Eine Mutter lebt ihren Traum. Bei Julia Maria Klein kann man das wirklich sagen. Und wie bei so vielen von uns hat es das Internet möglich gemacht. Danke Internet! Spaß beiseite.
Ich freue mich immer so sehr, wenn ich sehe, wie Blogger-Kolleginnen sich beruflich erfolgreich entwickeln und darüber hinaus Chancen wahrnehmen und lange gehegte Wünsche verwirklichen. Wir machen unser Ding, teilen unsere Sicht auf Mutterschaft und Familie mit unseren Lesern und Zuschauern und das jede in ihrem eigenen Sound. Diese Vielfalt ist großartig!
Julia hat mit ihrem Mann den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „Das Glückskind“ , indem sie ihren Familienalltag zeigt und viele nützliche Tipps gibt. Wir konnten aber auch immer wieder ihre wunderbare Sing-Stimme bewundern. Umso toller ist es, dass dies nicht unbeobachtet blieb und ihre CD „Mamaherz“ mittlerweile bei Universal Music heraus gebracht wurde. Mir gefällt, dass Julia auch über ernstere Themen singt wie Trennung oder dem Tod eines Babys. Auf Amazon ist die „Platte“ richtig durchgestartet, und innerhalb kürzester Zeit auf Platz 2 der allgemeinen Popcharts gelandet. Ich spreche heute mit Julia über ihren Werdegang und darüber, wie sich der Erfolg anfühlt. Viel Spaß beim Lesen!
Julia, wie lange singst Du schon? Hast Du eine Gesangsausbildung?
Ich singe seit meiner Kindheit. Meine Eltern hörten beide sehr gerne Musik und wir besaßen viele Musikinstrumente, an denen ich mich ausprobieren konnte. Meine liebste Beschäftigung war allerdings das Singen -stehend auf einem Hocker-, vorm Spiegel mit einem Kinder-Mikrofon in der Hand. Damals, mit 8 Jahren, coverte ich Songs wie „Mädchen“ von Lucielectric sowie das komplette Repertoire der Kelly Family. Es folgte Klavierunterricht, wo ich das klassische Unterrichtsmaterial schnell ablegen konnte, da ich lieber die Songs der Kelly Family spielen und somit singen wollte. So lernte ich, mich selbst am Klavier zu begleiten.
Es folgten Erfahrungen in der Schulband der Mittel- / Oberstufe, weitere Musik- und Bandprojekte, sowie klassischer Gesangsunterricht. Ich begann eigene Songs zu schreiben. Meistens sang ich über die Liebe. Sowohl deutsch, wie auch englisch. Ich kaufte mir das nötige Equipment (Mac, Klavier, Mikrophon, Software u.s.w.) um meine eigenen Songs auch selbst einzuspielen und aufzunehmen.
Im Jahr 2008 machte ich eine Ausbildung an der Rock-Pop-Schule in Berlin.
Wie würdest Du die CD bzw Dein Musikgenre in eigenen Worten beschreiben? Ist das Schlager?
Meine Musik bezeichne ich als deutsche Popmusik. Herzliche, authentische Popmusik für Mamaherzen.
Hier könnt Ihr Julias Stimme einmal hören:
Man kennt Dich ja zunächst von Eurem YouTube Kanal. Erzähle mal, wie es zum Plattenvertrag kam!
Auf unserem YouTube-Kanal „Das Glückskind“ habe ich bereits durch unsere Community unglaublich tolles und lobendes Feedback zu meinen kleinen Musikausschnitten bekommen. Schnell kam die Nachfrage nach einer kompletten CD. Ich ließ meine Zuschauer am Entstehungsprozess der CD teilhaben, fragte sie um Rat und nach ihrer Meinung zu Songideen.
Am 1.12. veröffentlichte ich mein Album „Mamaherz“.
Die CD wurde bei Amazon am 1.12.2016 zum „Aufsteiger des Tages“ gewählt und landete auf Platz 1. In den allgemeinen Popcharts auf Platz 2. Und das alles ohne große Werbung. Mein „Mamaherz“ platzierte sich zwischen großen, erfolgreichen Musikstars. Dieses Bild und diesen Erfolg konnte ich kaum begreifen, da es seit vielen Jahren mein größter Traum war. Unendliche Freude!
Die physische CD vertrieben wir über meine Homepage www.juliamariaklein.de. Darüber verkauften wir in wenigen Tagen mehrere Hundert CDs, die wir selbst (mit Hilfe von Oma) verpacken, je eine einzelne Rechnung schreiben und die einzelnen Adressen druckten. Schnell wurde uns klar, dass wir all den Erfolg und logistischen Aufwand als Familie nicht alleine stemmen können und Hilfe brauchen. Wir holten uns Rat bei einem Manager. Ihn kannten wir schon einige Jahre und schenkten ihm großes Vertrauen.
Gemeinsam mit ihm entschieden wir uns dazu, mit einer großen Plattenfirma zu gehen.Universal Music war sofort begeistert von meiner Musik, der Authentizität und dieser Einzigartigkeit. Wir trafen uns direkt wenige Tage später, um eine die weitere Zusammenarbeit im Detail zu besprechen.
Eine Mutter lebt ihren Traum: Träume sind zum Leben da!
Schreibst Du die Lieder selbst und arrangierst sie?
Ich habe alle Lieder selbst geschrieben, arrangiert und produziert.Meistens Nachts, mit dem Babyphone auf dem Klavier und meinem lieben Mann Christian, der mir Nachts so manchen Latte Macchiato brachte. 🙂
Hier bedankt sich Julia bei ihren Fans und erzählt wie ihre CD durch die Decke ging:
Du arbeitest von zu Hause. Wie funktioniert kreative Arbeit zu Hause mit Kind und Waschmaschine?
Mein Mann Christian hat eine Videoproduktionsfirma mit großem Studio. Da produzieren wir einige Videoformate für „Das Glückskind“. Manche Videos entstehen allerdings auch zu Hause im Kinderzimmer. „Mamaherz“ entstand in meinem kleinen Tonstudio, bei uns zu Hause. Dieses kleine Zimmer ist Johans ehemaliges Babyzimmer. Also ein sehr bedeutsamer Raum mit tollen Erinnerungen. Johan ist meine größte Inspiration.
Da das Schreiben meiner Lieder mit viel Muse, sehr spontan und meistens nachts passiert, habe ich diese Technik bei uns zu Hause.Das ermöglicht mir, dass ich mich -ohne großen Aufwand oder Autofahrt- direkt ans Klavier setzen kann und komponiere.Quasi aus meinem echten Mamaherz, direkt auf die Mamaherz-CD. 🙂
Du singst auch von ernsten und traurigen Themen. Besonders berührt hat mich das Lied über die Trennung Deiner Eltern, die aber für Dich nicht schlimm oder traumatisch war, sondern ja eigentlich eine Liebeserklärung an Deine Eltern und wie sie das damals „gewuppt“ haben. Hattest Du Vorbehalte, über ernste und auch sehr persönliche Dinge zu singen?
Nein. Mir war es wichtig, kein Thema zu tabuisieren. Leider werden in unserer Gesellschaft viele häufige Themen wie Trennungen, der Verlust eines Babys, traumatische Geburtserfahrungen oder z.B. das Thema „Überforderung“ komplett verschwiegen.Sowohl auf meinem Blog, wie auch auf meiner CD, spreche ich diese Themen offen an. Die Resonanz zeigt mir, dass diese Offenheit und Authentizität auf vielen anderen Müttern hilft.
„Frühling“ erzählt von der Trennung meiner Eltern. Sie trennten sich, weil ihre Liebe zu einander den Herbst nicht überstanden hat. Aber sie blicken respekt- und liebevoll auf ihre gemeinsamen „Frühlinge“ und darauf was durch ihre Liebe einmal entstanden ist: IHR KIND („…und das was uns vereint, ist die Sonne die noch scheint…“) Ein weiteres wichtiges Lied ist „Ich lasse los“. Es erzählt von dem Verlust eines Babys.
Ich habe versucht einen musikalischen Ort zu schaffen, der Hilft all diesen Schmerz und Verlust zu verarbeiten. „Wenn ein klitzekleines Licht vom Himmel fällt, weiß ich es ist Sternenstaub aus deiner Welt… Ich kann dich dort oben sehen mein Engelkind, dort wo alle Sternenkinder zu Hause sind“.
Liebe Julia, Gratulation zu Deinem Erfolg und weiterhin viel Spaß mit Deiner Musik!
3 Kommentare
Vielen Dank für das tolle Interview!
Es ist immer schön von Menschen zu hören, die ihren Traum verwirklicht haben.
Das macht Mut und bringt Motivation 🙂
Liebe Grüße
Marina von ideas4parents
gerne liebe Marina! ich finde Julias Geschichte auch sehr inspirierend!
Viele Grüße nina
Danke für das Interview! Finde ihre Videos toll und verfolge sie schon seit einiger Zeit! Ist auch eine tolle Sache, dass du sie zum Interview bewegt hast. Tolle Sache! LG 🙂