Erfahrungen

„Frühe Eintaktung bei den Kindern finde ich ganz schwierig“ Benjamin Sadler im Interview mit Frau Mutter

5. Februar 2014

Benjamin Sadler Interview Frau Mutter Blog

Benjamin Sadler spricht über Autofahrten mit seiner Tochter durch die Toskana und die Autos seiner Kindheit. Er erinnert sich an die wunderbaren Wagen, die er in seiner Rolle als Alfried Krupp fahren durfte und er erzählt mir, warum er gerne dramatische Rollen spielt.
Ich traf den Schauspieler auf der Einführung des neuen Opel Meriva in Rom und hatte Gelegnheit für ein ausführliches Interview.

Was ist Deine lebhafteste Erinnerung ans Autofahren überhaupt?



Also so nervlich negativ gesehen war das eine Fahrt in Argentinien. Das war eine Passstraße, die wirklich nur so breit war wie das Auto. Und ich habe halt behauptet, dass ich das alles selber machen kann. Es waren 23 oder 24 Kilometer und wir haben acht Stunden dafür gebraucht.

War das während eines Drehs?

Nein da war ich privat, und zum Glück ist uns dann nur einmal ein Auto entgegengekommen, aber dann musste ich zwei Kilometer rückwärts fahren. War total absurd. Das war wirklich unangenehm, weil es neben Dir immer bergab ging, total anstrengend. Ich war fertig danach.

Waren Kinder mit im Auto?



Nein, mit meiner Tochter hätte ich das nicht gemacht!

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Und die schönste Erinnerung ans Autofahren?

Meine Tochter und ich sind nach Florenz geflogen, als sie noch ganz klein war und es war Frühsommer, alles roch so schön. Wir sind dann mit einem Mietwagen zu Freunden gefahren, das war ein Cabrio. Danach hat Sofia noch zwei Jahre gesagt, dass sie wieder “so ein Auto ohne Dach will”, so geliebt hat sie das.

An welches Auto Deiner Eltern kannst Du nicht am besten erinnern?

Oft hatten wir gar kein Auto, zum Beispiel in London. Das Auto meiner Kindheit war immer ein Land Rover Defender. Bei meinen Großeltern auf dem Land in verschiedenen “Rost-Stadien”. Das waren immer verschiedene Autos, aber immer alt und verrostet. Aber man saß so hoch und es war chic! Und ein alter Morris Minor, das ist wie ein Mini. Und zweimal hatten meine Eltern große Camper gemietet, einmal für eine Europatour und einmal durch Kanada.

Benjamin Sadler Frau Mutter Blog Opel Meriva
Wie hast Du Dir als Kind die Zeit im Auto vertrieben, haben Deine Eltern mit Dir gesungen oder Spiele gespielt?

Ich bin als Kind wenig lange Strecken gefahren, bis auf die Touren mit dem Camper und da kann man ja hinten drin alles machen. Die Erfahrung einer längeren Autofahrt habe ich eigentlich erst mit 18 Jahren gemacht, als ich mit einer alten Karre an die Cote D’Azur gefahren bin.

Welches Entertainment gibt es bei Dir im Auto, wenn Du mit Deiner Tochter unterwegs bist?

Bei längeren Touren mit meiner Tochter hören wir auf jeden Fall Musik, aber auch viele Hörspiele. Aber gleich mit dem iPad bespassen, nein. Das finde ich auch irgendwie absurd, dass man, wenn mal nichts los ist, sofort die Bespassung rausholt.

Was ist Dein Tipp, wie man eine längere Autofahrt mit einem Kleinkind übersteht?



Sofia ist eigentlich immer ganz schnell eingeschlafen. Ich habe auch nie so ganz lange Touren mit ihr gemacht, aber sie hat Autofahren immer zum Schlafen genutzt.

Wo fährst Du am liebsten Auto? Stadt oder Land?

Also am liebsten fahre ich in schöner Natur. In Nordkalifornien oder Kanada. In Italien, zum Beispiel in der Toskana, gibt es auch tolle Landstraßen. Ich fahre eher Landstrasse, ich bin kein großer Autobahnfreund. Autobahn nervt mich eher.

Also fährst Du nicht gerne schnell?

Doch, deshalb fahr ich ja Landstraße! (lacht)

Nun vier kurze Fragen:




Oldtimer oder Neuwagen?



Oldtimer

SUV oder Kombi?



Kommt drauf an. Aber im Moment fahre ich einen Opel Insignia Sports Tourer – also Kombi

Radio oder CD?



Kommt drauf an, beides!



Lunchpaket oder Raststätte?

Lunchpaket, außer in Italien, da kann man überall gut essen!

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Hast Du als Schauspieler interessante Wagen gefahren?



Die tollsten Autos hatte ich als Alfried Krupp. Der hatte ja eine totale Autoleidenschaft. Da konnte ich vom “Kugelporsche” über Mercedes-Limousinen und Cabrios bis zum Bentley sehr tolle Wagen gefahren. In anderen Rollen habe ich Autos gefahren, wo man noch Zwischengas geben musste.

Du spielst häufig ernste, pflichtbewusste Männer, oft auch historische Figuren. Werden wir Dich eigentlich auch mal in einer Komödie sehen?

Komödie mache ich schon immer mal wieder, auch gerne. Aber leider sind das oft nicht so gute Bücher. Vielleicht auch aus Zufall waren bei Dramen oder Thrillern immer die interessanteren Figuren für mich dabei. Gerade Komödie ist etwas extrem Komplexes und alles andere als einfach. Ich bekomme aber aber viele Bücher geschickt, wo Komödie draufsteht, aber es ist nicht lustig. Dagegen sind viele Dramen Komödien und die sollte man dann so drehen aber das wollen die nicht….



Du hast die britische Staatsbürgerschaft und bist “native speaker”. Wäre das klassische britische “costume drama” etwas für Dich, zum Beispiel etwas wie “Downton Abbey”?



Absolut! “Downton Abbey” ist ist extrem gut geschrieben, von demselben Autorenteam wie der Film “Gosford Park”, der ja ein Meisterwerk ist. In “Downton Abbey” sind die Figuren so großartig gezeichnet. Solch ein Buch würde ich mit großem Interesse lesen.

Möchte Deine Tochter auch Schauspielerin werden? Würdest Du Ihr dazu raten?

Wenn sie es will, wird sie es eh machen! Ich weiss ja wie es bei mir ist und war. Sie wollte mal eine zeitlang Lehrerin und Regisseurin werden. Schauspielerin war noch nicht dran, aber wer weiß. Die Kindheit wird doch heutzutage gefühlt immer kürzer. Je länger sie ihr Leben lebt, umso besser! So ist mir das recht, das wird sich finden. Ich finde diese frühe Eintaktung heutzutage bei den Kindern ganz schwierig.

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Wann wusstest Du, dass du Schauspieler werden willst?



Die bewusste Entscheidung kam eigentlich erst mit 18. Ich hatte vorher immer schon gespielt, wir hatten ein tolles Theater an meiner Schule in Hamburg. Während der Schulzeit war das für mich so eine Selbstverständlichkeit wie Sport. Ich hatte auch Glück, weil es relativ geschmeidig lief. Ich wurde in der Anfangsphase nie wirklich “getestet”, musste mich beispielsweise nicht an 50 Schauspielschulen bewerben. Jetzt sitze ich hier und bin natürlich total dankbar dafür. Es gibt noch soviel was ich machen möchte.

Benjamin Sadler, vielen Dank für das Gespräch!

Fotos: © Bernd Jaworek

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1 Kommentar

  • Reply Dagmar Wänke 11. März 2015 at 3:01 pm

    Der Film „Auftrag Schutzengel“ von 2008, ist meisterhaft gespielt. Überzeugendene und glaubhafte Haltung, auch im Zusammenspiel mit Sike Bodenbender, ein perfektes Duo.

    Diese Art Film ist leider selten.

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