Eigentlich betrachte ich mich als recht kreativen Menschen – und doch ertappe ich mich im Familienalltag beinahe täglich dabei, wie mir abgedroschene Phrasen über die Lippen kommen. Wie so eine olle Schallplatte. Ich tröste mich dann gerne damit, dass nicht nur ich unter kinderbedingter „Wiederholitis” leide. Auch die Kinder haben so ihre „Evergreens“ und fremde Leute, die man auf der Strasse trifft.
Hier kommt meine Top-ten-Liste der Familiensprüche, die alle Eltern bestimmt schon tausendmal selbst verwendet haben oder sich anhören mussten:
1. „Wenn Du noch einmal …, dann gehst Du heute eher ins Bett!” – Ich hasse mich für diese leeren Drohungen, die nur selten fruchten und von pädagogischer Ohnmacht zeugen. Vielleicht sollte ich einfach selbst eher schlafen gehen – um am nächsten Tag ausgeruht und souverän das Heft in der Hand zu behalten …
2. „Ich will noch nicht ins Bett!” – Bleiben wir beim Thema: Egal, ob früher oder später, auf Schlafengehen haben Kinder nur selten Lust. Aber muss Rebellion wirklich jeden Tag Teil des Gute-Nacht-Rituals sein?
3. „Du willst doch groß und stark werden!” – Preist auch Ihr mit dieser Phrase regelmäßig Obst und Gemüse an? Macht das ruhig weiterhin – Eure Kinder werden das „Grünzeug” trotzdem nur essen, wenn sie Lust darauf haben.
4. „Nur noch ein Mal!” – Mit diesem sehr dehnbaren Begriff signalisieren meine Kinder, dass Sie noch keine Lust haben, mit einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen aufzuhören. Wenn sie beispielsweise noch einmal eine Runde um den Block radeln möchten, kann dies in Gesellschaft von Freunden auch eine Dreiviertelstunde dauern …
5. „Feeeertig!” hallte es früher oft aus unserem Badezimmer. Dann wusste ich, dass es Zeit war, zum Klopapier zu greifen …
Familiensprüche sind Dauerbrenner
6. „Bist Du aber groß geworden!” – Diesen Spruch haben vor allem Tanten, Onkel und die Großeltern abonniert. Wie komisch, dass Erwachsene sich trotz ihrer Lebenserfahrung noch immer darüber wundern, dass Kinder wachsen!
7.„Hast Du schon Zähne geputzt?” – Das Schöne an dieser Frage ist, dass man sie sowohl morgens als auch abends verwenden kann. Dank mehr oder weniger frischem Atem lässt sich auch recht leicht feststellen, ob man eine ehrliche Antwort erhalten hat.
8. „Wie sagt man?” – Natürlich „Danke”! Was habe ich diese schulmeisterliche rhetorische Frage schon in meiner Kindheit verabscheut. Und nun lebt sie doch in unserer Familie weiter …Oder auch in der Abwandlung: Wie heisst das Zauberwort? Das heisst natürlich „ey“….
9. „Sind das alles Ihre?” – Ja, es soll auch Familien mit drei oder mehr Kindern geben! Kein Grund, schockiert zu sein. Uns passiert das gerne, wenn wir die Nachbarskinder im Schlepptau haben.
10. „Wie lange dauert es noch?” – Bei dieser vor allem bei Kindern sehr beliebten Phrase handelt es sich um ein Allround-Talent. Es kommt vor dem Mittagessen, beim Haareföhnen, auf Autofahrten, im Wartezimmer sowieso und auch vor Geburtstagen und Weihnachten gerne immer wieder zum Einsatz.
Habt Ihr noch ein paar gute Familiensprüche?
2 Kommentare
Hallo Nina,
also „Wie sagt man?“ muss ich auch oft sagen. Ich verstehe gar nicht warum es Kindern so schwer fällt danke zu sagen ohne dass man sie dazu auffordert.
Bei uns schallt ganz oft „Türe zu“ durchs Haus, denn gerade mein jüngerer Sohn lässt gerne mal alle Türen offen stehen. Besonders unangenehm wenn er im Bad auf der Toilette sitzt und man im halben Haus riecht was er gerade tut.
Familiensprüche kennt wohl jeder 🙂
Liebe Grüße
Manu
Hallo Manu, jajaja die Türen. Bei uns werden sie im Gegensatz zu Euch immer geknallt, auch nicht so doll. LG Nina