Familienalltag mit Humor

Normalzustand Panikmodus: Was Mental Load mit Mama macht

29. Januar 2020
mädchen mit kruemelmonster cake pops

Mental Load wird eigentlich nur unter Müttern ernst genommen, oder? Den Rest interessiert es einen feuchten Dreck, wenn wir wirklich tausend Sachen im Kopf und zu erledigen haben. Job, Kinder, bei der Oma anrufen, Kindergeburtstagsgeschenk besorgen, Haushalt… ach ja und dann waren wir noch zu blöd, uns um die Altersvorsorge zu kümmern. Ab Punkt Nummer 2 der Aufzählung verrichten wir unbezahlte Arbeit und die ist bekanntlich Gedöns. Mental Load macht uns mürbe und während wir durch den Alltag hetzen, erwarten wir eigentlich nur die nächste Katastrophe, die wir wieder ausbügeln dürfen.

Über dieses „Kopfkino à la Mama“ hat Leserin Sophie geschrieben. Und damit meine ich nicht „Magic Mike XXL“. Kommt Euch bekannt vor, oder?

Mental Load hat Folgen- für die Mutter

Ein ganz normaler Montagmorgen im Winter. Du hattest ein schönes Wochenende. Alle Familienmitglieder waren glücklich und zufrieden. Nach dem morgendlichen Wahnsinn geht jeder seines Weges in Richtung Kita, Schule und Büro. Sogar die Sonne hat sich heute schon blicken lassen. Es verspricht ein guter Start zu werden. Den Weg ins Büro nutzt du, um vom hektischen Morgen runterzukommen und switcht innerlich vom Familien- ins Office-Leben. Dort angekommen richtest du dich ein, hältst den üblichen Smalltalk nach einem Wochenende. Schließlich hast du noch einige Stunden vor dir, um deinen Kram zu regeln, den Montag gut sortiert über die Bühne zu bringen, Termine vorzubereiten und Berichte zu schreiben. Als der zweite Kaffee ausgetrunken ist und du dich gerade an deine E-Mails machen willst, kommt er. Ganz unverhofft. DER Anruf! Wir kennen ihn alle und er erwischt uns jedes Mal aufs Neue… eiskalt.

Der Anruf aus der Kita …. Panikmodus on!

Es ist der Anruf aus der Kita, in die dein Kleinkind vor 2 Stunden frohen Mutes marschierte. Beim Betrachten des Displays nimmt das Gedankenkarussell seinen Lauf. Ok, welche Termine stehen an? Wer bleibt zu Hause? Was kann verschoben werden? Müssen wir zum Arzt? Aber fuck, da fangen wir uns doch nur noch mehr ein. Zurück zum Hier und Jetzt: Gleich heißt es, go!! So schnell wie möglich zur Kita kommen! Innerlich rechnest du schon, denn wenn der Anruf einmal abgesetzt ist, darfst du keine Zeit verlieren. Dem Kind geht es nicht gut und dann wird gehetzt, was das Zeug hält, damit es sich so schnell wie möglich in Mamas oder Papas Arme werfen kann.

Keimhölle Kinderarzt? Bitte nicht!

Was, wenn antibiotische Augentropfen reichen, dann könnte es morgen, spätestens übermorgen wieder gehen. Was, wenn es ein langwierig brodelnder, erst in 4 Tagen an die Oberfläche kommender Endgegner aka Streptokokken-Angina ist? Oder Windpocken?!? Was, wenn ein Antibiotikum nötig, das Kind in Nullkommanix gedopt, aber innerlich einfach zu angegriffen ist als dass es wieder in die Kita geschickt werden könnte? Vielleicht ist es auch knatschig wie die meisten Erwachsenen Montag morgens und die Erzieherinnen haben einfach viel zu schnell zum Hörer gegriffen? Vermutlich nicht!

Wie überleben wir die nächsten Tage?

Ok, nehme ich Sonderurlaub? Oder lasse ich mich auf Home Office ein? Ach klar, das kriege ich hin! Home Office mit fieberndem Kind!? Hust! Denk an das letzte Mal! Hmm, der Anruf bedeutet definitiv: Chaos! Rausgerissen werden aus dem Alltag, Durcheinander, Ausnahmezustand. In der Hoffnung, dass das Kind am wenigsten leidet, siehst du dich schon bei einem Spagat alle Bälle gleichzeitig in der Luft halten. Klingt anstrengend, ist es auch! Muskelkater garantiert!
Um dem Schrecken ein Ende zu setzen, gehe ich mit geschlossenen Augen ans Telefon. Vielleicht fällt die Hiobsbotschaft dann weniger heftig aus.

Mental Load-Mamahirn vs. Realität

Was oder vielmehr wen höre ich da? Anna! Es ist einfach mal die Kita-Mama Anna! „Hey sorry, ich will dich gar nicht lange stören. Ihr habt nur vergessen einzutragen, dass ich euren Sohnemann heute mitnehme. Hab im morgendlichen Chaos – du kennst es – leider mein Handy zu Hause vergessen, deshalb auf diesem Wege. Hätte doch deine Nummer sonst gar nicht gehabt. Ich geb’ dir mal eine Erzieherin, dass du’s noch kurz bestätigst, ja? Daaaanke! Ach, und lass dir Zeit! Die Kinder sind heut Nachmittag entertaint. Lass es dir gut gehen oder mach einfach länger im Büro. Je nachdem, wonach dir ist! Bis nachher, Ciaoi!“

Puh! Nach dem Telefonat beschließe ich, heute mal länger zu machen. Danach ist mir! Wer weiß, was die kommenden Wochen noch so bringen.

Frau Mutter folgen

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1 Kommentar

  • Reply Kk 29. Januar 2020 at 10:14 am

    Das kam heute am richtigen Tag.
    Mein Großer nochmal krank mit Fieber, obwohl es gestern schon gut aussah. Und auch 10jährige lässt man mit 39 Fieber nicht alleine.
    Also gestern Homeoffice. Heute reinteilen mit dem Papa, damit jeder mal ins Büro kann.
    Zum Arzt, weil die weiterführende Schule ab dem 3. Tag ein Attest will? Ach ne… die Fremdkeime. Und Mittwoch ist auch. Also gleich für morgen einen Termin ausmachen? Und wenn er dann wieder fit ist?
    Es tröstet enorm, dass es bei anderen nicht anders ist…
    VG

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