Osterhase und Co – gibt es ihn wirklich? Meine Tochter Constanze glaubt steif und fest an die Existenz von Meister Lampe. Kindern über fünf Jahren die Existenz des Osterhasen weiszumachen, ist allerdings fast noch schwieriger als die Geschichten von Weihnachtsmann und Christkind aufrechtzuerhalten. Aber es gibt natürlich Parallelen. Osterhase wie Santa Claus geben Geschenke/Eier/Osternester ab, die Kinder müssen derweil abgelenkt werden und auch der Osterhase bekommt noch eine eine Stärkung für den Weg mit. Natürlich aber kein Wasser oder Milch, sondern ein Gläschen Eierlikör. Damit kann er aber ganz schnell weiter hoppeln und notfalls Haken schlagen.
In den Wochen bis zum Osterfest dient mir der Osterhase auch als praktischer Ernährungsberater. Jeden Sonntag haben wir nämlich das gleiche Spiel beim Frühstück. Beide Kinder bestellen ein Ei und wenn mein Mann oder ich es ihnen dann vorsetzen, ist es nicht richtig. „Igitt, guck mal, der Schlabber-Glibber”, sagt mein Sohn, dem das gekochte Ei zu weich ist. „Ist das aus Gummi?” fragt mich meine Tochter, wenn wir ihr ein pochiertes Ei servieren. Jeden Tag der Woche gibt es Diskussionen ums Essen, aber sonntags wollen wir Eltern mal einfach in Ruhe frühstücken. Am liebsten sollten sie immer schön bunt sein….
Der Osterhase als Erziehungshelfer
„Das gehört so, der Osterhase macht die Eier auch so bei sich zu Hause.” Mein Sohn rollt mit den Augen, er glaubt schon lange nicht mehr an den Osterhasen, aber hält sich seiner Schwester zuliebe zurück.
„Wo wohnt der Osterhase eigentlich?”, will Constanze wissen.
„Im Osterhasen-Land.”
„Und da hat er alle Eier für alle Kinder?”
„Nun, der Osterhase bekommt ja die Eier von uns zum verstecken und wir haben sie von den Hühnern bekommen”
„Hühner legen die Eier, Constanze, das weiß doch jedes Baby”, trumpft Sebastian auf.
„Wie… legen?” Das versteht sie gar nicht.
„Naja, die pupsen die aus ihrem Po raus!” Mit kleinen Kindern ist man ja unweigerlich fast bei jedem Thema auch beim Thema Pubs und Kacka. Naja, aber so ein bißchen Naturkunde kann meiner Tochter ja nicht schaden.
„Das heißt Kloake bei den Hühnern”, versuche ich zu erklären. Meine Tochter ist sichtlich erschrocken.
„Das Ei kommt aus dem Klo raus???” Sie verzeiht vor Ekel das Gesicht und schiebt den Teller mit dem pochierten Ei weit von sich. „Und der Osterhase findet das dann nicht ekelig?”
Und wo kommen die Ostereier jetzt genau her???
„Naja, also zunächst kaufen wir ja die Eier im Supermarkt und färben die. Vorher waschen und kochen wir sie natürlich und dann geben wir dem Osterhasen die Eier wieder, damit er sie verstecken kann”, erkläre ich. Das ist schon ein sehr aufwendiger Prozess, die Arbeitsteilung von Weihnachtsmann und Christkind ist da doch viel effizienter. Constanze nickt verständig, hat aber noch eine wichtige Frage: „Kommen die Schoko-Eier dann auch aus dem Klo von den Hühnern raus?” Hier muß ich nun wirklich passen.
Ein schönes Lied zur Einstimmung für Ostern habe ich hier gefunden. „Osterhase Supernase: Wer hat meine Eier geklaut?“:
Die oben beschriebene Szene stammt aus meinem Buch „Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs“, in dem es noch viel mehr lustige Geschichten aus unserem Familienalltag zu finden gibt.
2 Kommentare
Schöner Blog, ich werde mir das Buch bestellen. 🙂
Vielen Dank, das freut mich, Sabine! LG nina