Ein ganz besonderer Brief

Heute bekam ich einen ganz besonderen Brief. Keine Mail, keine SMS, kein „Schreiben“ vom Finanzamt und auch keine nette Zahlungsaufforderung vom charmanten Polizeipräsidenten von Berlin, der mir immer so gerne schreibt. Nein, der erste Brief unseres Sohnes an uns war heute im Briefkasten. Sebastian war zum ersten Mal weg von zu Hause, auf Klassenfahrt im fernen Brandenburg. Und von dort hat er uns geschrieben.

Und wer es auf dem Bild nicht lesen kann, hier noch mal die Abschrift:

„Lieber Papa, liebe Mama. Das essen hat leker Geschmeckt. Und wir sind geriten. Hier ist es schön. Eura Sebastian.“

Es ist schon etwas ganz Besonderes, den ersten Brief von seinem Kind zu bekommen. Gerührt ist man, gleichzeitig hat man nun den schriftlichen Beweis, dass das Kind grösser wird…..

Ich frage mich, was er in circa zehn Jahren zu berichten hat….Wenn er überhaupt einen Brief schreibt, vielleicht macht man das dann gar nicht mehr? Wahrscheinlich käme dann eine solche SMS:

„Lieber Papa, liebe Mama. Keine Ahnung, warum Ihr mich in dieses gottverdammte Kaff in hintersten Nebraska geschickt habt. Die Leute sind hohl und das Essen voll eklig. Aber Honor Blue und Madison Chrystal (das sind Mädels!) sind cool. Wir rauchen den ganzen Tag so etwas, was sich „weed“ nennt. Schmeckt besser als Cheeseburger. Vielleicht bleibe ich noch ein Jahr, Schule ist doch eh überflüssig. Hier werde ich Gärtner, habe ich mir gedacht. Und Honor Blue hätte gerne Kinder mit mir..Mach Dir keine Sorgen, Mama. Eura Chuck. So heisse ich jetzt übrigens.“

Aber bis dahin ist es ja noch laaaaang hin…..