Unter einem Melasma versteht man eine Pigmentstörung. Melasmen treten überwiegend als dunkle Flecken im Gesicht auf. Wir informieren über die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten.
Das Melasma, genauer erklärt
Wenn im Gesicht Verfärbungen auftreten, handelt es sich oft um eine Überpigmentierung, medizinisch „Hyperpigmentierung“. Das Melasma ist eine besondere Form, auch bekannt als Chloasma, Schwangerschaftsflecken oder Schwangerschaftsmaske. Optisch zeigen sich Melasmen als bräunliche, rotbraune, graublaue oder sogar schwärzliche Pigmentflecken.
Die Verfärbungen befinden sich fast immer im Gesicht. Betroffen sind beispielsweise Wangen, Stirn, Nasenrücken, Schläfen und Oberlippe. Melasmen können beidseitig im Gesicht auftreten oder nur an vereinzelten Stellen. Selten können Melasmen auch an den Unterarmen entstehen.
Symptome und Diagnose eines Melasmas
Außer den Verfärbungen gibt es beim Melasma keine Symptome. Das heißt, Melasmen sind zwar eine Hautkrankheit, aber die Pigmentstörungen sind ein kosmetisches Problem, das keine Schmerzen oder Juckreiz verursachen kann. Wichtig ist dennoch die genaue Diagnose durch einen Hautarzt. So lassen sich bestimmte Hauterkrankungen, die sich vielleicht unter einem Melasma verbergen, sicher ausschließen. Ein erfahrener Dermatologe erkennt ein Melasma bereits bei der Begutachtung an Farbe, Form, Verteilung und Struktur. Zur genauen Abklärung eignet sich eine Untersuchung mit Wood-Licht. Eine Wood-Lampe ist ein UV-Licht beziehungsweise ein Schwarzlicht. Damit wird die Haut in einem abgedunkelten Raum beleuchtet. Die Hautpigmente treten unter der Lampe deutlich hervor.
Wie entstehen Melasmen: Ursachen und betroffene Personen
Für die Entstehung eines Melasmas kommen mehrere Faktoren infrage. In den meisten Fällen handelt es sich um hormonelle Veränderungen, die zu einer Überproduktion von Melanin-Pigmenten führen. In der Schwangerschaft treten häufig Melasmen auf. Auch Frauen, die die Pille einnehmen, können betroffen sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass andere Personen verschont bleiben, diese Form der Hyperpigmentierung kann grundsätzlich bei jedem auftreten. Am häufigsten sind dunkelhäutige Menschen betroffen, die Erkrankung dauert dann auch länger.
Man unterscheidet drei Arten von Melasmen:
- Bei einem epidermalen Melasma ist die oberste Hautschicht betroffen. Die Verfärbung ist bräunlich/rot braun und klar abgegrenzt.
- Ein dermales Melasma ist eine blaugraue Verfärbung. Betroffen sind tiefere Hautschichten.
- Bei der Mischform handelt es sich um eine Kombination aus dermalen und epidermalen Melasmen. Weil sich die verfärbten Melaninpigmente in tieferen Hautschichten befinden, ist die Behandlung relativ schwierig.
Wer viel Zeit in der Sonne verbringt und eventuell schon eine sonnengeschädigte Haut hat, hat ein höheres Risiko für die Entstehung eines Melasmas. Als Risikofaktoren gelten außerdem Medikamente, die einen Einfluss auf die Sensibilität der Haut gegenüber Sonnenlicht haben. Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen kommen ebenfalls infrage.
Ist ein Melasma dauerhaft oder verschwindet es von alleine wieder?
Ein Melasma kann von selbst wieder verschwinden. Das ist häufig der Fall, wenn es während einer Schwangerschaft aufgetreten ist oder betroffene Frauen orale Kontrazeptiva einnehmen. Nach der Schwangerschaft oder nach dem Absetzen der Pille bildet sich das Melasma nach einiger Zeit wieder zurück. Bei betroffenen Männern ist ein Melasma allerdings oft dauerhaft.
Was hilft bei einem Melasma?
Bei einem Melasma sind hautbleichende Cremes oft hilfreich. Solche Cremes enthalten Hydrochinon, Tretinoin, Azelainsäure oder ein Kortikosteroid. Die Cremes sind verschreibungspflichtig. Die Wirkstoffe sorgen für ein Aufhellen der Haut. Eine Creme mit dem Inhaltsstoff Hydrochinon sollte aber nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen. Bei einer längeren Anwendung kann es nämlich zu dauerhaften Pigmentflecken kommen. Als Alternative eignen sich auch Cremes mit Azelainsäure, die statt Hydrochinon oder Tretinoin verwendet werden. Die Behandlung kann mit der Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Polypodium leucotomos unterstützt werden.
Wenn keine Verbesserung eintritt, kann der Hautarzt Peelings mit Glykolsäure oder Trichloressigsäure vornehmen. Eine weitere Therapie ist eine Laserbehandlung. Bei der Laserbehandlung wird die oberflächliche Hautschicht abgetragen. Die Pigmente, die sich in dieser Schicht befinden, werden aufgelöst und über den Stoffwechsel ausgeschwemmt. Unterstützend kann auch das sogenannte Micro-Needling sein, damit die Haut Wirkstoffe besser und schneller aufnehmen kann.
Achtung: Wer während einer Schwangerschaft ein Melasma behandeln lassen möchte, sollte beachten, dass Azelainsäurecremes und chemische Peelings mit Glykolsäure als sicher gelten. Die Wirkstoffe Hydrochinon und Tretinoin sind dagegen als unsicher eingestuft und sollten nicht verwendet werden.
Während der Schwangerschaft ist die Verwendung von Azelainsäure Creme und chemischen Peelings mit Glykolsäure sicher. Die Anwendung von Hydrochinon und Tretinoin ist nicht unbedenklich. Tabletten mit Tranexamsäure sollten in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Was muss man während und nach einer Behandlung eines Melasmas beachten?
Jede Therapie, egal ob mit Cremes, Laser oder Medikamenten, erhöht die Empfindlichkeit der Haut. Deshalb ist ein konsequenter Sonnenschutz sehr wichtig. Die Neigung zu Sonnenbränden steigt, und schon wenige Stunden Sonne können leider ausreichen, dass die Überpigmentierung wieder zunimmt oder erneut einsetzt. Auf Besuche im Solarium muss ebenfalls verzichtet werden. Das verwendete Sonnenschutzmittel muss mindestens einen Lichtschutzfaktor 30 oder höher haben.
Nicht schmerzhaft, aber unschön und langwierig zu behandeln
Ein Melasma kann sehr belastend sein, auch wenn keine Schmerzen vorhanden sind. In vielen Fällen verblassen die dunklen Pigmentflecken von selbst wieder. Eine Behandlung mit bleichenden Cremes oder Laser dauert lange. Der Sonnenschutz muss auch nach dem Verblassen unbedingt beibehalten werden.
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