Mit dem Kind für die Schule zu lernen ist nicht immer problemfrei. Ich erinnere mich an zähe Physik-Übungseinheiten mit meinem Vater, die immer mit sehr viel Frust einher gingen. Das sind glückliche Eltern, deren Kinder kaum etwas oder gar nichts extra für die Schule machen müssen. Für die Mehrheit der Schulkinder ist das regelmässige Üben oder auch Nachhilfe Standardprogramm in der Schullaufbahn. Und da so eine Schulkarriere länger dauert, ist es nach meiner Ansicht wichtig, dass das Lernen Spass macht. Ok, manches muss gepaukt werden, aber das Lernen für viele Fächer kann spielerisch gestaltet werden. Was mich überrascht hat: Bei einer forsa-Umfrage unter 1.015 Eltern schulpflichtiger Kinder, die von scoyo durchgeführt wurde, gaben zwei Drittel an, dass bei ihnen zu Hause in den Ferien gelernt wird. 44 Prozent der befragten Eltern gehen dabei von mehr als zwei Stunden pro Woche aus. Das ist nicht wenig und ich frage mich auch, warum das sein muss.
Lernen in den Ferien: too much?
Die Frage muss erlaubt sein, warum Eltern ihre Kinder zum Lernen anhalten. Denken sie, der Stoff wäre nicht ausreichend vermittelt oder befürchten sie, die Schulkinder könnten alles vergessen? Mein Sohn fängt nach den Ferien die dritte Klasse an. Bisher haben wir ihn in den Ferien einfach spielen lassen. Das entspricht offenbar nicht der gängigen Praxis. Ich war früher lernbefreit in den Ferien, kann man es nicht auch mal laufen lassen? Schulferien sind doch auch Ferien für die Eltern, oder? Trotzdem, die nächste Klasse und die Zensuren können auch in den Ferien schwer vergessen werden.
Bei uns beginnen alle Ferien traditionell damit, dass der Ranzen in einer dunklen Ecke landet. Und ich als Mutter atme erleichtert auf: Die nächsten Wochen muss ich morgens keine supergesunden Pausenbrote schmieren, die Termine reduzieren sich auf ein Minimum und die tägliche Hausaufgabenkontrolle entfällt!
Doch schon nach den ersten entspannten Stunden meldet sich das mütterliche Pflichtbewusstsein zurück: Waren die letzten Mathe-Noten nicht zum Abgewöhnen und steht in der ersten Schulwoche nach den Ferien nicht ein Englisch-Test an? Eigentlich könnte man die freie Zeit hervorragend zum Lernen nutzen!
Von übertriebenem Arbeitseifer in den Ferien raten Experten wie der Pädagoge Dr. Jan-Uwe Rogge jedoch ab: Auch Kinder haben ein Recht auf Erholung und Schulbücher haben daher sowohl am Strand als auch im Wanderrucksack nichts verloren! Zumindest in der ersten Ferienhälfte sollte nicht einmal das Wort „Schule“ fallen. Das finde ich eine gute Idee, wirklich eine gewisse Zeit komplett frei zu halten. Nach drei Wochen kann man wieder anfangen und wenn das Ferienende naht, ist der Schüler wieder drin im Lern-Groove.
Lernen in den Ferien muss Spass machen
Man kann als Eltern andere Wege finden, den Nachwuchs auch im Urlaub zu fördern: Wenn es beim Lesen und Schreiben hakt, dann stehen eben des Öfteren Besuche in der Stadtbücherei auf dem Programm und im Restaurant erhält das Kind seine eigene Speisekarte. Und wäre es nicht nett, wenn der kleine Italien-Reisende seiner Oma selbst eine Ansichtskarte schicken würde?
Stellt dagegen Mathe das Problemfach dar, so bietet es sich an, eine Urlaubsreise in ein Land außerhalb der Euro-Zone zu unternehmen: Ob im Café oder im Supermarkt – Alle Preise lassen sich auch in Euro umrechnen! Wer lieber zu Hause bleibt, kann zum Beispiel gemeinsam Marmelade aus selbst gepflückten Erdbeeren einkochen – und dafür nicht die Mengenangaben aus dem Kochbuch verwenden, sondern diese halbieren oder sogar die zweieinhalbfache Menge zubereiten. Stehen gerade Längenmaße und Winkel auf der Agenda, so fehlt im Kinderzimmer sicher ein selbstgebautes Bücherregal!
Wenn die schulischen Leistungen Deines Kindes tatsächlich systematisches Lernen in den Ferien erfordern, dann sollte die Lernzeit in den letzten Ferienwochen laut Expertenmeinung auf höchstens eine Stunde täglich begrenzt sein. Eine Möglichkeit, den Schulstoff zu wiederholen oder zu festigen, stellt das Online-Angebot von scoyo dar. In bunten, von Pädagogen entworfenen Lernwelten werden die Lerninhalte spielerisch vermittelt und die Schüler erhalten sofort ein Feedback, was sehr motivierend wirkt.
Wie seht Ihr das? Gibt es bei Euch in den Ferien schulfrei oder lernt Ihr kontinuierlich? Vielleicht habt Ihr ja eine Geschichte dazu zu erzählen oder eine Meinung zu der forsa-Umfrage. Auf meinem Blog gibt es dazu eine Blogparade!
Im Zeitraum vom 20.Juni bis 18. Juli könnt Ihr in der Kommentarfunktion Eure Artikel zur Blogparade verlinken. Jeder neue Artikel wird bei mir auf FB und twitter geteilt. Bitte teilt Euren Artikel auf Euren social Media-Kanälen mit dem Hashtag #ferienlernen. Ich freue mich sehr auf Eure Beiträge!!
Unter den teilnehmenden Blogs verlost scoyo eine sechsmonatige Mitgliedschaft.
Ein paar hilfreiche Tipps zum Lernen in den Ferien hält scoyo hier bereit.
8 Kommentare
http://www.schlaflose-muttis.de/2014/06/lernen-in-den-ferien-warum-wir-das-eher.html
Guten Abend,
ich beantworte deine Frage mit einem entschiedenen „Kommt drauf an“.
Grundsätzlich bin ich dagegen und habe auch selber nur in der Abi-Vorbereitungsphase in den Ferien/ freien Tagen gelernt.
Da eines meiner Kinder nach der achten(!!!pubertäres Faulfieber!!!) Klasse mit dem Versuch, eine Sprache ohne Vokabeln und Grammatik zu lernen, gelinde gesagt gescheitert war, habe ich dem faulen Strick drei Wochen der letzten Sommerferien Beine gemacht!!!
Im Nachhinein muss ich gestehen, dass es nichts genützt hat, weil die Lehrerin durch eine noch schlimmere ersetzt wurde und dem Kinde trotzdem erst jetzt (ein Jahr später) eingefallen ist, warum es lernen sollte.
Nun hat besagtes Kind besagtes Fach abgewählt.
Hätte ich das gewusst, hätte ich weniger Stress gemacht.
Aber zum damaligen Zeitpunkt sah ich die Chance auf im Prinzip leicht verdiente gute Noten, weil das Kind von Grund auf sprachbegabt ist.
Generell würde ich so lange wie möglich versuchen, den Schulstoff und die Ferien strikt zu trennen!!
Grüße,
Marie
Liebe Nina,
hier mein Beitrag zur Blogparade „lernen in den Ferien“. Wichtiges Thema!
Liebe Grüße, Anna Luz
http://berlinmittemom.com/2014/07/01/einmaleins-oder-lagerfeuer-am-strand-lernen-in-den-ferien/
Hier eine nette Antwort von einer nicht-schulkind-aber-lehrerin-mama 🙂
http://www.kalinchenundmama.blogspot.de/2014/07/lernen-in-den-ferienja-oder-nein.html
Liebe Nina,
ich habe soeben einen Beitrag zu Deiner Blogparade veröffentlicht.
Gerade in diesem Jahr ist ‚Lernen in den Ferien‘ bei uns ein Thema.
Ich hoffe, es ist nicht zu ausschweifend geworden!
http://momsoffice.de/448/in-den-ferien-lernen/
Liebe Grüße
Sam
Lieb Nina,
auch ich habe es vesucht:
http://bebusybee.blogspot.de/2014/07/lernen-in-den-ferien-ein-gefahrliches.html
– wie immer hat es nicht ganz zudem Ergebnis geführt, das erwartet wurde 😉
LG von Sabine
Mein Beitrag zur Blogparade:
http://tulpentopf.de/kinderkram/leben/blogparade-lernen-den-ferien-klar
Servus.
die Uta vom Vereinbarkeitsblog hat auch was dazu verfasst, findet ihr hier: http://www.vereinbarkeitsblog.de/lernen-in-den-ferien/
(Ich verlinke nur, Uta hat nämlich schon Ferien. Gut hat sie das!)