Elternhumor wird in den heutigen Zeiten immer wichtiger. Wir sollen alle Leistungsträger erziehen, obwohl wir selbst keine sind, kinderlose Moderatorinnen verbieten uns das „Abhalten“ des Kindes in öffentlichen Grünanlagen- und jünger werden wir ooch alle nicht. Uff. Es braucht mehr Eltern, die auf das Elternsein mit Humor, Satire und der gewissen Gelassenheit schauen und nun bin ich auch nicht mehr allein, juhuuu!
Einer meiner absoluten Lieblingsblogger, Christian Hanne vom Familienbetrieb, hat nun sein erstes Buch vorgelegt. Darauf haben wir alle lange gewartet, speist er uns doch wöchentlich meistens nur mit den Familientweets ab, die in der Twitter-Eltern-Gemeinde zurecht berühmt-berüchtigt sind. Er macht sich eben rar, der Christian. Obwohl er das gar nicht müsste, denn wenn Ephraim Kishon und Loriot einen Sohn hätten, würde der Christian Hanne heissen oder Chaim Christian von Bülow. Oder so. Wäre das nicht mal ein geeigneter Künstlername für Dich, CH? Und habe ich hier eigentlich den richtigen Konjunktiv benutzt? Mhh.
Wobei wir auch schon bei meinem Lieblingskapitel aus dem Buch „Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith“ wären: „Die Qual der Namenswahl“. Hier, sowie im gesamten Buch, jagt eine geistreiche Pointe die nächste. Ich darf zitieren:
„In Südamerika ist es ja durchaus üblich, dass Jungen den Namen des Heilands tragen. Sollten wir einen Sohn bekommen, könnten wir in seinem ersten Zeugnis lesen „Der kleine Jesus legt ein weit überdurchschnittliches Sozialverhalten an den Tag und verteilt in der Pause immer seine Stullen unter den Mitschülern- und zwar nicht nur seiner Klasse, sondern der ganzen Schule. Im Deutschunterricht besticht er durch eine sehr ausgeprägte Fantasie und unterhält die Klassengemeinschaft mit selbst ausgedachten Geschichten, die er Gleichnis nennt.“
Elternhumor at its best und ein wahnsinnig gut aussehender Schriftsteller
Das gesamte Buch besticht durch einen wunderbaren Sprachwitz des Autors, immer freundlich ironisch und liebevoll entwaffnend. Meistens macht er sich in seinen Geschichten selbst zum Vollhorst und man fragt sich, warum die Freundin, die nun seine Ehefrau ist, bei ihm geblieben ist. Wahrscheinlich die äußeren Werte und der männliche Bart…
Persönlich als Mutter und auch schon Verheiratete gefiel mir besonders, dass ich offenbar nicht die einzig Ahnungslose im Tal der Eltern bin. Gibt ja immer doch Dollere und auch Hochzeiten und Verwandschaftsbesuche gehen auch mal bei anderen Familien schief. Herrlich. Danke, lieber Autor. Wieder zwei Traumata weniger auf der Liste.
Jetzt muss ich aber doch noch meckern: Das Buch ist viel zu dünn! Wie geht es denn nun weiter? Das Buch erzählt von Kinderwunsch, Empfängnis, Shwangerschaft und Geburt der Tochter, aber dann? Jeder aufmerksame Leser von Christians Blog weiß doch, dass es noch einen Sohn gibt! Wir wollen mehr, MEHR, MEHR von diesem wunderbaren Elternhumor. Naja, er macht sich halt rar, habe ich ja schon gesagt. Ist wahrscheinlich eine ausgeklügelte Marketing-Startegie dieses ansonsten sehr seriösen PR-Beraters und nun Erst-Autors.
Wer mehr von Christians schwarzem Humor, seiner Ironie und auch seinem Mega-Watt-Charme lesen will, dem empfehle ich dieses denkwürdige Interview zu seinen Beauty-Geheimnissen auf diesem Blog.
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