöl, damit der Bart schön weich bleibt und die Haut nicht juckt. Ab und an schneide ich ihn dann in Form oder gönne mir einen Besuch beim Barber meines Vertrauens.
Was willst Du Deinen Kindern in Bezug auf Schönheit und Aussehen mitgeben?
Leider werden Kinder heutzutage schon sehr früh über Mitschüler und Massenmedien mit falschen Schönheitsidealen konfrontiert. Wir vermitteln unseren Kindern, dass man natürlich auf seinen Körper achtgeben muss (Wie ernähre ich mich? Mache ich genug Sport?), man sich aber so akzeptieren muss, wie man ist. Makellosigkeit ist keine wahre Schönheit! Viel wichtiger ist es, dass man mit sich selbst im Einklang ist und ein gutes Herz hat – das spiegelt sich dann auch im Äußeren wider.
Was findest Du an einer Frau schön?
Augen spielen eine ganz wichtige Rolle für mich! Man sagt ja sie seien der Spiegel zur Seele… Ich möchte keine Klischees bedienen, aber grundsätzlich gefällt mir eher der braunhaarige Typ, den ich mit Wärme, Sinnlichkeit und Herzlichkeit verbinde.
Wichtig ist aber auch das Gesamtpaket: Passen Figur und Charakter zusammen? Kann sie sich bewegen? Hat sie Humor? Wie drückt sie sich aus? Glücklicherweise habe ich vor 18 Jahren bereits meine persönliche Favoritin gefunden…
Welche Stilvorbilder hast Du?
Konkrete Vorbilder habe ich keine! Der eine hat vielleicht einen guten Look und Modegespür, der andere einen tollen Bart, ein dritter ein beeindruckendes Sixpack… Ich finde das dann jeweils schön anzuschauen und fühle mich vielleicht inspiriert, strebe aber nicht an, genauso auszusehen. Jeder ist anders! Und das macht unsere Welt ja so spannend!
Was ist ein schöner Mann?
Ein schöner Mann sollte aus meiner Sicht Stil, Sportlichkeit und ein gewisses Körperbewusstsein mitbringen. Attraktiv finde ich auch markante Gesichtszüge. Genau wie bei der Frau sollte ein schöner Mann aber auch smart, charmant und humorvoll sein.
Vielen Dank, lieber Marcello für diese amüsanten Ein- und Ansichten!
2 Kommentare
Hei,
danke für das Interview. Es ist schön, das nicht nur immer diese ganzen jungen Burschen, die erst seit einem Jahr ihren Babyflaum wachsen lassen, interviewt werden, sondern, auch mal Leute, die Eltern sind und der älteren Generation angehören.
Etwas ist mir noch aufgefallen, in diesem Satz sind einige Rechtschreibfehler: Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ich auch in diesem Land stylishe männliche Erziehungsbrechtichte sehe.
Ansonsten ein sehr schönes Interview, danke, dass du dir die Zeit genommen und es gemacht hast.
„In der Tat habe ich immer schon großen Wert auf mein Äußeres gelegt, auch wenn es da in jungen Jahren zu einigen Aussetzern kam, wie sie bestimmt jeder kennt(…)“ – Oh mein Gott, als hätte ich diese Zeilen geschrieben. JA! Jeder kennt solche „Aussetzer“. Beim Lesen hätte ich am liebsten laut „ICH! ICH““ aufschreien wollen. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich im Homeoffice vermutlich die Nachbarn gestört hätte. Okay, konzentrieren wir uns aufs Wesentliche:
Ein sehr lesenswertes Interview. Hat einfach Spaß gemacht die Zeilen zu lesen. Kaum gemerkt, wie die Zeit dabei so schnell vorbeigegangen ist. Mein Geist komplett im Interview verloren. Volle Aufmerksamkeit – so könnte man es auch nennen. Auch wenn man Papa wird, heißt es noch lange nicht, dass man aufhören muss sich modisch anzuziehen. Mode und Fashion betreibt man aus Liebe zur Mode. Man hat einfach Spaß daran sich gut anzuziehen. Neue Stile ausprobieren, sich selber neu entdecken. Selbstbewusstsein und Mode haben so viel miteinander zu tun – ich fühle mich einfach sicherer und selbstbewusster, wenn ich auf einem Geburtstag oder Feier oder Event stilsicher gekleidet bin. Mein Motto lautet auch: Lieber Overdressed als underdressed.
Da kann es schon mal vorkommen, dass ich fast einen ganzen Sonntag damit verbringe neue und modische Klamotten im Internet zu finden. Was ist aktuell und modisch auf neuestem Stand? IN oder OUT? Viele meiner Freunde verstehen es nicht, warum ich so einen Aufwand betreibe. Aber am Ende gestehen alle, dass ich in der Regel immer sehr passend gekleidet bin. Das freut mich – ich glaub so ein Kompliment würde jeden freuen, oder nicht? Daher lege ich auch großen Wert auf Klamotten, die mir auch von der Größe perfekt passen. In dieser Hinsicht gehe ich keine Kompromisse ein. “
So: großes Dankeschön an die Redaktion, an den Autor und an Marcello.
Beste Grüße!