Wir kommen in allen Formen und Farben, wir Mamas. Manche von uns lieben es klassisch und “Glam”, andere haben Tattoos. Wieder andere haben Rasta-Zöpfe oder lassen nur Wasser und Seife an sich heran. Was wir alle gemeinsam haben: Wir sind Mamas, aber auch noch Frauen. Je nach Geschmack und Persönlichkeit haben wir ganz unterschiedliche Beauty-Rituale.
In meiner Interviewreihe “Eine schöne Mama” spreche ich mit echten Frauen und Mamas über ihre Auffassung von Schönheit. Sie verraten uns ihre liebsten Produkte und auch, was sie für komplett sinnlos halten.
Heute stelle ich Euch Jessika vor, Mama und Bloggerin bei Herz und Liebe, einem sehr schönen, persönlichen Blog. Sie ist eine liebe Kollegin mit sehr viel Energie. Viel Spaß beim Lesen!
Hat sich Dein Verständnis von Aussehen, Schönheit verändert, seit Du Mutter bist? Ist Styling, Fertigmachen weniger wichtig geworden oder sogar besonders wichtig?
Ich war nie der Typ, der das Haus nicht ohne Make-up oder besonderes Styling verlassen hat. Jedoch habe ich schon darauf geachtet, dass ich „ menschentauglich“ aussehe. Seit ich Mutter bin, ist es mir aber eigentlich egal, ob ich geschminkt oder ungeschminkt aus dem Haus gehe. Manchmal sogar im Job. Was nicht heißt, dass ich nicht auf mein Äußeres achte. Morgens bleibt bei 2 Kindern einfach meistens keine Zeit für ein aufwendige Styling oder Make-up. Meine große Tochter (fast 5) beäugt mich immer sehr kritisch und fragt, warum ich mich für die Arbeit „so hübsch“ machen muss. Als sie etwa 2 war, imitierte sie jede meiner morgendlichen „Schminkaktivitäten“. Gestern wollte sie, dass ich sie schminke (bzw. mehr anmale). Stattdessen habe ich für das Foto zu diesem Interview den Spieß umgedreht und sie mich schminken lassen.
Insgesamt hat sich meine Einstellung zu bestimmten Pflegeprodukten mit den Jahren, aber weniger durch den Umstand Mutter zu sein, verändert. Ich schwöre seit 2 Jahren auf Clarins. Das ist scheinbar „meine“ Marke. Sei es bei Tages- oder Nachtcremes, Gesichtswaschlotion, Body Lotion oder Handcreme.
Wie sieht Dein tägliches Gesichtspflege-Ritual aus?
Das hängt tatsächlich davon ab, wie ich das Haus verlassen habe. Bin ich geschminkt (also mindestens Mascara, selten auch ein komplettes Make-up), dann reinige ich mein Gesicht abends mit einer speziellen Waschcreme von Clarins. Bin ich ungeschminkt, wie zum Beispiel am Wochenende, dann gibt es tatsächlich nur Wasser ins Gesicht. Anschließend creme ich morgens oder abends mit einer entsprechenden Creme von Clarins.
Welche drei Produkte im Bereich der Gesichtspflege empfiehlst Du und warum? Was hilft wirklich?
Ich schwöre auf Clarins Produkte. Ich habe sehr viel getestet, auch klassische Drogerie-Produkte. Bei Clarins Produkten habe ich zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass meine Haut nicht reagiert. Empfehlen kann ich hier zur täglichen Gesichtsreinigung Gentile Foaming Cleanser mit Shea Butter, Extra Firming Day / Night Cream und Daily Energizer Cream.
Schminkst Du Dich? Und wenn ja: Was benutzt Du immer und würdest auf eine einsame Insel mitnehmen?
Wenn Mascara schon Schminken ist, JA!. Ich benutze eigentlich nur 2 Dinge: Mascara und einen Flüssigconcealer von Clinique (all about eyes concealer), mit dem ich kleine Pickel oder Rötungen abdecke. Zu besonderen Anlässen gibt es auch ein klassisches Make-up inklusive Eyeshadow und Rouge.
Welche vier Make-Up Produkte empfiehlst Du?
Da ich mich wirklich so gut wie nie komplett schminke, kann ich tatsächlich nur eins empfehlen: Den Flüssigconcealer von Clinique. Allerdings nicht zum Kaschieren von Augenringen, sondern zweckentfremdet als Abdeckt“stift“. Beim Mascara wechsle ich regelmäßig und teste alles mal durch. In der Regel lande ich hier aber immer wieder bei Manhattan oder Astor. Also nichts teures.
Die beste Mascara für Dich ist:
Irgendwas von Manhattan. Und Hauptsache wasserfest. Als Mutter fliegt einem so oft eine Fliege ins Auge.
Welches Beauty-Produkt ist nach Deiner Meinung völlig sinnlos?
Serum
Benutzt Du Parfum und wenn ja, wie findet man seinen Lieblingsduft?
Parfum ist meine heimliche Leidenschaft. Ich habe ungefähr so viele verschiedene Parfums, dass ich selbst eine kleine Parfümerie eröffnen könnte.
Ich habe mich mal intensiver mit dem Thema Düfte beschäftigt, weil ich selbst bei Nachfragen in Parfümerien nie sagen konnte, wonach ich suchte. Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Lieblingsdüfte alle die gleiche oder zumindest sehr ähnliche Grundnoten haben.
Wie ich meine Lieblingsdüfte gefunden habe? Manchmal rieche ich ein Parfum und frage diejenige ganz direkt, was sie da trägt. Meist riecht ein Parfum auf der eigenen Haut allerdings ganz anders (und nicht unbedingt besser) als bei anderen. Dieser Weg geht also meistens schief. Ansonsten gehe ich 1-2 im Jahr in eine Parfümerie und teste mich durch. Dabei habe ich auch schon den ein oder anderen Lieblingsduft als „Zufallsfund“ gefunden. Einmal traf ich auf eine Verkäuferin, die ungelogen die meisten meiner Düfte selbst benutzte. Da war es einfach etwas zu finden, das mir auch gefiel. Ich glaube, damals kaufte ich bei ihr 2 oder 3 Parfums.
Mein absoluter Lieblingsduft ist Peut-Être von Lancome. Diesen Duft gab es bereits 1937. Später wurde er eingestellt. Mittlerweile gibt es ihn wieder in sehr wenigen ausgewählten Geschäften zu kaufen. Mein Mann hat ihn mir Anfang des Jahres aus Dubai mitgebracht. Er kostet um die 120€. Viel zu teuer eigentlich…
Stichwort Haare: Nimmst Du Dir Zeit, sie zu stylen oder eher nur waschen, trocknen und raus aus dem Haus?
Gehe ich aus dem Haus, wasche und föhne ich meine Haare. Allerdings auch nur, solange ich eine Frisur habe. Ist diese rausgewachsen oder habe ich frei, dann wasche ich nur und lasse sie an der Luft trocknen. Und wenn’s ganz schnell gehen muss: Zopf.
Hast Du “Deine” Frisur gefunden oder bist Du noch auf der Suche?
„Meine“ Frisur ist ein leicht gestufter, kinnlanger Bob ohne Pony. Doof nur, dass man den meist in Form föhnen muss.
Dein Lieblingsprodukt im Bereich Haare:
Da habe ich nichts bestimmtes. Aber ich mag das Volumenspray essense Ultîme von Schwarzkopf.
Ist Dir Mode wichtiger oder ein ganz persönlicher Style?
Ich versuche mich immer mal wieder in einen bestimmten Style zu pressen. Aber ich bin und bleibe der Typ: Klassisch chic. Enge Jeans und obenrum ein schönes Shirt oder eine Bluse. Ich mag Tücher und die Farben blau, weiß, schwarz und rot. Beige, rosé, türkis und coralle sind meine Sommerfarben.
Wenn ich mal Marke trage, dann eigentlich ausschließlich Tommy Hilfiger und Ralph Lauren Polo. Das bezieht sich allerdings wirklich nur auf T-Shirts. Und auch nur super günstig im Outlet in den USA gekauft. 😉
Kleidung muss für mich praktisch und darf nicht zu teuer sein. Ist ja nur Kleidung. Und klebrige Kinderhände oder -münder sind nie weit weg..
Dein Tipp, um im Alltag mit Kindern einfach chic auszusehen?
Man muss mit Kindern nicht zwangsläufig chic aussehen. Aber Jeans, Shirt und Ballerinas gehen immer. Und hier und da ein schickes Tuch.
Absätze oder flache Schuhe?
Flache Schuhe. Oder etwas schönes dazwischen. High Heels finde ich super. Allerdings brauche ich immer einige Zeit, um darin wieder laufen zu können. Oder Alkohol.
Wann fühlst Du dich am schönsten?
Wenn meine Augen einen bestimmten Ausdruck haben und leuchten. Das hat weniger etwas mit Schminke, Mode oder Aussehen generell zu tun.
Was möchtest Du Deinen Töchtern in Bezug auf Schönheit mit auf den Weg geben?
Was ich meinen Töchtern in Bezug auf Schönheit und Aussehen definitiv mitgeben möchte ist, dass sie sich ihr eigenes Bild von Schönheit und Natürlichkeit bewahren sollen und dem ganzen Thema im Alltag nicht zu viel Aufmerksamkeit zukommen lassen. Ich versuche ihnen (der Großen natürlich mehr als der Kleinen) vorzuleben, dass man genau richtig ist, wie man ist – bezogen auf Aussehen, Größe, Gewicht, Kleidung, etc. Kinder haben noch ein sehr gesundes und vor allem richtiges Gefühl für Schönheit und Aussehen und sprechen dennoch immer wieder auffallende Unterschiede z.B. hinsichtlich der Statur / des Körperbaus) offen aus. Hier finde ich es wichtig, neutral zu reagieren. Ohne Wertung, ohne Urteil. Ich denke nur so haben sie die Möglichkeit, nicht in vorgefertigte Schönheitsideale „gedrückt“ zu werden (das passiert noch früh genug) und sich ihr eigenes Bild von Schönheit und Aussehen zu bewahren. Ich lebe meinen Töchtern daher auch nicht vor, dass ich mich täglich stundenlang schminken muss, um schön zu sein, noch dass das Aussehen über bestimmte Dinge wie Kleidung definiert wird. Sie erleben mich die meiste Zeit so, wie ich bin: Ungeschminkt, mit nicht makelloser Haut oder Augenringen.
Liebe Jessika, vielen Dank für Deine Tipps!
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