Baby und Kleinkind

Erziehungsratgeber: Nützliche Wegweiser oder lieber Bauchgefühl?

2. Juli 2014
Erziehungsratgeber frau mutter blog

© I-vista/Pixelio.de

Stillen oder Fläschchen, die Trotzphase, der Abschied von der Windel – Zu jedem brisanten Erziehungsthema existieren gefühlte 1.000 Meinungen – die der Schwiegermutter, der besten Freundin, der wohlwollenden Nachbarin … Zum Glück gibt es Profis, die wissenschaftlich fundierte Ratgeberbücher auf den Markt bringen: Beim ersten Kind habe ich die Lektüre von Erziehungsratgebern definitiv übertrieben, so ungefähr 50 Bücher las ich mehr oder weniger zum Thema Familie und Kinder. Am Ende war ich mehr verwirrt als beruhigt. Aber bei einigen habe ich tatsächlich Antworten gefunden!

Tatsächlich finden sich in den Regalen der Buchhandlungen viele empfehlenswerte Erziehungsratgeber. Leider gehen auch die Ansichten der Pädagogen und Psychologen manchmal weit auseinander und man sollte auf sein Bauchgefühl und seine Werte hören. Ich habe mich daher dazu entschlossen, die Thesen aus Erziehungsratgebern als wertvolle Denkanstöße zu betrachten, die ich nur dann in die Tat umsetze, wenn auch mein Bauchgefühl zustimmt. Schließlich sind jedes Kind und jede Eltern-Kind-Beziehung einzigartig!

Im Folgenden möchte ich Euch einige Erziehungsratgeber vorstellen, die – meiner Ansicht nach – gerne den Weg in das heimische Bücherregal finden dürfen – weil sie entweder hilfreiche Tipps für den Familienalltag geben oder zum Überdenken der eigenen Handlungsmuster anregen.

„Der große Erziehungsratgeber“ von Jan-Uwe Rogge: Ein humorvoll geschriebenes Standardwerk, in dem die Bedürfnisse von Eltern und Kindern gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Fallbeispiele, die sich unter anderem mit Konfliktsituationen oder der Trotzphase befassen, dürften auch bei Dir so manches Aha-Erlebnis auslösen!

„Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren“ von Remo Largo: Dieser Bestseller befasst sich mit den biologischen Grundlagen, welche so manches „unverständliche“ kindliche Verhalten erklären.

„Das Geheimnis glücklicher Kinder“ von Steve Biddulph: Der Familientherapeut vermitteln uns Eltern mit viel Humor und anhand von konkreten Beispielen, wie wir unseren Kindern ein unbeschwertes Aufwachsen ermöglichen können.

„Dein kompetentes Kind“ von Jasper Juul: Der Däne Jasper Juul lenkt den Blick auf die bereits vorhandenen sozialen Kompetenzen sowie die Selbstbestimmung der Kinder und fordert Eltern dazu auf, die eigenen Werte zu überdenken und aktiv vorzuleben. Sehr idealistisch, aber keine Patentrezepte und äußerst anregend zu lesen!

„Das Kinderbuch. Wie kleine Menschen groß werden“ von Anna Wahlgren: Die Autorin ist zwar etwas umstritten, weil ihre Tochter sie in letzter Zeit in den Medien stark angegriffen hat, aber das Buch hat mir immer sehr viel gegeben. Die neunfache Mutter weiß: Die Grundlage guter Erziehung besteht darin, bei sich selbst zu bleiben und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben.

-Ein amerikanisches Buch, für alle die sehr aktive Kinder haben und vielleicht manchmal etwas daran verzweifeln: „Raising your spirited child“ von Mary Sheedy Kurcinka. Ein wunderbares Buch, das Vertrauen schafft und gute Anleitungen gibt, wie man mit „Drama Kings und Queens“ umgeht.

„Der kleine Erziehungsberater“ von Axel Hacke: Als Publizist hat Axel Hacke zwar keine wertvollen pädagogischen Ratschläge zur Hand, doch beschreibt er den ganz normalen Familien-Wahnsinn sehr treffend und äußerst humorvoll. Nach dieser Lektüre kehrt man beschwingt an die „Erziehungsarbeit“ zurück.

-Ernährung hat meiner Meinung nach auch mit Erziehung zu tun. Wunderbare Anleitungen und Rezepte, wenn man Baby- und Kleinkindkost selbst herstellen will, findet man in den Büchern der britischen Autorin Annabel Karmel, wie z. B. „Babykost: Was ihrem Baby schmeckt“

Vielleicht verratet Ihr mir ja auch Eure absoluten Favoriten der Eltern- und Erziehungsratgeber!

Foto: © I-vista/Pixelio.de

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5 Kommentare

  • Reply Danielle 2. Juli 2014 at 7:34 pm

    Ich habe auch so ziemlich alles gelesen, was auf dem Markt ist. Mir haben entscheidend weiter geholfen:

    Dr. Harvey Karp „Das glücklichste Baby der Welt“ und „Das glücklichste Kleinkind der Welt“
    Herbert Renz Polster „Menschenkinder“ und „Kinder verstehen“
    Carlo Gonzales „In Liebe wachsen“

    und ganz, ganz vorne hat meine komplette Erziehung massiv geändert:

    AlfieKohn „Liebe und Eigenständigkeit: Die Kunst bedingungsloser Elternschaft, jenseits von Belohnung und Bestrafung“<

    Letzteres hat mich aus dem Zwiespalt Bauchgefühl vs. in Deutschland vorwiegend gelebte Erziehung befreit, das ist m. E. das einzige Buch, das man wirklich gelesen haben muss. Denn mir ging es wie Dir – ich war verunsichert. Bei dem Buch bin ich endlich angekommen.

    Über das Bauchgefühl habe ich in unserem Blog übrigens einen sehr kontroversen Artikel geschrieben: Bauchgefühl – Warum rein intuitive Erziehung nicht naturgegeben ist und ihre Grenzen hat – vielleicht ist das ja ganz interessant :-).

    Viele Grüße!
    Danielle

  • Reply Frau Mutter 3. Juli 2014 at 10:53 am

    Hallo Danielle, vielen Dank für Deine wertvollen Tipps. Das Buch von Kohn klingt sehr interessant. LG Nina

  • Reply Miriam 3. Juli 2014 at 4:19 pm

    Am meisten, neben Remo Lago, hat mir das folgende Buch gegeben:
    Kiss Me!: How to Raise Your Children with Love – Carlos Gonzalez.

    Weiss nicht, ob es das auch auf Deutsch gibt, aber es hatte viele Punkte, in denen ich ihm sehr zustimmen konnte – in anderen weniger. Er ist z.B. sehr darauf fixiert, dass die Mutter alles in den ersten Jahren machen soll/muss.

    Ansonsten habe ich die gesamte Schlafliteratur hoch und runter gelesen… Da habe ich nichts ueberzeugendes gefunden. Kind schlief irgendwann von alleine durch, nur mit dem Alleine-Einschlafen funktioniert es noch nicht.

  • Reply Cary 4. Juli 2014 at 3:04 pm

    Hallo!
    Wir finden ganz toll – es ist auch unser einziges Buch, weil wir uns sonst wahnsinnig machen würden – ‚What to expect – the first year‘ von Heidi Murkoff. Wir haben es in Englisch, weil wir zweisprachig erziehen und zu Hause Englisch sprechen. Ganz toll, relativ entspannt, bietet viele Optionen und deckt alle Bereiche ab. Abgeleitet von ‚What to expect when you are expecting‘ wo die Autorin, typisch für die USA, alle Extreme abdeckt, von der drogenabhängigen Schwangeren bis zu der Schwangeren, die im 6. Monat erst bemerkt, daß sie schwanger ist… naja. leicht übertrieben, aber so ungefähr. Ähnlich auch das Buch für Kleinkinder, das sich auch mit den Sorgen von jungen Eltern beschäftigt und gut fundierte Antworten gibt.
    Hat uns bis jetzt gut gedient.
    Beste Grüße,
    Cary

  • Reply Rosalie 11. Juli 2014 at 12:10 pm

    Ich möchte auch unbedingt das Buch von Alfie Kohen empfehlen. Selbsterklärend und einzigartig in seiner Weise.

    Remo Largo fand ich ganz spannend, weil er die Entwicklung sehr gut erklärt und auch vieles relativiert. Wann ein Baby was können muss etc.

    Jesper Juul fand ich mäßig spannend. Das liegt aber hauptsächlich an seiner Schreibweise und ich hab das nur als Hörbuch. Man hätte dieses Buch auch mit 2 knackigen Sätzen zusammenfassen können.

    Generell möchte ich zur Ratgeberliteratur folgendes sagen: Weniger ist mehr. Egal um welches Thema es sich handelt. Oder, um ein Filmzitat aus Good Will Hunting zu benutzen: Jetzt kauft ihr schon diese dicken überteuerten Wälzer und dann sind’s auch noch die falschen scheiß Bücher!

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