In der Interviewreihe „Eine schöne Mama“ hier auf dem Blog stelle ich Euch tolle Frauen vor, die auch Mütter sind. Super toll! Wir reden über Mode, Aussehen und veränderte (oder unveränderte) Schönheitsideale, wenn man Mutter geworden ist. Außerdem gibt eine Menge Tipps und Tricks und auch Warnungen vor unnötigem Schnickschnack. Heute rede ich mit Katja. Katja ist meine Schulfreundin (wie kennen uns seit 32 Jahren!) und uns verbindet eine frühe Kosmetik-Obsession….
Beide haben wir immer die letzten Pfennige unseres Taschengeldes zusammengekratzt, um uns damals mit 12 Jahren Cremes von Yes Rocher leisten zu können. „Für die reife Haut“, versteht sich. Kaja spricht mit mir über das große Glück, mit sich im Reinen zu sein, die sog. „Stewardessen-Krankheit“ und „schwäbisches Shopping“.
Hat sich Dein Verständnis von Aussehen und Schönheit verändert, seit Du Mutter bist?
Eigentlich nicht. Ich habe mich schon immer sehr gepflegt und plane da auch weiterhin genug Zeit für ein. Man kann aber auch sagen, GERADE seit ich Mutter bin lege ich noch mehr Wert auf Aussehen und Schönheit, so als ob ich mir beweisen will, dass man auch als Mutter nicht zu Latzhose und praktischer Kurzhaarfrisur greifen muss.
Während meiner Studienzeit haben mich Freundinnen immer ausgelacht, weil ich nie, nie, niemals ungeschminkt das Haus verlassen hätte. Seit ich Mutter bin habe ich das aber gut gelernt…
Werden wir mit zunehmendem Alter eigentlich netter zu uns und anderen Frauen?
Ich war schon immer eine Frau, die ohne Probleme anderen Frauen Komplimente machen konnte. Je älter ich werde, umso mehr bewundere ich, was andere Frauen und Mütter – zusätzlich zum täglichen Wahnsinn – alles auf die Beine stellen. Das darf man dann ruhig auch mal sagen – tut jedem gut. Dabei sollte man aber nicht vergessen, sich selber auch mal zu loben… Ich bin mit mir im Reinen.
Auch das kam fast über Nacht mit 40 Jahren. Ich bin an einem Punkt im Leben, an dem ich nicht noch mehr wünschen könnte. Privat und beruflich ist alles im Lot und deshalb bin ich auch mit mir im Reinen. Um die Antwort klar zu beantworten: Ja, man wird mit zunehmendem Alter netter zu sich und anderen Frauen. Obwohl man sicher zunächst sich selber mögen muss, bevor man dann auch andere gut finden kann.
Wie sieht Dein tägliches Gesichtspflege-Ritual aus?
Reinigung, Augencrème und Hautcrème. Die Crème muss ich immer wieder mal anpassen. Mit über 40 braucht die Haut andere Produkte als mit 20. Und das Wichtigste: NIEMALS ohne Abschminken schlafen! Seit einigen Jahren vertraue ich auf die Produkte von Reviderm.
Welche Make-Up Produkte empfiehlst Du?
Seit über 15 Jahren benutze ich von Shiseido die „Sun Care Tanning Compact Foundation“. Man sieht immer gut gebräunt aus. Rouge und ein guter Concealer sind ein absolutes Muss. Lippenstift trage ich so gut wie nie. Habe mal von einer Visagistin gelernt: Entweder Augen oder Lippen betonen (in meinem Fall sind es immer die Augen).
Welches Beauty-Produkt ist nach Deiner Meinung völlig sinnlos?
Die Crème für unter die Crème… Diese Produkte will einem jede Kosmetikerin verkaufen. Habe ich alles schon getestet. Das Ergebnis war eine Überpflege der Haut, die in der sog. „Stewardessen-Krankheit“ (Periorale Dermatitis) gipfelte. Ich weiß was mir gut tut und mittlerweile lasse ich mich da auch nicht mehr beirren von guter Verkaufspsychologie.
Hast Du “Deine” Frisur gefunden oder bist Du noch auf der Suche?
Ich habe mit über 40 nun endlich akzeptiert, dass ich niemals eine lange wallende Mähne à la Cindy Crawford haben werde. Ich trage meine Haare immer aus dem Gesicht, Seitenscheitel, streng zurück und hinten hoch gesteckt. Habe zwischenzeitlich auch mal einen Bob versucht. Wenn ich mir mit dem Fönen viel Mühe gegeben habe, sah es gut aus. Aber im Alltag war mir diese ewige Stylerei zu anstrengend.
Ist Dir Mode wichtiger oder ein ganz persönlicher Style?
Definitiv der persönliche Style. Alles andere ist verkleidet. Ich würde niemals etwas kaufen, nur weil es jetzt Trend ist. Ich lege Wert auf gute Qualität und ja: Stehe auf Marken. Und diese Mode ist zeitlos und jeden Euro wert. Jeder kennt das doch: Man ist einem Bekleidungsgeschäft und da hängt ein Teil was einen förmlich anspringt.
So etwas erlebe ich öfter und es zeigt sicher, dass man seinen eigenen Stil gefunden hat. Noch so eine schöne Sache am „reifer werden“: Ich kenne doch mittlerweile genau meine guten und schlechten Seiten meines Körpers. Die schlechten verdecken und die guten herauskehren. Und das kann man nur bedingt, wenn man nach Mode geht und nicht nach dem persönlichen Stil.
Dein Tipp, um im Alltag mit Kindern einfach chic auszusehen?
Viel Wert auf Jacken und Mäntel legen. Im Winter sieht niemand, was für eine (ggf. olle) Bluse ich drunter trage. Aber ein schicker Mantel mit hübschem Schal sticht sofort ins Auge.
Ich bin zwar nur zugezogen ins Schwabenland: Aber sparen hab ich gelernt mittlerweile. Ich kaufe sehr gerne antizyklisch. Im Januar kaufe ich eine eigentlich sündhafte teure Jacke mit 50 % Rabatt für die nächste Saison. Bei Kinderkleidung übrigens genauso…
Wann fühlst Du Dich am schönsten?
Im Urlaub mit sonnengebräunter Haut. Entschleunigung und Entspannung sieht man sofort im Gesicht, wie ich finde. Die Haut ist praller und straffer. Nach einem Tag am Meer und in der Sonne fühlt man sich wie neugeboren. Die Augen strahlen und man ist einfach glücklich. Das sieht man dann auch.
Was willst Du Deinen Kindern in Bezug auf Schönheit mitgeben?
Ich habe zwei Söhne und ich erkläre ihnen bereits heute, dass Frauen viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres bei Männern legen und dass sie immer auf sich achten sollen. Mein Mann und ich sind sicher gute Vorbilder, da wir ihnen ja vorleben, was Pflege heißt.
Desweiteren erkläre ich den Kindern aber auch, dass jeder Mensch einzigartig ist und man ihn nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen darf.
Katja, danke dafür und viel Freude noch beim „mit sich im Reinen sein“!
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