Leben mit Kindern

Müll vermeiden: Unsere 10 machbare Tipps für den Familienalltag

9. Oktober 2019

Müll vermeiden- das ist in aller Munde und es ist großartig, wie schnell doch im letzten Jahr, dank Greta Thunberg, ein Umdenken stattgefunden hat. Müll, besonders Plastikmüll und Verpackungen ist ein echtes Thema geworden, bei uns in der Familie, auf Parties, aber auch die Kinder beschäftigen sich damit. Was Kleidung angeht, habe ich es geschafft, (fast) keinen Müll zu produzieren. Kinderkleidung wird komplett verschenkt, getauscht oder verkauft und ich verkaufe meine Sachen im Internet. Nicht immer aber ist es einfach oder überhaupt machbar, komplett „zero waste“ zu leben.

Meine Gastautorin Sandy hat 10 machbare Tipps für Euch zusammengetragen, die man sofort umsetzen kann und die Müll sofort verringern oder vermeiden. Sie hat gleich mal ausgerechnet, wieviel sie mit diesen Maßnahmen an Müll einspart und ich finde, da kommen eindrucksvolle Mengen zusammen. Vielleicht habt Ihr ja auch noch tolle Tipps, kommentiert also gerne.

Ich bin nicht Greta, ich bin dreifach- Mutter. Ich habe wenig Kapazitäten, ständig auf Demos zu gehen, möchte mich dennoch nicht aus der Verantwortung ziehen und frage: „Wie kann ich mir und meinen Kindern gegenüber ein ökologisch gutes Gewissen haben?“

Also fange ich im Kleinen an und überlege, wo wir zuhause als fünfköpfige Familie Verpackungsmüll sparen können. Dabei sind mir nachhaltige Ideen wichtig, die ich gut im Alltag integrieren kann. In unserer Nähe gibt es keinen keinen Unverpackt- Laden und leider reicht unser Budget nicht, ausschließlich BIO zu kaufen. Aber selbst bei Einkäufen in gängigen Super- und Drogeriemärkten lässt sich ohne viel Aufwand eine Menge Müll vermeiden. Los gehts:

Unsere 10 Tipps zum Müll vermeiden im Familienalltag für Euch

1.Honig

WEG MIT…
den ollen kopfstehenden Wegwerf- Plastiktuben zum Drücken aus dem Supermarkt, hier produzierten wir bislang sechs Plastikverpackungen im Jahr in unserem Müll.

HER MIT…
regionalem Honig in Schraubgläsern, zu bekommen auf Wochen- oder Biomärkten, an Straßenständen im Ort oder in deiner regionalen Umgebung. Da die Anbieter bzw. Produzenten sich über zurückgegebene Honiggläser freuen, um diese wieder aufzufüllen, reduzierst Du den Müll quasi auf Null!

2. Handseife & Duschgel

WEG MIT…
den Pump- Seifenspendern am Handwaschbecken, die nach Gebrauch im Müll landen (oder mit Seife aus wegwerf- Plastikbeuteln wieder aufgefüllt werden müssen). Auch bei Duschgel sind wir neuerdings auf Duschseife am Stück umgestiegen. Bei einem jährlichen Verbrauch von ca. 6 Pump- Seifenspendern und 12 Mal Duschgel (250 ml Packung) pro Person macht das einen Plastikmüll von 66 Verpackungen!

HER MIT…
der guten alten Kernseife, die oftmals gar ohne Palmöl produziert wird (achte auf das Etikett!) und in diversen Sorten von Lavendel, über Kokos und Olive bis hin zu Zitronengras, in jedem Drogeriemarkt (!) erhältlich ist. Die Duschseife haben wir bisher nur in ausgewählten Biomärkten entdeckt, aber die Suche lohnt sich, sind diese Seifen in Papier eingeschlagen oder Pappe verpackt erhältlich!

3. Waschpulver

WEG MIT…
den riesigen, dickwandigen Portionsbehältern von flüssigem Waschmittel, sowie den unnötigen Plastikbehältern von diversen Anti-Geruchsportionierern.

HER MIT…
Pulverform- Waschmittel in großen „retro“ Pappkartons der 1980er Jahre, hier reicht ein 6,5 Kilo Karton Waschpulver für etwa 100 Wäschen. Im Vergleich brauchst Du etwa vier 1,5 Liter Flüssigwaschmittel – je nach Herstellerangaben und individueller Portionierung – für 100 Wäschen. Demnach ersetzt 1 großer Pappkarton 4 Plastikflaschen Verpackungsmüll.

4. Frisches Obst & Gemüse

WEG MIT…
Eingeschweißten Gurken, Äpfeln im Sixpack, „Bio Möhren“ in 20-Liter Plastiksäcken oder Pfirsichen in der 500 Gramm Schale. Früher produzierte ich alleine von der Obst- und Gemüseration im Supermarkt für fünf Personen pro Woche einen 20-Liter Müllsack voll Plastik.

HER MIT…
Losem Obst und Gemüse, auch im Billig- Discounter. Befülle einen mitgebrachten Karton oder großen Stoffbeutel und wasche die Lebensmittel daheim gründlich ab; so reduzierst Du Verpackungsmüll auf Null!

5. Tiefkühlkost

WEG MIT…
Allen Obst- und Gemüsesorten, die in dickwandigen Plastikbeuteln angeboten werden. Bitte auch Trendprodukte wie „Smoothie Obst“ vermeiden, welches im 1-Kilo- Plastikbeutel nochmal zehn einzelne 100-Gramm- Plastik- Portionsbeutel beinhaltet.

HER MIT…
Jeglichen Obst- und Gemüsesorten wie Himbeeren und Spinat in klassischen Pappkartons, die – im Übrigen wie Fischstäbchen, Kartoffelpuffer und diverse Kräutersorten – ganz wunderbar zu portionieren sind. Hier lässt sich die Verpackung nicht auf Null reduzieren, jedoch komplett von Plastik auf Papier umstellen.

Speiseeis

WEG MIT…
Den üblichen, verdächtigen Speiseeissorten, deren Liter- Verpackungen an dicke Aufbewahrungsboxen à la Tupperware ähneln. Bei 10er- Eis am Stiel Boxen besteht die Verpackung zwar oftmals aus einem Pappkarton, aber die einzelnen Eisportioen sind natürlich nochmal einzeln in Plastik verpackt.

HER MIT…
den runden 500ml Eiskartons aus Pappe, idealer Weise auch gleich mit Pappdeckel, von denen in letzter Zeit zunehmend vielfältige Sorten angeboten werden. Die Mülleinsparung liegt auch hier bei der 100%igen Umstellung von Plastik auf Papier.

Kresse

WEG MIT…
gekaufter Kresse aus dem Supermarkt. Kresse ist ein Paradebeispiel, um Verpackungsmüll zu sparen (meine Familie kam auf ca. 15 Plastikschalen im vergangenen Jahr)

HER MIT…
Gartenkresse- Samen zum Selbstziehen, in Papiertüten ohne Gentechnik. Dieser Spaß für die Kinder ist auf der kleinsten Fensterbank möglich,  Kressesamen benötigen lediglich ein bisschen Sonne, Wasser und Geduld! Wer mehr Platz hat, findet vielleicht gleich Gefallen am Selbstziehen von Radieschen, Karotten, Zucchini und Co.

Leitungswasser

WEG MIT…
Wasser in Plastikflaschen. Immer wieder bin ich über die mannshohen Pallettenberge mit bunten Plastikwasserflaschen überrascht, wer kauft sowas (noch)? Selbst Mehrweg- Pfandflaschen sind insofern nicht umweltfreundlich, als dass sie zusätzlich noch in 6er-Pack- Plastikfolie eingeschweißt werden.

HER MIT…
Leitungswasser, denn das spart nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch Geschleppe. Wasserfilter für stilles Wasser oder mit CO2- befüllbare Wasserkatuschen können Leitungswasser qualitativ aufbereiten und sind ökonomisch wie ökologisch.

Milch und Jogurt im Glas

WEG MIT…
Jogurt in 125 Gramm- Plastikbechern. So praktisch die portionierten Becher sind, so verwerflich sind sie als Plastikmüllproduzent. Bei fünf Personen mit einem Jogurt am Tag, macht das rein rechnerisch 1.825 Jogurt Becher pro Jahr für eine Familie alleine!

HER MIT…
Jogurt in Glasbehältern mit Pfand! Bei der Ersparnis von 1.825 Jogurt Becher pro Jahr für eine Familie bedarf es eigentlich keiner weiteren Erklärung…

Kaffee

WEG MIT…
Kaffeekapseln aus Kunststoff oder Aluminium. Pro Tasse Kaffee (6 Gramm) wandert eine Kapselverpackung (4,5 Gramm) in den Müll. Auch wenn Hersteller in den letzten Jahren bemüht sind, schlechte Ökobilanzen zu widerlegen, bleibt doch der Kapselmüll und der wird auf auf 5000 Tonnen Abfall hochgerechnet (Stiftung Warentest, 2015).

HER MIT…
Kaffee aus der Espressokanne (original italienisch und gänzlich ohne Filter verwendbar) oder alternativ auch traditionellen Filterkaffee. Damit bist Du daheim in puncto Ökobilanz auf der Gewinnerseite, übrigens auch kostentechnisch.

Fotos: Pixabay und privat

Wie vermeidet Ihr im Alltag Müll?

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1 Kommentar

  • Reply Julia 9. Oktober 2019 at 10:44 am

    Ich finde es sehr schön, dass die Autorin sich so viel Mühe macht Abfälle zu reduzieren. Insgesamt sind die meisten hier aufgelisteten Dinge auch sinnvoll. Allerdings möchte ich gerne zum Punkt Eis aus Pappbechern sagen, dass es sich hierbei wohl eher nicht um eine Verpackung aus 100% Papier handelt, da dies die Feuchtigkeit aus dem Eis aufnehmen und aufquellen würde. Diese Pappverpackungen sind normalerweise innen und außen mit einer Schicht Kunststoff beschichtet. Diese Art der Pappverpackung kann auch eher nicht recycelt werden… und damit nicht wesentlich besser als eine Kunststoffverpackung, die recycelt wird. Die Einsparung von Kunststoffen ist an vielen aber sicherlich nicht allen Stellen sinnvoll.

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