Leben mit Kindern

Corona und kein Ende: Mama macht jetzt Selfcare

6. Oktober 2020

Seid Ihr auch so durch wie ich? Meine Energie ist auch nach dem Urlaub irgendwie nicht wieder da, wo sie mal war. Wir Mütter haben in den letzten Monaten sehr viel geschafft. Wir waren für alle da, nur für uns selbst nicht. Ich habe kürzlich beschlossen: Wenn es die Corona-Situation zulässt, werde ich für eine Woche alleine verreisen. Es ist eigentlich egal wohin, ich will nur alleine sein. Es war gar nicht so einfach, sich das selbst zuzugestehen. So, ich mache jetzt etwas nur für mich!

Heute schreibt FrauMutter-Kolumnistin Sandy, wie sie sich gerade fühlt und warum ihr 39. Geburtstag ein Wendepunkt war. Uns geht es allen so, oder?

Das Gleichgewicht zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der Kinder

Wenn Kinder auf die Welt kommen, tendieren Mütter dazu, sich völlig altruistisch zu verhalten. Was biologisch gesehen natürlich Sinn macht, bei der riesigen Verantwortung über das neue Leben. Junge Mütter stellen alles hinten an, was sie selbst angeht. Insbesondere wenn die Kinder noch ganz klein sind, werden die Babys über die eigenen Bedürfnisse gestellt. Da vergisst Mama dann schon mal selbst zu frühstücken, kommt mit viel zu wenig Schlaf aus, stillt bis zur völligen Erschöpfung.

Mütter stellen die eigenen Bedürfnisse hinten an

In diesem Jahr ist unser Großer sieben Jahre alt geworden und die Kleinste zwei und ich spüre innerlichen Gegenwind. Ich will es mir mal wieder richtig gutgehen lassen. Mein 39. Geburtstag steht an und ich habe mir diese Woche frei genommen, um ein bisschen Zeit für mich zu haben. Zum ersten Mal seit Jahren, nämlich seitdem die Kinder auf der Welt sind, verspüre ich den Drang meinen Geburtstag feien. Dass ich gefeiert werden will, nicht ausschließlich als Mutter, sondern als ich: Als Frau, Mensch und Mutter.

Schluss mit Selbstlos!

Dabei lief dieses Jahr nicht unbedingt ideal, jobtechnisch und gesundheitlich ist es ein auf und ab und den nächsten runden Geburtstag zähle ich erst 2021. Dennoch habe ich entschieden, meinen Geburtstag dieses Jahr nicht mit dem Kindergeburtstag meiner mittleren Tochter zusammen zu legen. Sie hat nämlich nur zwei Tage vor mir und wir feierten die vergangenen vier Jahre gemeinsam.

Prosecco statt Macchiato – Mein innerlicher Gegenwind

Nein, ich werde 2020 kein Kaffeekränzchen mit Müttern von irgendwelchen Kita- Freunden der Kinder veranstalten. Stattdessen möchte ich mich ganz auf meinen Mann und die Kinder konzentrieren, zum Yoga gehen und am folgenden Wochenende zwei guten Freunden auf Abstand anstoßen.  Mein Geburtstag soll ein Auftakt sein, für die kommende Zeit. Bevor eine Mutter-Kind-Kur fällig wird (und wird es diese überhaupt je nochmals geben?), sage ich mir lieber: Schluss mit Selbstlos!

Jetzt feiere ich mich mal!

An meinem 39. Geburtstag lasse ich das Handy aus und widme mich zunächst mit 100% meiner Aufmerksamkeit der Familie: Ich spiele ich mit meinem Sohn gefühlte drei Stunden Carrera Bahn auf dem Teppich zwischen Krümeln vom Geburtstagskuchen und dreckigen Socken. Es rührt mich sehr, wie meine Tochter dabei alles daransetzt, diesen Tag perfekt für mich zu gestalten. Sie malt etliche Bilder mit Blumen, gratuliert mir nahezu zwanzig Mal und überhäuft mich mit Liebesbekundungen auf ihre unschuldige, mädchenhafte Art: „Weißt Du Mama, Du bist die Schönste!“

So schön es ist, am Abend sage ich mich los und lasse den Tag mit einer Yogastunde ausklingen. Das neue Gleichgewicht zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der Kinder, wird zur Folge haben, dass ich auch meiner Familie ausgeglichener und mit (noch) mehr Liebe begegnen kann.

Text: Sandy Bossier Steuerwald

Foto: Pixabay

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