Gastbeiträge

Zeitumstellung auf Winterzeit oder: Das Kind steht nun um 5 auf!

27. Oktober 2016

Warum machen wir das eigentlich mit der Zeitumstellug auf Winterzeit? Stimmt, damit das Kleinkind noch früher aufwacht und wir Eltern dafür aber noch weniger Schlaf haben. Meine Gastautorin Sandy beschreibt, wie die Zeitumstellung bei Ihnen in der Familie geklappt hat.

Zeitumstellung: Und herbstlich grüßt das Murmeltier

Während jeder neue Herbsttag von unseren Kindern mit Begeisterung begrüßt wird (sie lieben Kastanienmännchen, Laternenumzüge und Halloween) hält sich meine Begeisterung im Hinblick auf die  trübe Jahreszeit in Grenzen. Ich kann weder an nasskalten Füssen oder rotzgrünen Nasen Gefallen finden, noch die Antwort auf meine Frage, wieso die Laterne eigentlich „Rabimmel, Rabammel, Rabum“ macht. Die Frage aller Fragen dieser Tage im Herbst aber lautet: Warum gibt es die Zeitumstellung?

Nicht genug, dass die Tage immer kürzer werden, zu allem Übel werden wir auch dieses Jahr noch die Uhren umstellen, angeblich aus Energiespargründen. Über Sinn und Zweck lässt sich streiten. Eigentlich brauchen deutsche Bauern morgens übrigens mehr Licht, nicht weniger, es ist erwiesen, dass sogar Kühe nach der Umstellung auf Winterzeit verwirrt sind. Sich an neue Melktermine zu gewöhnen dauert.

Ganz ähnlich verhält es sich bei unseren Kindern, insbesondere der Kleinsten, die auch in diesem Jahr dann um  Punkt fünf (statt um sechs Uhr morgens) an ihren Gitterstäben rütteln wird: „Mamaaaa, Papaaa!“ Dabei spielt es keine Rolle, welchen Wochentag wir haben, mittwochs wie sonntags gilt um fünf in der Früh: Lights, Camera, Action!

Um fünf Uhr heisst es: Aufsteeehn!

Es folgt eine unerbittliche Flutlichtbeleuchtung im elterlichen Schlafzimmer in folgender Reihenfolge: Led-Kleiderschrankbeleuchtung an, Ballondeckenlampe an, Nachttischlampe eins an, Nachttischlampe zwei an, gusseiserne Standleuchte in der Leseecke an und letztlich „Orgel Vreten“ an, die gleichermaßen günstige wie beliebte Ikea-Standleuchte mit naturfarbenem Papierbezug.

Sollten wir Langschläfer dann immer noch in den Betten liegen, spielt unsere kleine Frühaufsteherin jauchzend Bettdecke klauen, Trampolin springen und Höhle bauen auf unseren 500-Euro-Matratzen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ungestört im Bad war, jedenfalls folgt meine Morgentoilette mit Tochter im Schlepptau.

Sollte ich wagen, mich ohne sie im Bad einzuschließen, ist der Wutanfall garantiert. Während Fräulein die Klopapierrolle auf ihre verbleibende Blattzahl, die Zahnbürste auf Klobürstentauglichkeit und die Klospülung auf den Wasservorrat prüft, reduziere ich auf Katzenwäsche.

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Frühstück tief in der Nacht, danke Zeitumstellung!

Da unsere Tochter nach zehn Stunden Schlaf großen Hunger hat, der sie überdies zum ungeduldigen Morgenmuffel macht, versuche ich im Anschluss noch schlaftrunken das Frühstück vorzubereiten, so dass wir im Anschluss alle zusammen essen können. In dieser Herrgottsfrüh ist es trotz Zeitumstellung noch stockdunkel. Davon können wir uns überzeugen, wenn wir fix und fertig im Mondschein am Frühstückstisch sitzen. Guten Morgen Tränensäcke.

Zu 7.30 Uhr haben wir alles durchgespielt, was das Kinderzimmer so hergibt. Zu 8.30 Uhr bin ich endlich missmutig auf dem Weg in die Kita. In Morgendämmerung und Frühnebel spüre ich plötzlich unter der rechten Sohle meiner gefütterten Wildlederschuhe eine weiche Masse. Ganz ehrlich, noch schlimmer als emsige Mütter, die im Laternenschein „Rabimmel, Rabammel, Rabum“ trällern, sind eigentlich nur selbstgefällige Hundebesitzer, die ihre Hundescheiße unter Herbstlaub verschwinden lassen.

Gegen solch einen Morgen im November helfen eigentlich nur Solarium, Schokolade und Johanniskraut (wenn nicht Prosac). Von wegen: „Hurra, Hurra der Herbst ist da“!

Text: Sandy Bossier-Steuerwald

Wie kommt Ihr mit der Zeitumstellung zurecht?

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