Familienalltag mit Humor

#Muttertagswunsch: Warum der Muttertag auch politisch sein sollte

8. Mai 2017

Der Muttertag muß politischer werden. Müssen wir deswegen auf Pralinen und Blumen verzichten? Nein! Auch Wellness-Gutscheine sind weiterhin willkommen (also bei mir). Aber wir müssen verstärkt und deutlicher darüber reden, wieviel Teilhabe wir heute haben als Mütter. Gesellschaftlich, politisch, finanziell.

Eigentlich ist mir so richtig erst beim letzten Weltfrauentag bewusst geworden: Wir müssen auch am Muttertag über Gleichberechtigung und unsere Rechte nachdenken. Wie geht es uns Müttern heute? Wo stehen wir in der Gesellschaft? Wie werden wir als Frauen und Mütter wahrgenommen? Wie präsentieren wir uns? Was fordern wir ein? Welche Chancen haben wir?

Und ja, ich will am Muttertag (und viel öfters im Jahr) hören, was ich für eine HAMMER-Mama ich bin. Und das wiederhole ich gerne immer wieder und rede mir den Mund fusselig über Anerkennung von Müttern (die wir uns auch gegenseitig geben sollten). Aber eben nicht nur.

Meine Kolleginnen Sonja, Christine und Annette haben dazu die coole Aktion #Muttertagswunsch ins Leben gerufen, bereits zum zweiten Mal. Auch wenn Ihr keinen Blog habt, könnt Ihr Euch via Social Media daran beteiligen.

Ich hatte letzens so ein Aha-Moment-Gespräch mit meiner schwedischen Nachbarin, die dreifache Mutter ist und nun in Vollzeit wieder anfängt zu arbeiten, als Controllerin in einem großen Handelskonzern.

„Es ist für mich selbstverständlich, dass ich arbeite und mein Mann sich genauso um die Kinder kümmert. Dann muss ich eben akzeptieren, dass die Wäsche nicht so schön gefaltet ist und die Kinder dreimal am Tag Obst essen.“

G-E-N-A-U.

 

 

Mein #Muttertagswunsch bzw. meine Muttertags-Wunschliste

Teilzeit ist keine Lösung oder nur für eine kurze Zeit. Wir können nicht arbeiten und den Haushalt und die Kinder wuppen wollen wie unsere Mütter in den 80ern. Finanzielle Unabhängigkeit gibt es nicht in Teilzeit.

Make Vollzeitjobs für Mütter great again. Lasst uns mehr darüber reden, wie das klapppen kann. Frauen, die das erfolgreich praktizieren, müssen mehr zu Wort kommen und wirklich nicht mehr verurteilt werden.

Faire und ja, auch gute Bezahlung. Auch Mütter mögen Geld und treten nicht nur an, weil sie sich echt gut mit dem Unternehmen identifizieren können und drei Kollegen nett sind. Und das auch angstfrei einfordern.

Aber auch: Andere Vorstellungen von Familie tolerieren und darüber nachdenken, wie die Hausfrauen-Ehe für die Frau auch am Ende einer Ehe oder im Alter klappen kann.

Hilfe einfordern und Zuständigkeiten abgeben. Ja, das geht! Wir beschweren uns, wir jammern auch (ist ja auch mal ganz okay), aber wer von uns sagt eigentlich: Nu reichts. Ich löse das jetzt nicht. Du bist dran. I’m on strike.

Abschied vom Perfektionismus. Wenn der Mann nicht plötzlich gerne Socken perfekt faltet und wegräumt: Mut zur Lücke. Dann ist das jetzt eben so.

Den Brief von der BfA aufmerksam lesen und nicht nur Witze darüber machen. Steuerklasse 5 ist allerdings ein schlechter Witz.

Altersvorsorge ist wichtiger als der Wäscheberg. Echt jetzt. Den steuerlich besser gestellten Partner in die Pflicht nehmen. Teilzeitarbeitende Mütter sind doch keine Steuer-Oasen! Oder auch: Du hast mehr Netto, Du bezahlst meine Riester-Rente. Bittedanke.

Keine Diskriminierung mehr von Müttern am Arbeitsplatz. Wenn man keine Quoten will: Anonymisierte Bewerbungen.

Mehr Wertschätzung. Weniger Schubladen-Denken. Nur weil man gerne bastelt und das (finanziell) sehr erfolgreich im Netz macht ist man nicht nur „So ne Muddi“. Man darf sich auch über ein Wellness-Wochenende freuen und gibt damit nicht den Feminismus auf.

Lasst uns ganz viel über #Muttertagswunsch sprechen, posten, tweeten, teilen. Alles Liebe zum Muttertag,  Ihr krassen Hammer-Mamas! Wir feiern die ganze Woche!!

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6 Kommentare

  • Reply Testtante Manu 8. Mai 2017 at 11:56 am

    Schön geschrieben, aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen. Auch in Teilzeit gibt es finanzielle Unabhängigkeit. Ich bin seit 7 Jahren alleinerziehend und arbeite Teilzeit. Trotzdem bin ich finanziell unabhängig und zahle problemlos mein Häuschen ab. Und falls jetzt jemand sagt: „Vonwegen finanziell unabhängig, die kriegt ja Unterhalt!“ Stimmt, momentan bekomme ich den regelmäßig, aber nur weil ich seit einiger Zeit pfände. Mein Exmann hat längere Zeit nur wenig, oder gar keinen Unterhalt gezahlt. Diese Zeit konnte ich auch ohne staatliche Hilfe überbrücken. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen Vollzeit zu arbeiten. Es ist super die Nachmittage für meine Kinder da zu sein.
    Wichtig ist, den Müttern die Möglichkeit zu geben selbst zu entscheiden ob und wieviel sie arbeiten. Jeder sollte die Entscheidung selbst treffen können und dafür nicht verurteilt werden. Vor allem auch nicht von anderen Müttern. Wir leisten alle großartiges. Jede auf ihre Art! Das dürfen wir nie vergessen.

    In diesem Sinne wünsche ich auch dir und allen deinen Leserinnen einen wundervollen Muttertag.

    • Reply Frau Mutter 8. Mai 2017 at 2:13 pm

      Hallo Manu, danke dass Du Deine Erfahrungen teilst. Das ist super für Dich. ich freue mich. lg nina

  • Reply Lulu 8. Mai 2017 at 1:48 pm

    Gutes Thema, aber ich muss meiner Vorrednerin beipflichten: wer Vollzeit arbeiten möchte, sollte das können. Wenn es aber nur aus finanziellen Gründen geschehen muss, halte ich das für ungerecht. Familienarbeit ist auch Arbeit und sollte aufs Rentenkonto einzahlen. Wir müssen das mal im Vergleich zu Kinderlosen betrachten, was wir Familien an Mehrarbeit haben!
    Daher sollte Teilzeit möglich und keine „Falle“ mehr sein. Es wäre toll, wenn Familien so gestellt wären, dass Familienarbeit vergütet würde. Das Geld kann man dann entweder zur Fremdbetreuung oder zur Eigenbetreuung nutzen. Das wäre echte Familienförderung und Wahlfreiheit und nicht reine Wirtschaftsförderung, so wie Familienleistungen derzeit leider aussehen. Die Kitaplätze werden uns ja nicht geschenkt, sondern wir bezahlen sie mit unseren Steuern, die wir zahlen, weil wir arbeiten.
    Echte Förderung wäre die Förderung aller Verschiedenen Modelle:
    Große Familien mit vielen Kindern in unterschiedlichem Alter oder Schichtarbeiter brauchen vielleicht eher eine Haushaltshilfe und Kinderfrau zu Hause, Einzelkinder mit Eltern mit geregelten Arbeitszeiten sind gut in der Kita und imHort aufgehoben, Manche Kinder sind nicht gesund und/oder brauchen mehr Zeit mit den Eltern als andere etc. Sprich: Es gibt viele Lebensmodelle, aber nur das Modell Standardjob und die Standardfamilie mit Max 2 gesunden Kindern, ohne Dienstreisen, Pendlereltern etc. wird derzeit von der Politik in deren Erwägungen einbezogen. Familie muss aber immer geschützt werden, da sie der kleinste gesellschaftliche Raum ist, in dem am meisten Verantwortung füreinander übernommen wird. Das steht schon so im Grundgesetz. Deswegen greift die Forderung nach Vollzeitjobs und Kitaplätzen viel zu kurz und es macht mich traurig und sorgenvoll, dass dies kaum offen gesehen wird.

    • Reply Frau Mutter 8. Mai 2017 at 2:16 pm

      Ja, da hast Du Recht. Wenn Familienarbeit aufs Rentenkonto einzahlen würde. das wäre echt super.
      Ich gebe Dir Recht, dass viele Lebensmodelle gefördert werden müssten. Deswegen habe ich ja auch ausdrücklich die Frauen angesprochen, die sich für die Arbeit zu Hause entscheiden wollen. lg nina

  • Reply Lulu 9. Mai 2017 at 10:12 am

    Hallo Nina,
    Das beruhigt mich, hatte ich aus Deinen Wünschen nicht so klar rausgelesen. Ich finde es wichtig, dass nicht nur wir Eltern unsere verschiedenen Modelle akzeptieren und nett zueinander sind, sondern dass wir nach außen treten und einen entsprechenden finanziellen Ausgleich für unsere Mehrarbeit fordern. Wie Du so schön schreibt: „Auch Mütter mögen Geld“. Und vor allem brauchen sie es! Danke, dass Du das Thema hier diskutierst! Liebe Grüße!

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