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Die Klassenlehrerin: Das unbekannte Wesen

3. Februar 2015
Klassenlehrerin Frau Mutter Blog

© Dieter Schütz/Pixelio.de

Wie verhärtet die Fronten zwischen Eltern und Lehrern sein können, erleben Kinogänger derzeit sehr unterhaltsam im Film „Frau Müller muss weg”. Zugegeben: Der Fall erscheint ziemlich krass, doch scheint Mobbing im Eltern-Lehrer-Verhältnis zwar nicht die Regel, aber auch keine allzu seltene Ausnahme zu sein.

Ich wollte schon längst mal über „die Klassenlehrerin“ schreiben….


Ein gutes Verhältnis zur Klassenlehrerin

Wir haben großes Glück mit Sebastians Klassenlehrerin. Mein Sohn ist in der dritten Klasse und da ist die Rolle der Klassenlehrerin ja noch besonders wichtig. „Unsere“ ist engagiert, den Kindern zugewandt, wirklich interessiert und eine gute Pädagogin. Außerdem hat sie eine Vorliebe für bunte Kleidung und bringt den Kindern „coole“ Sprüche bei. „P.G.H“ zum Beispiel, was „Pech gehabt“ heißen soll.

Ich finde ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis, das respektvoll in beide Richtungen ist, sehr wichtig. Für meinen Sohn ist es schön zu wissen: Meine Eltern und meine Lehrerin verstehen sich und ziehen am gleichen Strang. Kinder spüren Spannungen relativ schnell und sind dann hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu den Eltern und der Loyalität gegenüber ihrer Lehrerin. Natürlich ist man auch nicht immer einer Meinung, zum Beispiel wenn es um eine Versetzung geht.

Bei „Krisengesprächen“ lohnt sich gute Vorbereitung und die Emotionen draußen zu lassen, was zugegebenermaßen für eine Mama recht schwer ist. Wenn ihr im Bilde über die aktuellen Leistungen und die Sichtweise Eures Kindes seid, kann ein gleichberechtigter Dialog mit einem konstruktiven Grundtenor entstehen.

Wie viel Nähe und Kontakt ist gut? Bei uns in der Klasse ist es schon etwas speziell. Da die Eltern unserer Klasse samt Lehrerin eine Theater-Ag gegründet haben, wird sich ausnahmslos geduzt. Auch die Kinder dürfen die Lehrerin duzen, geben ihr sogar einen Spitznamen. Das mag vielleicht etwas ungewöhnlich anmuten. Wenn ich mich an meine Lehrerinnen in der Grundschule erinnere, wollten weder ich noch meine Eltern diese Damen duzen….

Engagement (in Maßen und kein übergriffiges) finde ich auch eine schöne Möglichkeit, einen guten Kontakt zur Lehrerin und zur Schule zu pflegen. Mein Mann ist Elternsprecher und das ist eine schöne Möglichkeit, Einblick zu haben.

No-Gos: Mailterror und ständiges Einmischen

Einige meiner Freundinnen sind Lehrerinnen und wenn ich denen so zuhöre, scheint das Anstrengendste am Schulalltag eines zu sein: die Eltern. Sich ständig und ungefragt in die Schulorganisation oder das Unterrichtsgeschehen einzumischen, macht keinen guten Eindruck und nervt. Auch die mittlerweile berühmt-berüchtigten „Helikopter-Eltern” müssen einsehen, dass die kuscheligen Zwischen-Tür-und-Angel-Gespräche der Kita mit dem ersten Schultag der Vergangenheit angehören. Man will ja auch selbst nicht dauernd zu seinem Beruf und seiner Arbeit Auskunft geben, oder?

Als Klassenlehrerin bitte nicht die Eltern belehren

Natürlich ist es immer auch eine Frage der „Chemie”, ob es zwischen Lehrerin und Eltern rundläuft. Eine entscheidende Rolle spielt auch die Kommunikationsfähigkeit des Lehrers: Ich persönlich werde nicht gerne von „oben herab” mit erhobenem Zeigefinger behandelt, sondern sehe mich eher als Teampartner. „Belehrt“ werde ich nicht gerne und einige Lehrer, die ich im Laufe meines Lebens getroffen habe, konnten diese Eigenschaft einfach nicht abschalten. Bei uns in der Klasse klappt das sehr gut. Aber meine Kinder werden noch viele Lehrer haben…..Und nicht immer wird das wahrscheinlich so ein gutes Verhältnis sein wie gerade jetzt…

Wie ist eure Beziehung zu den Klassenlehrern eurer Kinder?

Foto: copyright © Dieter Schütz/Pixelio.de

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4 Kommentare

  • Reply KinderKichern 3. Februar 2015 at 8:11 am

    Das Verhältnis zur Klassenlehrerin ist wirklich nicht immer einfach. Ich habe momentan häufig eher den Eindruck, dass Eltern automatisch gegen die Lehrer sind. An unserer Schule wurde sogar überwacht, ob die Lehrer die Aufsicht richtig machen. Das finde ich so schade, denn so wird den Kindern ja vermittelt, dass man Lehrern nicht trauen kann. Und gerade Vertrauen zur Klassenlehrerin ist doch das Wichtigste!
    Wir haben Glück mit unserer. Die Große findet sie ganz toll. Ich bin schon gespannt auf das Halbjahresgespräch!

  • Reply Rike 5. Februar 2015 at 8:15 am

    Ein schöner Beitrag und Du weißt hoffentlich, dass Du ein absolutes, nicht wiederkehrendnes Schwein hast mit Eurer Paukerin, oder? Ich weiß gar nicht, wieviele Klassenleherer wir schon verschlissen haben, teilweise hielten sie nicht mal ein Jahr durch. Das ist alles überhaupt nicht lustig. Und wenn ich über unsere Schulerfahrungen einen Tatsachenbreicht schreiben müsste, bleibt auch kein Auge trocken. Nur diesmal aus anderen Gründen.
    „Frau Müller muss weg“ ist ursprünglich ja ein Theaterstück, wäre das nix für Eure AG? Wer wärest Du denn gern auf der Bühne?! Ich bin so neugierig 😉

  • Reply Frau Mutter 5. Februar 2015 at 8:39 am

    Ja, ist mir bewußt Rike! Schön auch, dass wir so einen guten Start hatten. Aber so wird es wahrscheinlich nicht immer bleiben….LG nina

  • Reply Sven 11. Februar 2015 at 4:50 pm

    sehr schön. Unsere sind erst kürzlich in die Schule gekommen, aber auch wir haben sehr großes Glück mit einer engagierten Klassenlehrerin, die für alle Kinder ein offenes Ohr hat.
    Es ist richtig, dass es uns auch zuerst schwerfiel, auf die Tür-Angel-Gespräche verzichten zu müssen. Drei Jahre im Elternbeirat im Kindergarten haben mit hinter die Kulissen blicken lassen. Das war ab Schuleintritt vorbei. Aber wir wachsen mit den Aufgaben 😉

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