Mit dem zweiten Kind haben wir das jetzt so richtig raus mit dem Durchschlafen. Ich weiss gar nicht, warum das für viele Eltern so schwer ist. Ich bin so stolz auf uns. Man muss halt ein bisschen konsequent sein, aber dann klappt das. Ich glaube, ich sollte Erziehungsratgeber schreiben….
Constanze geht um 18:30 Uhr schlafen. Dann hat man einfach mehr vom Abend…
Nach dem Zähneputzen biete ich ihr noch eine Flasche mit Milch an. Kann doch nicht schaden, die Zähne heissen ja auch „Milchzähne“, oder?
Sie wacht dann im Verlauf des Abends so ca. drei bis viermal auf, wir nehmen sie aus dem Bettchen, wiegen sie, sprechen mit ihr….
So hält sie uns auf Trab, bis sie um 21 Uhr die nächste Flasche bekommt. Diesmal einen Trinkbrei aus dem Mini-Tetra-Pak. Am besten schmeckt Constanze „Müsli-Traube“, weil da nur garantiert natürliche Aromen drin sind. Besonders die „Glucose-Sirup-Pflanze“ soll gut für die Entwicklung des Gehirns sein, habe ich gehört. Danach schläft sie so ca. bis 5 Uhr morgens, um dann entweder eine zweite Ration „Müsli-Traube“ zu verspeisen oder auch gerne „Keks-Banane“. Ist bestimmt auch ohne Zucker….
Dann geht es mit uns ins Elternbett, alle anderen Schlafstätten werden mit einem kategorischen Kopfschütteln abgelehnt. Von 5 Uhr bis ca. 6:30 Uhr liegt sie bei uns in der Besucher-Ritze und untersucht mein Gesicht. Dabei reisst sie mir an den Augenlidern und schaut nach, was in meiner Nase so alles drin ist. Komischerweise wird der Papa, der bereits wieder tief und fest schläft, immer in Ruhe gelassen.
Spätestens um 6 Uhr erscheint Sebastian in der Tür und fängt eine lautstarke „Menno-Diskussion“ an, warum es voll unfair ist, dass er jetzt nicht in der Mitte liegen darf. Klar, er darf dann auch zu uns ins Bett. Der Papa schläft derweil weiter. Beide Kinder sind vollkommen glücklich und hellwach.
Sebastian:“Mama, ich möchte noch in 100 Jahren bei Euch im Bett schlafen!“
„Ooch, Schatzi, dann kannst Du aber nicht das coole „Captn-Sharky-Hochbett“ bekommen!“
„Doch, das baue ich hier in Eurem Schlafzimmer auf, mit einer Rutsche direkt in Euer Ehebett! Toll, oder? Und jetzt mach mal Platz, ich habe gar nicht genug Decke!“
Frau Mutter plumpst aus dem Bett, man hört einen dumpfen Knall. Herr Vater schläft weiter.
Foto: Das Baby träumt vom Capt’n Sharky-Familien-Hochbett
16 Kommentare
Meine liebe Frau Mutter,
wenn davon nur die Hälfte wahr ist, habt ihr mein ernst gemeintes Mitgefühl!!!! Auch wenn ich wirklich sehr lachen musste bei der bildlichen Vorstellung dieses Szenarios… Das kann nur besser werden 🙂
Korrekt! Es wäre wunderbar wenn alle Eltern das so humorvoll sehenkönnten 🙂
Oh je, oh je, das kommt mir so bekannt vor. Vor allem wird auch bei uns der Papa nie wahrgenommen. Immer schön bei der Mama experimentieren, was sie so alles aushält. Ich gebe immer auf, wenn sie sich auf meinen Kopf setzt und „hoppa,hoppa“ macht. Dann bin ich wirklich wach…lg
der ansonsten beste ehemann von allen schläft sogar tief und fest, während der sohn direkt neben ihm so laut brüllt, dass die mutter ihn trotz ohropax durch zwei stockwerke hören kann. *seufz* mein mitgefühl habt ihr jedenfalls… liebe grüße, mara
Das kenn ich: Die Mama wird natürlich wach gemacht und wird von oben bis unten auf Trapp gehalten. Papa liegt daneben, zuckt nicht mal und schläft ohne überhaupt zu registieren, was los ist. 😉 Meist freut er sich dann nach dem Aufstehen, wie lieb doch seine Kinder sind und was er für ein Glück hat, dass diese so ruhig sein könne. 🙂
Liebe Frau Mutter, diesen Beitrag muss ich unbedingt mit meiner Schwester lesen – sie wird von meiner kleinen Nichte nicht nur an den Lidern und in der Nase untersucht, tiefe Kinderliebe drückt sich in kneifen, zwicken, boxen, bohren, Haare ziepen und was der kleinen Schlingelin sonst noch so einfällt ausgedrückt. Und daneben schläft der zugehörige Herr Vater in aller Seelenruhe – du bist nicht allein 🙂 Liebe Grüße und ein Dankeschön für die detailgetreue Schilderung von Doris
Liebe Kommentatoren,
schön, dass Ihr auch alle so viel „Durchgangsverkehr“ in Euren Betten habt, ha, ha., ha..
Ich muss zu Herrn Vater sagen, er übernimmt ein gutes Mass an den Trinkbrei-Fütterungen-weil er einfach auch nach drei Sekunden wieder tief und fest schlafen kann…
Und Bine: Ich spreche die Wahrheit und nichts als die Wahrheit:)
Wir teilen uns inzwischen 1,40 m Liegefläche zu vier Personen und die beiden kleinsten haben den meisten Platz. Wir arbeiten momentan daran, dass sich das ändert…wahrscheinlich läuft es am Ende auf ein größeres Bett hinaus. Ich bin aber immer wieder erleichtert zu lesen, dass wir da kein Einzelfall sind und würde Deinen Post am liebsten meiner Mutter unter die Nase halten, die mir immer wieder vorhält, dass Sonea mit drei Jahren aber langsam mal in ihrem Bett ein- und durchschlafen sollte.
Liebe Grüße
Katharina
Ich hoffe doch stark, dass das Füttern mit der Flasche nach dem Zähneputzen nur scherzhaft gemeint ist. Sonst ist das Kind nämlich in Bälde eine Kandidatin für die Entfernung von verfaulten Zähnen unter Narkose. Ich kenne 2 solcher Fälle persönlich (ist gar nicht mal so selten), und unlängst hat es in Österreich ein Fall in die Medien geschafft, wo das Kind in der Narkose verstorben ist.
Und nicht verzweifeln, ich habe ca. 5 Jahre nicht durchschlafen können.
Ja, das kommt mir auch alles bekannt sehr vor, von dem schlafenden Vater bis zum Baby, das die Augenlider öffnet (oder wahlweise Mama eine Wasserflasche auf den Kopf wirft). Immerhin hast du zwischen 21 Uhr und 5 Uhr Ruhe 🙂 Das ist immer noch besser als bei uns und der Kleine ist schon 13 Monate alt…
Jedenfalls wird mir beim Lesen klar, woher meine Schlafstörungen rühren. Mittlerweile schlafen meine Kinder durch, aber ich nicht mehr…. Ich wollte noch etwas zum gestern von dir geteilten Link sagen. Den Aspekt der wiedergewonnenen Kreativität durch das Bloggen (Bloggen geht immer,Zitat) fand ich sehr gut beschrieben. Viel Spaß beim Bloggertreffen. Xeniana
Danke Xeniana-bist Du auch dabei?
Da habt ihr Glück mit euren Kindern gehabt. Wir haben vier und Nummer drei schäft mit seinen 4 1/2 Jahren weder durch noch geschweige denn die ganze Nacht in seinem Bett. Immerhin… seit zwei Monaten ist er so gnädig wenigstens in seinem Bett einzuschlafen. Das heißt wir haben dann bis ca 24 -02 Uhr morgens unser Bett für uns, dann kommt es. Kein anderes Kind hat so ein Theater gemacht und unser Jüngster schläft schon lange alleine und durch. Es kommt wirklich sehr auf das Kind an… die meisten Erziehungsratgeber sind Käse und mit jedem neuen Kind merke ich… es gibt kein Patent Rezept
AL
Joanna Maria
Das ist hier zum Glück vorbei. Rein ins Gitterbett und der Große naja…der kommt morgens nur zum Kuscheln und wenn keiner auf Nachfragen, Getobe oder sonstige Anfragen reagiert geht er in die Küche…Essen. Ersatzbefriedigung mit 3,5 Jahren?
Lustig zu lesen und auch wenn wir das nicht so gemacht haben… Unser Mini wird sein nicht schlafen wollen von mir geerbt haben…. 😉 So langsam geht es aber, hier wird man nur noch wach, wenn man etwas durst hat, damit und mit Milch zum Frühstück, kann ich leben.
LG Mel
Wundervoll – allein dieser Post macht mir so große Vorfreude auf euch 🙂 Schön, euch morgen kennenlernen zu dürfen 😉 Gute Anreise. Sina