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Spezifische Immuntherapie bei Heuschnupfen und allergischem Asthma

16. November 2016

Unbeschwert durch’s Leben gehen – das ist für Kinder und Jugendliche mit Heuschnupfen oder anderen Allergien oft nicht möglich. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Seit meinem 11. Lebensjahr leide ich an Heuschnupfen, genauer gesagt an einer Gräser-und Pollenallergie. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und jedes Jahr zur Roggenblüte ging mein Martyrium los. Bereits nach einigen Jahren haben die herkömmlichen Mittel nicht mehr geholfen, ich bekam allergisches Asthma und um beispielsweise meine Abiturprüfungen durchzustehen, habe ich dann Cortison-Spritzen bekommen.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Hyposensibilisierung

Leider erst mit Mitte 20 habe ich mit einer sogenannten Hyposensibilisierung oder auch „spezifischen Immuntherapie“ auf subkutaner Basis begonnen. Das hat mir gut geholfen, bis heute. Ich spüre noch vereinzelt ein paar Symptome, aber ich muss nicht mehr so leiden wie früher. Meistens ist es mit einer Tablette Antihistamin gut und ich komme gut durch den Frühlingstag. Leider habe ich meine Allergie voll meinem Sohn Sebastian vererbt.

Freuen sich die Freunde in Frühsommer auf den ersten Besuch im Freibad, konnte er sich bei schönstem Badewetter nur in der Wohnung aufhalten – natürlich bei geschlossenen Fenstern. Läuft die Nase, fällt es schwer, sich auf den Unterricht zu konzentrieren und jeder Schulausflug wird zu einer Herausforderung. Bereits mit drei Jahren ging es bei Sebastian los und sofort leider „volle Kanne“, so dass er auch mit Cortisonsprays  inhalieren musste. Die dauerhafte Einnahme von Cortison ist zwar eine Hilfe, aber das wollte ich bei ihm schon zu verhindern versuchen. Also habe ich mich auch bei meinem Sohn für eine spezifische Immuntherapie entschlossen.

spezifische Immuntherapie

Spezifische Immuntherapie als mögliche Rettung: subkutan oder noch besser: sublingual

Allergietabletten und Nasensprays versprechen im besten Fall eine kurzfristige Linderung. Und im Hinterkopf vieler Eltern spukt das Schreckgespenst „allergisches Asthma”, das sich nicht selten als Folge von Pollen- oder Hausstauballergie entwickelt. Die einzige Möglichkeit, dieses Risiko deutlich zu minimieren, stellt derzeit die spezifische Immuntherapie dar: Diese behandelt nicht nur die Symptome, sondern packt das Übel an der Wurzel. Gute Informationen für Eltern von betroffenen Kindern dazu bietet die Seite Allergiecheck.

Ursache von Allergien ist, dass der Körper auf bestimmte Allergene zu sensibel reagiert. Mit einer sogenannten „Hyposensibilisierung” gewöhnt man das Immunsystem allmählich an die allergieauslösenden Stoffe. So lernt der Körper, dass von diesen keine Gefahr ausgeht und fährt die Überreaktion langsam zurück. Dabei wird die Gabe allergieauslösender Stoffe allmählich gesteigert, bis nach etwa drei Jahren die individuelle Höchstdosis erreicht ist. Dann haben sich in vielen Fällen die Beschwerden verbessert oder sind sogar völlig verschwunden. Besonders erfreulich: Dieser Effekt kann über mehrere Jahre andauern und macht häufig die Einnahme von Medikamenten überflüssig.

Gute Erfolgsaussichten und weniger Leidensdruck für die Kinder

Die Therapie bedarf einer Begleitung durch einen erfahrenen Allergologen und erstreckt sich über mehrere Jahre. Dabei unterscheidet man zwei Behandlungsformen: Die Allergen-Dosis kann subkutan – also mit einer Spritze unter die Haut – verabreicht werden. Während der Abstand zwischen den Injektionen anfangs eine Woche beträgt, verlängert er sich später auf sechs bis acht Wochen. Bei der sublingualen Therapie erhalten die Patienten Tropfen oder schnell auflösende Tabletten. Dabei werden die Allergene direkt über die Mundschleimhaut aufgenommen. Nach einer Einweisung durch den behandelnden Arzt kann die Einnahme bequem zu Hause erfolgen.

Für uns ist die sublinguale Therapie weitaus praktischer und gerade auch für Kinder mit Angst vor Spritzen (oder auch Erwachsenen) bietet sich diese Möglichkeit an.

Dass der Heuschnupfen bald garantiert der Vergangenheit angehört, kann die spezifische Immuntherapie leider nicht versprechen. Doch stehen die Chancen für einen Erfolg nicht schlecht. So haben an der europäischen PAT-Studie (Preventive Allergy Treatment Study) 205 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 14 Jahren mit Heuschnupfen teilgenommen. Noch sieben Jahre nach Abschluss der Therapie litten sie deutlich seltener unter typischen Beschwerden. Auch allergisches Asthma trat signifikant seltener auf. Ich kann das persönlich mit meiner Erfahrung bejahen, mir geht es gerade in der Pollensaison um Lichtjahre besser.  Auch Sebastian ist vom Cortison weg, was uns freut.

Im Sinne einer langfristig verbesserten Lebensqualität lohnt sich in meinen Augen auf jeden Fall eine spezifische Immuntherapie oder auch „Hyposensibilisierung, zumal die Krankenkassen die Kosten für diese Therapieform übernehmen.

Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Ihr mit Hyposensibilisierung gemacht habt?

Hat es bei Euch geholfen?

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit www.allergiecheck.de

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4 Kommentare

  • Reply Simone 16. November 2016 at 10:08 pm

    Ach guck! Wir haben mit der Hypersensibilisierung gerade angefangen und sind SEHR gespannt! Hab auch schon mal darüber berichtet! http://blog.kiko-slevents.de/2016/09/20/positiver-allergietest-hausstaub-und-wie-es-weitergeht/

    Ab wann kann man denn eigentlich mit einer Besserung rechnen?

    • Reply Frau Mutter 17. November 2016 at 9:10 am

      Interessant, Simone! Bei mir gab es Besserung nach Ende der Therapie, aber dann auch nachhaltig! lg nina

  • Reply Susanne Schiele 16. November 2016 at 10:22 pm

    Meine Tochter hat mit 15 Jahren mit der Sensibilisierung begonnen. Jetzt nach gut drei Jahren ist sie kurz vorm Behandlungsende. Es geht ihr auf jeden Fall viel besser als vorher. Ich selbst habe seit Teenageralter Heuschnupfen. Im Laufe der Jahre kamen Kreuzallergien mit dazu z. B. Gewürze, Sellerie, Nüsse, Ingwer…. Bei mir bringt eine Sensibilisierung nur noch sehr wenig Erfolg. Am besten nicht lange warten. In jungen Jahren damit beginnen. Benutze Kortisonspray und Tabletten wenn es nicht auszuhalten ist.
    Eine Besserung trat bei meiner Tochter bereits im nächsten Frühjahr/Sommer ein.
    Viele Grüsse
    Susanne

  • Reply Frau Mutter 17. November 2016 at 9:11 am

    Hallo Susanne, genau, man sollte nicht zu lange warten. Die Kreuzallergien habe ich auch noch. Aber eben eine starke Besserung in der Heunschnupfenzeit. lg nina

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