Kaum ziehen die ersten warmen und sonnigen Frühlingstage ins Land, ruft unser Garten nach uns. Doch immer nur in der Sonne Kaffee trinken und im Sandkasten zu buddeln, wird schnell zu langweilig. Ich könnte das schon, aber mein Mann und die Kinder wollen lieber herumwerkeln. Wir haben nur einen kleinen Garten und einige Gemeinschaftsbereiche in unserer Siedlung, aber das reicht schon. Man muss keinen Park haben, um fröhlich gärtnern zu können.
Gemeinsame Gartenarbeit macht uns Eltern und die Kinder glücklich: Man bewegt sich an der frischen Luft, genießt Erfolgserlebnisse und die Lütten sammeln wertvolle Naturerfahrungen. Außerdem entdecken sie ganz nebenbei, dass Karotten nicht in der Gemüseabteilung eines Supermarkts wachsen … Nicht zuletzt fördert Gartenarbeit auch die Motorik und das handwerkliche Geschick unserer Kinder, zum Beispiel wenn wir ein stabiles Rankgerüst für Bohnen bauen oder ein praktisches Hochbeet zimmern.
Gartenarbeit mit Kindern: Früh übt sich
Schon im Alter von zwei Jahren helfen die Kleinen in der Regel begeistert beim Gießen und freuen sich, Blumenzwiebeln in die Erde setzen zu dürfen. Mit drei Jahren klappt dann auch das Unkraut jäten schon ganz gut. Da dabei immer wieder interessante Käfer und Würmer zum Vorschein kommen, zählen bei uns nicht nur Schaufel und Harke, sondern auch eine Becherlupe zum „Garten-Werkzeug”.
Endlich Schulkind, erhält Sebastian in diesem Jahr zum ersten Mal die Verantwortung für ein eigenes Beet. Na ja, vielleicht werde ich da doch noch gelegentlich heimlich „mit-gärtnern”: Schließlich sollen seine Bemühungen ja von Erfolg gekrönt werden. Vollkommen selbstständig können Kinder nämlich erst ab einem Alter von zehn bis zwölf Jahren Gartenarbeit betreiben.
Farbenfroh, lecker oder im Nu gewachsen – die Lieblingspflanzen der Kinder
Im Blumenbeet zählen unter anderem die schnell wachsende Kapuzinerkresse sowie die fröhliche Sonnenblume zu den Favoriten der „Garten-Zwerge”. Auch Lavendel begeistert Kinder: Er lädt zum Schnuppern ein und lockt viele summende Bienen an. Außerdem kann man mit den getrockneten Stängeln tolle Lavendel-Kissen basteln – ein schöne Geschenkidee.
Was Nutzpflanzen anbelangt, so haben für Kinder diejenigen die Nase vorn, die rasch leckere Ergebnisse liefern. Sie lieben daher Radieschen, die man teilweise schon nach drei Wochen ernten kann, Kohlrabi und Erbeeren. Erdbeeren sind übrigens auch ein schöner Bodendecker und sehr unkompliziert.
Zuchini-Pflanzen imponieren Sebastian und Constanze, weil sie manchmal über Nacht bis zu 50 Zentimeter zulegen. Ein Dauerbrenner in „Kindergärten” sind natürlich auch Tomaten und Erbsen – weil man die so wunderbar direkt vom Strauch naschen kann. Wer etwas mehr Geduld mitbringt, kann sich im Herbst über große Kürbisse freuen – als Halloween-Deko und für eine leckere Suppe.
Ein Kräutergärtchen lädt beinahe das ganze Jahr über zum Riechen und Probieren ein – und die Kleinen können quasi pausenlos ernten. Nebenbei schulen sie ihren Geschmackssinn und lernen eine Menge neuer Pflanzen kennen. Und auch bei der Zubereitung eines herrlich natürlich schmeckenden Kräuterquarks können sie vollen Einsatz zeigen.
Kein eigener Garten vorhanden? Kein Problem!
Das sollte Euch nicht vom Gärtnern abhalten: Auf dem Balkon wachsen Radieschen dann eben in Blumenkästen und Tomaten in großen Pflanzkübeln. Vielerorts bearbeiten auch die Jugendgruppen der Gartenbauvereine gemeinsam einige Beete.
Gerade hier in Berlin gibt es attraktive Möglichkeiten zum Gärtnern mit der ganzen Familie: Wem ein Schrebergarten zu spießig erscheint, könnte sich beispielsweise ein „Mietbeet” zulegen oder in einem Gemeinschaftsgarten mit anpacken. Stichwort: urban gardening!
Wir fahren auch ganz gern mit den Kindern in die Baumschule. Die haben oft auch sonntags auf und viele hier in Berlin haben ein Café, so dass man so einen schönen Ausflug machen kann.
Habt Ihr noch Tipps für die Gartenarbeit mit Kindern?
2 Kommentare
Sehr schöner Artikel. Vor allem die Alterseinstufungen und der Tipp mit den schnellwachsenden Zucchini-Pflanzen:)
Was wir mal aufprobiert hatten, war ein Hängegarten aus einer alten Weinkiste. Um ihn nicht ständig zum Gießen abnehmen zu müssen, haben wir verschiedene Wasserspeicherpflanzen genommen. Er hat sich auch über ein Jahr gehalten:)
So ähnlich sah das aus: http://bit.ly/haengegarten
Ich möchte unseren Garten an sich nicht mehr missen, einziges Manko -> er ist zu klein ;-). Wir haben jetzt verkauft (aber nicht nur wg. des kleinen Grundstücks) und vergrößern uns nun.
Das schöne ist, ich kann die Kinder einfach rausschicken ohne jede Minute dabei zu sein (können hinten nicht weg, nicht einsehbar etc.), ich muss nicht zwangsläufig auf den Spielplatz, was gerade im letzten Jahr nicht immer machbar war mit unserer Kleinen.
Und Gartenarbeit kann sehr entspannend sein