Gastbeiträge

Lob der to-do-Liste: Gastbeitrag einer berufstätigen Mutter

1. Oktober 2015

Elisabeth_Kollmann

Ich bin Mutter und selbständig berufstätig. Das bedeutet selbst und ständig, besonders wenn man „in social media macht“. Sein Business vergößern, aber gleichzeitig Mutter zu sein ist nicht immer einfach. Partnerin ist man auch noch. Irgendwo hakt es immer, irgendein Familienmitglied wird krank und man hat sowieso das Gefühl, nicht allem und jedem gerecht werden zu können.

Heute schreibt Coach und Mutter Elisabeth Kollmann aus Wien über genau dieses Problem und regt uns an, über die oftmals verhasste to-do-Liste noch einmal ganz neu nachzudenken. Und über das Delegieren, was vielen von uns ja schwerfällt. Viel Freude beim Lesen!

Es ist doch so. Als Geschäftsmama bist Du gewöhnt Deinen Fokus immer irgendwo zu haben, nur leider nicht immer bei der Arbeit. Du bist gezwungen in noch so kurzen Pausen möglichst effizient vier Dinge gleichzeitig zu erledigen und wunderst Dich, dass Du am Abend völlig erschöpft und müde ins Bett fällst. Hat auch Dein Tag nur 24 Stunden?

Meiner auch. Und je nachdem wie alt Dein Lieblingskind ist, schläft es nachmittags oder nicht oder nicht besonders lange oder Du bist überhaupt schon in der nächsten Stufe und darfst das private Taxiunternehmen für Dein Lieblingskind spielen. Klavierunterricht, Flöte, Fußball, Englischförderkurs – es gibt immer was zu tun.

Stellen wir uns nun folgenden Fall vor. Du bist selbständig und Du bist erfolgreich. An Aufträgen mangelt es Dir nicht. Im Gegenteil, Dein Business floriert und Du bist genau dort, wo Du beruflich sein willst oder entwickelst Dich gerade mit Riesenschritten dorthin. Es läuft einfach. Gratuliere. Nachtschicht? Mein 2. Vorname. Und da haben wir schon das Problem. Die Zeit ist nicht mehr geworden, die Aufträge schon. Eine Zeitlang geht das auch irgendwie. Du sitzt einfach bis zwei in der Früh vorm Computer, nach Mitternacht kommt sowieso nochmal ein toller Kreativitätsschub. Aber wie lange geht das gut? Genau. Und da haben wir den Salat. Ein vernünftiger Plan muss her!

Du bist ersetzbar!

Eine erschütternde Info gleich vorneweg: Du bist ersetzbar. Vielleicht nicht in jedem Bereich, aber häufiger als Du denkst. Und das sowohl in Deinem Job als auch zu Hause. Hand aufs Herz, wie viele Jobs machst Du? Mutter, Köchin, Putzfrau, Taxiunternehmerin und dann kommt noch Dein eigentlicher Job? Und in Deinem Job, was könntest Du da delegieren?

Ein Beispiel: In meinem Business ist facebook Werbung sehr hilfreich. Sie erhöht meine Reichweite, mehr Geschäftsmamas wissen von mir, abonnieren den Newsletter, folgen meinen Artikeln. Soll ich Dir was sagen? Gute facebook Werbung ist eine Wissenschaft. Wenn mans richtig professionell machen will, ist das ein Haufen Arbeit. Interessiert es mich? Habe ich die Zeit dafür? Auf beide Fragen gibt’s ein klares Nein von mir. Aber es gibt Menschen, die verdienen ihr Geld damit, dass sie richtig klasse facebook Werbung für andere machen. Bis ich mir dieses Know How erarbeitet habe, ist viel Geld sinnlos verbraten und da rechnet es sich durchaus, wenn ich das gleich einen Fachmann ran lasse.

Was kannst Du in Deinem Job delegieren? Buchhaltung? Marketing? Einen Teil der Produktion?

Nun zu unserem Lieblingsjob, dem Muttersein. Ich bin mir sicher, Du willst viel Zeit mit Deinem Lieblingskind verbringen. Wäre Dein Kind von 9-18 Uhr in der Kinderbetreuung, müsstest Du diesen Artikel ja nicht lesen. Je nach Alter des Lieblingskindes gestaltet sich die Vorgehensweise natürlich unterschiedlich. Zunächst einmal brauchst Du irgendeine Kinderbetreuung und sei es stundenweise, der Du vertraust. Ansonsten kannst Du arbeiten daneben komplett vergessen. Und dann entscheide für Dich und für Deine Familie und natürlich zum Wohle des Lieblingskindes, wie viel Zeit Dein Lieblingskind in der Kinderbetreuung verbringen soll. Wer ein Schulkind hat, ist da natürlich privilegiert.

Und was könntest Du rund ums Muttersein delegieren? Vielleicht bist Du ja Perfektionistin und wenn Du’s nicht erledigst, dann haut’s einfach nicht hin. Den besten aller Männer in den Supermarkt schicken? „Der vergisst doch die Hälfte.“ Mag schon sein, aber er kann es hoffentlich lernen. Die Schwiegermutter bitten, dass sie das Lieblingskind vom Kindergarten / von der Schule / vom Fußball abholt? „Das klappt aber wirklich nicht, außerdem muss ich dann wieder Danke sagen.“ Vielleicht würdest Du jetzt so antworten. Ok, Du hast ja auch nicht Deine Schwimu geheiratet. Wenn Du Dir das also lieber ersparen möchtest, dann engagier eine Babysitterin. Klar kostet die Geld. Aber wenn Deine Auftragslage passt, dann kriegst Du das locker rein. Der Kindergeburtstag steht an und Du bäckst die halbe Nacht lang eine Torte? Bitte kauf sie irgendwo. Und auch wenn Du es liebst zu backen. Back nächstes Jahr, wenn Dein Business mehr automatisiert ist, Du routinierter bist oder eine Angestellte hast.

Lob der to-do-Liste

All diese Tipps kennst Du schon, es klappt trotzdem nicht?
Delegieren ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist ein klares und wohl durchdachtes Zeitmanagement. Und dafür gibt es genau einen Tipp und der ist einfach_ To-Do-Listen. Alter Hut? Falsch gedacht. Topaktuell!

Setz Dich am Vorabend hin und erstelle eine Liste Deiner To Dos. Denke Dir durch, wann Du was erledigen kannst. Ohne Liste kriegst Du nicht mal die Hälfte gebacken. Ich muss es wissen, ich war die Meisterin des spontan-in-den-Tag-Hineinlebens. Das könnte schon super funktionieren, wenn Du Zeit in Hülle und Fülle hast. Der Witz beim To-Do-Liste erstellen ist, dass Du Dein Unterbewusstsein gleich konditionierst. Es arbeitet schon unbemerkt und findet Lösungen, Mittel und Wege, und das während Du gerade unter der Dusche stehst oder Zähne putzt.

Zehn Minuten am Abend vor dem zu Bett Gehen reichen. Auch am nächsten Morgen wird Dir die To-Do-Liste nicht so helfen können. Sie ist besser als nichts, keine Frage, aber wenn Du wirklich das Maximum rausholen willst, setz Dich am Vorabend hin. Und dann vertraue auf Dein Unterbewusstsein. Wenn Du in der Früh aufwachst, bist Du schon ganz anders drauf, Du bist fokussiert, klar im Denken und mental eingestellt auf den Tag. Du wirst überrascht sein, wie viel mehr Du erledigen kannst und wirst.

Und noch eine Anregung von mir:
Mach die Jobs, die Dir am meisten Freude bereiten. Denn da bist Du am besten, weil Deine KundInnen Deine Freude spüren. Und Deine Freude trägt sich weiter und wird Dir mehr und mehr Jobs bescheren. Fürchte Dich nicht davor Jobs abzulehnen. Überleg Dir, wofür Du wirklich stehst, womit Du Dich wirklich beschäftigen willst und wohin Deine Entwicklung gehen soll. Und dann mach genau das.

Wie geht’s Dir mit Deiner Zweiteilung? Hast Du gute Tipps oder tolle Erfahrungen gemacht? Ich freue mich über Deine Gedanken!

Elisabeth_Kollmann

Elisabeth_ 41

Elisabeth Kollmann ist die Geschäftsmama. Sie unterstützt Mütter dabei ihren beruflichen Erfolg zu leben, alles unter einen Hut zu kriegen und dabei ihre Visionen und Träume zu realisieren. Sie ist Mutter eines 17 Monate alten Lieblingskindes und lebt in Baden und Wien. Online findest Du sie unter www.geschaeftsmama.com

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1 Kommentar

  • Reply Barbara 15. Januar 2016 at 9:25 pm

    Ich bin neben Mutter auch noch Partnerin, Tochter, Freundin, Schwester, Abenteurerin, Sportlerin und Kulturinteressierte. Ich bin überzeugt, dass gerade diese Vielseitigkeit zu einer supermom auszeichnen!

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