Kind und Erziehung

Die Freunde Deiner Kinder

16. November 2012
Thommy Weiss/Pixelio.de

© Thommy Weiss/Pixelio.de

Es ist schön, wenn Dein Kind viele Freunde hat. Ein Kind lernt besonders intensiv durch die soziale Interaktion. Beide meiner Kinder sind Mini-Party-Löwen. Ich bin als Einzelkind aufgewachsen. Nach sechs Jahren Verabredungen, Kindergeburtstagen, nachmittäglichem Dauerklingeln („Kann der Sebastian spielen? Habt Ihr Süssigkeiten? Hunger! Pipi! Langeweile!“) bin i rreif für die Insel! Überreif!

Wieviele Freunde sind zuviel?

Unser Haus war füher einmal der Kolonialwarenladen der Siedlung. Und zumindest für die jüngeren Nachbarn hat sich auch noch nichts daran geändert. Die „Kundschaft“ schaut immer mal wieder vorbei, um zu sehen was es so gibt im Angebot. Die Ladenbesitzer sind ja eh immer da…Mein Sohn und meine Tochter sind selig- der Kindergarten bzw. die Schule wird nachmittags bei uns im Haus fortgesetzt. Aber ich will mich nur noch unter dem Bügelberg vergraben, natürlich von schlechtem Gewissen geplagt. Welche Mutter verbietet ihren Kindern denn schon, Freunde zu treffen? Nach so einem Nachmittag schicke ich dann die Kinder gerne heim mit den Worten:“ In sieben Monaten haben wir wieder Kindergeburtstag, da könnt Ihr gerne wiederkommen!“

Verabredungen mit Schulfreunden

Wenn die Schule losgeht, gibt es Schulfreunde. Offenbar reicht ein Schultag mit Hofpausen und danach Hort nicht aus, sich kennenzulernen. Man muss auch nachmittags die Häuser der Eltern verwüsten. Es macht einfach Spass, all das zu tun, was zu Hause verboten ist:

– Lautstark Süssigkeiten zu verlangen, auch wenn es gerade eine Runde Kekse gab („Ich will aber nur die grünen Gummibärchen!“)

– Sich lustvoll streiten und dann als Gastkind alle fünf Minuten bei mir petzen gehen. (Obwohl ich gerade die „Bunte“ lese!)

– Die Finger komplett mit Filzstift anmalen und dann in der Nähe meiner sandfarbenen Wand „Monster“ spielen

– Ablehnen, diese Hände zu waschen („Du bist nicht mein Chef!“) Für Dich immer noch „Sie“ und „Frau Mutter“!

– Grosses Geschäft machen und „Abputzen“ rufen. Wann lernen die Freunde meiner Kinder endlich, ihre Verdauung dahingehend zu regeln, sie bei sich zu Hause zu erledigen?

Morgen kommt wieder ein Schulfreund mit zu uns nach Hause. Um den Nachmittag zu überleben, habe ich einen Plan: Ich werde einfach den ganzen Nachmittag mit den Kindern „Verstecken“ spielen und mich mit der „Bunten“ auf den Dachboden verziehen. So lernen die Kinder wenigstens bis 1000 zu zählen, oder?

Foto: © Thommy Weiss/Pixelio.de

Frau Mutter folgen

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8 Kommentare

  • Reply Robin Urban 16. November 2012 at 11:14 am

    Zu meiner Zeit war Spielen mit Freunden gar kein Problem, aber unsereins wurde dann mit einem Arschtritt nach Draußen befördert mit der Auflage, erst zum Abendessen wieder zu kommen ^^

  • Reply Liebling nicht jetzt 16. November 2012 at 1:05 pm

    Ich wünsche Dir viel Glück mit Deinem Versteckspiel auf dem Dachboden. Bei uns wird am Ende immer zusammen aufgeräumt und wer sich weigert, darf nicht mehr wieder kommen. Das zieht eigentlich immer, aber unsere Besuchskinder sind erst 3 oder 4 Jahre alt. Ich weiss nicht, ob das einen Unterschied macht?

  • Reply Iris Uhde 17. November 2012 at 4:36 am

    Die Zuhause geltenden Regeln gelten auch für Gastkinder. Wer sich nicht dran hält ,darf nicht wieder kommen!!!Du bist der Chef ,auch wenn Gäste da sind.
    Wennn man sie schon alleine nach Drausen schicken kann ,schick sie raus.

  • Reply Christian 18. November 2012 at 9:53 pm

    Ach komm, eigentlich freust Du Dich doch über den Trubel!? Aber die Idee mit dem Versteckspiel ist Klasse… ick hab gut gelacht. 🙂

    Liebe Grüße, Christian

  • Reply fraumutter 19. November 2012 at 5:20 am

    jajaja, is nett, wenn die kinder spass haben…aber in kur muss ich danach tortzdem fahren!

  • Reply Agnes H. 19. November 2012 at 8:10 am

    Ach, der Artikel erinnert mich total an meine Kindheit. Nur, dass ich in der komfortablen Lage war, alle meine Freunde immer und überall um mich rum zuhaben und meine Mutter warscheinlich ähnlich verzweifelt war wie du. :))

  • Reply Julia in England 20. November 2012 at 1:53 pm

    Mein Lieblingskommentar von den Gastkindern ist dann immer noch „Aber bei meiner Mama darf ich das!!“ …

  • Reply fraumutter 20. November 2012 at 3:06 pm

    Oh ja Agnes, Du warst glücklich und die Mama genervt….Julia: Jup, das ist ein Klassiker, der mich in den Wahnsinn treibt…

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