Leben mit Kindern

Gewicht halten: Diese Mutter hat 30 kg abgenommen und bleibt dabei

8. März 2018

Das Gewicht zu halten nach einer starken Gewichtabnahme ist wohl mit das Schwierigste. Ihr habt die Geschichte der zweifachen Mutter Julia, die 30 kg abgenommen hat, mit großer Anteilnahme hier auf dem Blog gelesen. Dazu gehörte viel Lob, aber auch einiges an Kritik.

Julia, die sich in ihrer Haut nicht mehr wohlfühlte, hat mit großer Disziplin und Durchhaltevermögen abgenommen- und hält das Gewicht erfolgreich.

Da ihre Geschichte wirklich beeindruckend und auch für andere Lebensbereiche inspirierend ist, habe ich sie gebeten mal aufzuschreiben, wie das klappt mit dem Gewicht halten. Heute erfahrt ihr, wie Julia ihr Leben geändert hat und auch ihre Denkweise, um ihre Traumfigur zu halten. Ganz viel Disziplin und Selbstmotivation gehört dazu, aber auch mal 5 grade sein lassen.

Gewicht halten nach starker Gewichtabnahme

Abnehmen – was ist das eigentlich? Eine Diät? Gewicht reduzieren? Die Gesundheit verbessern? Das Aussehen verbessern? Sind das 5 KG oder 20 KG oder mehr? Und wo will man damit langfristig hin? Wenn man irgendwann zufrieden ist und sagen kann „so soll es bleiben…“ – bleibt es dann auch so? Oder wie geht das denn, dass es dann so bleibt?

Für mich steht fest: Abnehmen ist eine bewusste Entscheidung für sich selbst – aus welchen Gründen auch immer. Es ist kein Wunsch, kein Traum und keine Hoffnung. Wer „hofft“, dass er irgendwann mal ein paar Kilo Hüftspeck abnimmt aber nichts dafür tut, wird diesen Speck noch ewig mit sich herumtragen, weil man durch Hoffen eben nichts bewirkt.

Bitte keine Crashdiäten

Crashdiäten kann man allesamt in die Tonne treten. Ich sage das bewusst so – weil es einfach nichts bringt, seinen Körper für einen Zeitraum X in einen Mangel- / Notzustand zu versetzen, in dem man hauptsächlich Wasser verliert und der gesamte Organismus auf „Sparflamme“ schaltet. Alles was man da an Minus auf der Waage sieht ist hinterher wieder drauf….Versprochen! Wenn ich Aussagen höre wie: „Ich verzichte jetzt 4 Wochen lang komplett auf Kohlenhydrate“ – Sorry, aber da muss ich an mich halten, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.

Mal abgesehen davon, dass viele gar nicht zu wissen scheinen, wo überall Kohlenhydrate drin sind….Aber das nur am Rande als Beispiel. Wir wollen ja schließlich nicht darüber reden, wie es NICHT geht, sondern wie es geht.

Wer also eine Entscheidung trifft – einen Entschluss fasst und für sich selbst festlegt: „ich mache das jetzt!“ der wird es auch schaffen – weil es im Grunde genommen ganz viel Kopfsache ist. Vorausgesetzt, man ist gesund und das Übergewicht ist vorwiegend „angefressen“ – aber davon gehen wir jetzt hier einfach mal aus.

Ernährungsumstellung, weil ich mich nicht quälen will

Wer meinen ersten Artikel kennt weiß, dass ich im August 2016 mit meiner Abnahme begonnen habe – sie dauerte knappe 8 Monate, ich habe in dieser Zeit die ersten ca 25 Kg mit Weight Watchers abgenommen und in den Monaten danach nochmal 5 weitere Kilos und halte mein Gewicht seitdem konstant und relativ problemlos – ohne permanent das Gefühl zu haben, eine Diät zu machen oder verzichten zu müssen.

Ich bin kein Mensch der sich gut „quälen“ kann, das war mir von Anfang an bewusst und so habe ich meine gesamte Ernährung komplett umgestellt und mir viele kleine Tricks und Kniffe antrainiert, um es mir im Alltag mit Mann und 2 Kindern möglichst einfach zu machen. Und genau darum soll es in diesem Artikel gehen: Wie halte ich mein Wunschgewicht?

Abnehmen und die Reaktionen der Anderen

Jeder der schonmal abnehmen wollte oder vielleicht sogar erfolgreich eine „Diät“ gemacht hat weiß, es gibt unterschiedliche „Stadien“ der Reaktionen von außen – je nachdem wie weit man gekommen ist und wie viel man unterm Strich abgenommen hat – also wie groß am Ende die optische Veränderung ist, desto mehr dieser Stadien erlebt/durchläuft man.
Anfangs merkt natürlich erstmal kein Schwein, dass man abnimmt, weil man es schlichtweg nicht sieht.

Irgendwann, so nach den ersten 5 – 10 Kg (je nach Ausgangsgewicht), fängt die Phase an, in der man darauf angesprochen wird, ob man abgenommen hat. Für jeden der das schonmal erlebt hat, sehr motivierend – ein Hochgefühl!

Als nächstes kommt eine Zwischenphase in der man entweder weiter beklatscht wird oder wo es Menschen gibt, die dann anfangen mit Sätzen wie: „So! Jetzt ist aber mal gut, oder?!“

Und in der Endphase – das ist dann der Zustand in dem man sich wohlfühlt und das Wunsch- bzw. Wohlfühlgewicht quasi erreicht hat – wurde ich mehrfach von Leuten mit mitleidigem Gesichtsausdruck oder skeptisch hochgezogenen Augenbrauen gefragt: „Glaubst du, du kannst das Gewicht halten?“ … Ich habe jedes Mal gesagt: JA!

Und das geht (in meinem Fall und mit meinen körperlichen Grundvoraussetzungen) so:

Gewicht halten: Ein Wochenplan, viel trinken und frühstücken!

In Abschnitten denken macht es leichter:

Für mich gibt es seit meiner WeightWatchers Zeit einen Wochenrythmus – ich denke und plane immer für 7 Tage. Wenn an mindestens 4 – besser 5 Tagen einer Woche ernährungstechnisch alles im grünen Bereich war, sprich ich mich vernünftig und bewusst ernährt habe, dann sind die anderen 2 oder 3 Tage geschenkt.

Gewohnheiten kann man sich ganz leicht antrainieren:

Täglich mindestens 2,5 Liter Wasser sind ein Muss für mich – darüber hinaus trinke ich Kaffee mit Halbfett- oder Mandelmilch, aber sonst nichts anderes. Keine Softdrinks, keine Säfte oder Saftschorlen. Man kann allein durch den Verzicht auf Süßgetränke so viele Kalorien sparen!

Wichtig: Morgens frühstücken

Frühstücken bringt den Stoffwechsel in Gang!

Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Ich frühstücke immer und das erst seit meiner Abnahme. Ohne Frühstück kommt der Stoffwechsel nicht in Gang und der Blutzuckerspiegel ist schlecht. Wenn es schnell gehen muss, mache ich „nur“ einen Smoothie – aber irgendwas gebe ich meinem Körper morgens immer.

Weniger Kohlenhydrate, vegan und vegetarisch

Wenn es sich anbietet, verzichte ich gerne mal auf Kohlenhydrate, vor allem abends. Das macht bei mir extrem viel aus.

Große Teile meiner Ernährung sind inzwischen vegan oder vegetarisch. Allein der überwiegende Verzicht auf Fleisch spart durch das damit gesparte Fett schon extrem viel ein und generell ist pflanzliches Fett und Eiweiß besser verträglich und kalorienärmer als tierisches.

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Gewicht halten: Tipps um gut durch den Alltag zu kommen

„Keine Sünden im Haus“

Süßigkeiten und Knabberzeug kaufe ich grundsätzlich für mich GAR nicht. Was man nicht im Haus hat, kann nicht gefressen werden. Die Kekse oder das Eis, das die Kinder gerne essen mag ich so wie so nicht, also geht davon keine Gefahr aus und mein Mann isst am liebsten Nüsse – die mag ich auch pur nicht sonderlich gerne.

Vorsicht vor Restaurants!

Auswärts essen – sei es in der Mittagspause in der Kantine oder abends im Restaurant mit Freunden sieht für mich grundsätzlich so aus, dass ich versuche Salat und Gemüse zu bevorzugen und auf fettreiche Sachen wie Sahnesaucen zu verzichten. Das Fischgericht immer dem Fleischgericht vorziehen oder einfach mal die vegetarische Karte lesen. Oft finden sich da unverhofft leckere Dinge.

Auf Fast Food und Süßigkeiten verzichte ich im Grunde komplett. Im Büro lehne ich dankend ab, wenn eine Schachtel Pralinen rumgereicht wird oder Schokoriegel verteilt werden und um Burger King, MC Donalds und Dönerläden mache ich einfach einen großen Bogen.

Obacht vor dem Heißhunger!

„Zwischensnacks“ esse ich (so gut wie) nicht – es sei denn es ist Obst. Es gibt 3 Mahlzeiten am Tag – das reicht völlig aus. Wenn ich ein „Hungergefühl“ habe zwischendurch hinterfrage ich immer zuerst: ist das jetzt wirklich Hunger oder nur Lust? Ist das ein Grundbedürfnis oder Gewohnheit?

Oft hilft dann auch einfach ein Milchkaffee zur Zufriedenheit und in ganz krassen Fällen sogar ein Kaugummi. Probiert das mal aus! Wenn es doch ein kleiner Hunger ist, esse ich eine Banane oder einen Apfel. Wichtig ist, dass man nicht in eine „Heißhungerattacke“ rennt – dann ist es nämlich zu spät. Lieber eine Scheibe Brot zwischendurch essen, als hinterher eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips.

Gewicht halten: Bewegung muss dazugehören!

Sport ist ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Einmal die Woche gehe ich eine Stunde zum Jumping Fitness – das ist ein sehr effektives Ganzkörpertraining – sehr anstrengend, macht aber riesen Spaß. Und ich trainiere regelmäßig zu Hause mit Fitness DVD´s. Wenn man so etwas nicht mag oder nicht die Möglichkeit hat, reicht es auch, wenn man wenigstens eine Runde Spazieren geht. Hauptsache Bewegung!

Gewicht halten

Tipps für eine erfolgreiche Selbstmotivation: Verzicht ist doof

Das Gefühl sich quälen und verzichten zu müssen, ist in meinen Augen der größte Killer aller guten Vorsätze. Wenn man sich zu etwas zwingen muss, macht das keinen Spaß und man tut es nicht gerne und was man nicht gerne tut, kann man nicht lange durchhalten.

Deswegen frage ich mich VOR dem Verzehr von „bösen“ Lebensmitteln wie Schokolade, Kuchen oder Fastfood grundsätzlich erst mal, ob ich das jetzt unbedingt brauche oder vielleicht auf etwas „Vernünftigeres“ ausweichen kann. Wenn das aber nicht geht und ich mir die „muss ich das jetzt essen?“ – Frage mit „Ja“ beantworte, dann esse ich es auch! Und zwar mit Genuss und ganz bewusst.

Das ist dann eben so und stellt kein Problem dar. Man muss nur hinterher eben so schlau und besonnen sein, das Gleiche nicht 2 Stunden und im Idealfall auch nicht 2 Tage später schon wieder zu machen….

Nicht aufgeben, aber „cheatdays“ sind okay- und normal

Nie und nimmer das Handtuch werfen! Nicht nachlassen! Natürlich hatte und habe auch ich Tage, da gabs im Büro vielleicht einen Berliner oder ein Stück Kuchen und ich konnte halt mal nicht nein sagen und dann kriegen wir abends die Kinder nicht reibungslos ins Bett und bestellen aus Zeitgründen eine Pizza und weil es so schön ist und der Tag eh im Arsch, esse ich zum Nachtisch auf der Couch vor dem Fernseher halt noch einen ganzen Becher Ben&Jerrys Eis….Klar! Das ist doof! Klug wars nicht, aber geil.

Und jetzt kommt das Entscheidende: An diesen Tag mache ich einfach einen Haken. Das war ein Cheatday…das ist ok…das habe ich mal gebraucht. Und morgen geht es weiter wie sonst. Neuer Tag, neue Chance, neues Glück. Den Kardinalsfehler zu denken, jetzt war der Tag kacke, deshalb ist die Woche kacke und die ganze Abnahme auch, begehe ich nicht mehr. Früher hätte ich wegen EINEM solchen Tag alles hingeschmissen und wäre hinterher noch frustrierter und fetter gewesen als vorher.

Da habe ich einfach gelernt umzudenken und das funktioniert prima. Nach so einer „Eskalation“ achte ich die nächsten 2 oder 3 Tage wirklich streng darauf „im flow“ zu bleiben und keinen Scheiß zu essen und dann läuft das Ding wieder – kein Problem.

Diese Taktik kann man übrigens auch wunderbar an Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern die ja bekanntlich mit viel Essen verbunden sind, anwenden. Oder im Urlaub.

No way back

Den Weg zurück habe ich komplett zu gemacht. Alle meine alten Klamotten habe ich verkauft oder weggegeben. Wenn ich wieder dick werde, habe ich nichts mehr zum anziehen 😊

Mein persönliches Fazit:

Abnehmen oder Gewicht verlieren kann man – wenn man es erfolgreich und vor allem langfristig betreiben will – nur, wenn man bereit ist etwas zu verändern und umzudenken. Gewohnheiten abzulegen und neue zu erlernen.

Man muss seine Komfortzone verlassen und die größte Veränderung fängt zu allererst im Kopf an – lange bevor man äußerlich etwas erkennen kann. Wer das versteht und bereit ist an sich zu arbeiten, kann sein Ziel auch erreichen. Jeder kann das schaffen, wenn er es nur wirklich will!

Julia hat auch einen schönen Instagram Account, dort könnt ihr ihr gerne folgen und an ihrem Weg teilhaben.

Welche Tipps habt Ihr, um das Gewicht halten zu können?

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4 Kommentare

  • Reply Katrin 8. März 2018 at 2:28 pm

    Hallo Julia,
    den Hinweis mit dem Frühstück finde ich sehr interessant, dass dieses den Stoffwechsel in Gang bringt, habe ich noch nie gehört! Ich frühstücke zwar eigentlich immer (weil ich eben Hunger habe oder, wenn ich zuhause nichts esse, spätestens am Schreibtisch hungrig werde und mir dann die ungesunden Sachen aus der Cafeteria kaufe). Aber ich habe Freundinnen und Kolleginnen, die sich das Frühstück abgewöhnt haben, weil dies angeblich gesünder sei. Ich dachte also, ich sei eher auf dem altmodischen Track und die seien mir ernährungstechnisch voraus, aber anscheinend spricht ja doch auch physiologisch wirklich etwas für das Frühstück! Gut zu wissen:-).
    Viele Grüße!

    • Reply Julia 9. März 2018 at 11:47 am

      Liebe Katrin, doch doch! Auf jeden Fall. Du machst alles richtig! Wirklich…Frühstück ist so so wichtig. Lass dir nichts erzählen und behalte das bei. Liebe Grüße und alles Gute für dich. Julia

  • Reply Janina 22. März 2018 at 9:03 pm

    Hi Julia, was für eine tolle Erfolgsstory! Ich habe nun gerade auch die ersten 10 Kilo runter nach der Schwangerschaft und nun möchte ich noch gerne weitere 8 abnehmen aber nun stagniert es schon seit 2 Monaten, das ist echt frustrierend. Ich weiß aber auch, dass ich schon mal disziplinierter gewesen bin. Aber irgendwie fällt es mir gerade schwerer. Du hast mir nun einen neuen Inspirationsschub gegeben. 🙂 LG Janina

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