Leben mit Kindern

„Wow Mom“: Warum wir Mamas uns öfters gegenseitig Mut machen sollten

7. August 2019

Ich kann mich noch so gut an das erste Jahr mit Baby erinnern. Die Gefühle fuhren Achterbahn. Von „Ich bin die krasse Supermutter“ bis zu „Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht, Mutter zu werden?“ war alles dabei und das mehrmals abwechselnd am Tag. Mit „meiner Geburt als Mutter“ kamen großes Glück und Stolz, aber auch Überforderung, andauerndes Beurteilen meiner Mama-Fähigkeiten aus der Umgebung und diese so mürbe machende Übermüdung. Im Grunde ein emotionaler Ausnahmezustand. Es ging auch nur ums Kind und so gar nicht mehr um mich und meine Befindlichkeiten. „Damals“ vor 13 Jahren war die Mutter noch nicht so Thema, zum Glück hat sich das jetzt geändert. Meine talentierten und lieben Kolleginnen Katharina und Lisa von StadtLandMama haben nun diese Lücke geschlossen: Ein Buch für die neue Mama im ersten Jahr und ihnen ist wirklich ein großer Wurf gelungen.

„Wom Mom“: Dieses Buch braucht jede neue Mutter!

Das neue Buch von Katharina und Lisa hat alles, was die junge Mutter braucht und auch ich als „alter Mama-Hase“ habe es wirklich so gerne gelesen. Es ist tatsächlich ein Mama Mutmacher und Begleiter für das erste Jahr mit Kind und eine Art emotionaler Ratgeber für den mütterlichen Gefühlsdschungel. Ehrlich, empathisch und mit viel Einfühlungsvermögen geschrieben. Das Buch ist das perfekte Geschenk für die Freundin oder Kollegin, die gerade Mutter geworden ist. Jedes Kapitel ist wunderbar zu lesen, wenn Baby gerade schläft oder gestillt wird- und die hübschen Illustrationen von Kera Till sind das i-Tüpfelchen. Ich habe mit Katharina über das erste Jahr als Mutter und ihr Buch gesprochen.

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Wenn ein Baby auf die Welt kommt, geht es die nächsten Jahre erst mal nur um das Kind. Warum war es für Euch so wichtig, die Mutter in den Vordergrund zu stellen?

Weil im Kreißsaal nicht nur ein Kind, sondern eben auch eine Mutter geboren wird. Wie sich Kinder entiwickeln, wird in vielen Ratgebern bereits beschrieben. Wie sich das Leben der Frau aber verändert nicht. Es wird wohl vorausgesetzt, dass alle Mütter sofort „funktionieren“. Bis eine Frau aber in ihre Mutterrolle-Rolle hineingewachsen ist, kann es dauern – amerikanische Studien sagen bis zu 5 Monate. 57 Prozent der befragten Frauen hatten in den ersten Wochen nach der Geburt gesagt, dass sie sich gar nicht vorstellen können, dass dieses neue Leben sich jemals „normal“ anfühlen könnte – ein Fünftel der Frauen schämte sich für diese Aussage.

Wir wollen mit unserem Buch zeigen: Alle Gefühle sind erlaubt, sie sind total ok. Unsicherheit und Wut genauso wie überschäumendes Glück, Stolz und Dankbarkeit. Wir glauben, dass Mütter viel mehr Ermutigung und Entlastung brauchen – und genau das sollen sie in dem Buch finden.

„Wom Mom“ habe ich auch als eine Art „emotionalen Ratgeber“ für die junge Mama gelesen. Warum ist es so wichtig, seine eigenen Gefühle einordnen zu lernen?

Die Gefühle im ersten Jahr fahren einfach Achterbahn – und wir Frauen neigen ja dazu, uns deshalb schnell schlecht zu fühlen oder uns zu schämen. Das ist vergeudete Kraft – viel besser ist es, wenn wir all das, was wir fühlen einfach annehmen. Möglichst ohne Wertung. Und ich glaube, es tut sehr gut zu wissen, dass man mit diesem Herz-Mischmasch nicht alleine ist….

„Alle Gefühle sind erlaubt“: Ein Buch nur für die Mutter

Euer Buch ist auch ein „Mitmachbuch“, das übrigens ganz wunderbar illustriert ist. Mamas können sich im Buch Notizen machen. Warum war Euch das wichtig?

Weil wir durch den Alltags-Trubel einfach ganz schnell all die wunderbaren Kleinigkeiten vergessen. Deshalb fanden wir es schön, dass es auch immer wieder „Mitmach-Elemente“ im Buch gibt, wo die Mütter ihre Gedanken festhalten können. Allerdings war uns wichtig, dass die „Hemmschwelle“ zum Mitmachen maximal gering ist. Die Frauen müssen also nicht in eine Drogerie, um dort Fotos auszudrucken, um sie dann einzukleben (welche Mama mit Säugling hat dazu auch Zeit???), niemand muss komplizierte Basteleien mit dem Buch veranstalten. Alles, was man braucht ist einen Stift.

Besonders beeindruckend fand ich auch die echten und ungeschönten Fotos von Euch aus dem „richtigen “ Leben als Mama. Warum ist es so wichtig, sich als Blogger, Autor und Influencer authentisch zu zeigen?

Ganz ehrlich: Wie oft sehe ich in den sozialen Netzwerken Fotos, unter denen steht: „Du musst nicht perfekt sein“ – doch die Fotos sind perfekt. Die Wohnungen wie aus einer Zeitschrift, die Kinder zuckersüß und sauber, die Mamas schlank und stylisch. Genau das wollten wir nicht.

Unsere Fotos sind die harte, ungeschönte Realität – mit Still-BH und Augenringen, mit Krankenhaus-Hemd, mit Still-Atom-Busen. Wir bekommen sehr viele Reaktionen auf diese Fotos a la „GENAU SO sah ich auch aus!“
Und trotzdem sehen wir auch das Schöne in diesen Fotos – denn sie zeigen uns in den ersten Wochen als Mama und das macht sie für uns so wertvoll.

Auf unserem Blog zeigen wir ja schon seit Jahren die ganze Bandbreite des Lebens – und bekommen dafür viel positives Feedback von den Lesern. Sie sind dankbar, dass wir zeigen, dass Familie nicht immer nur Heile Welt ist – und das wollten wir im Buch genauso handhaben.

Wenn Ihr an Eure erste Schwangerschaft denkt und an heute: Was hat sich für Mamas in Deutschland verbessert und woran müssen wir (Mamablogger) noch arbeiten?

Ich glaube, dass das Bewusstsein dafür größer geworden ist, was Mütter heute alles leisten. Dass viele Frauen sich zwischen Beruf und Familie zerreißen, dass Alleinerziehende Heldinnen sind. Die Wertschätzung ist sicherlich heute größer als noch vor 10 Jahren. Und glücklicherweise findet auch ein Umdenken im Kopf der Väter und der Firmen statt – ich würde mich freuen, wenn es irgendwann ganz normal wäre, wenn beide Elternteile 80 Prozent arbeiten und sich gleichberechtigt um die Kinder kümmern….

Liebe Katharina, liebe Lisa. Vielen Dank für Euer tolles Buch und viel Erfolg für Euch!

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