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5 Tipps für schöne Familienfotos von einer Fotografin

19. Juni 2017

Heute gibt es hier Tipps für schöne Familienfotos und zwar nicht von mir, sondern von Inka Junge, mit der wir kürzlich ein Shooting hatten. So als Blogger hat man zwar vieeeele Fotos, aber das sind eben oft auch nur Schnappschüsse. Manchmal sollte man sich schon die Zeit als Familie nehmen, die Entwicklungsphasen der Kinder im Bild festzuhalten. In unserer Familie macht fotografiert zu werden nur meiner Tochter Spaß und mir manchmal. Ein Fotograf muss also die männlichen Familienmitglieder auch ein bisschen aus der Reserve locken können oder zumindest so unauffällig sein, dass die „Models“ gar nicht merken, dass sie fotografiert werden.

Inka Junge kommt aus Darmstadt, ist seit sieben Jahren in Berlin und hat sich auch durch ihre eigenen  Kinder (2+4 Jahre alt) auf Familienfotos spezialisiert. Da sie selbst Mutter ist, kann sie vielen Familien erstmal die Sorgen zu Beginn des Shootings nehmen: Was, wenn die Kinder nicht mitmachen? Was wenn eines weint oder bockig ist? Macht nichts, kennt sie alles von zu Hause, einer schreit immer und fünf Minuten später haben sich wieder alle lieb.

5 Tipps für schöne Familienfotos

1. Was macht für Dich den Unterschied aus zwischen einem Schnappschuss und einem schönen Foto?

Ein zufälliger Schnappschuss kann auch ein schönes Foto sein; das eine schließt das andere nicht aus. Manche Momente können eine ganz eigene Magie haben und es ist immer wieder besonders diese einzufangen – ob technisch perfekt oder nicht.

2.    Wenn man mit der Fotografie anfängt: Welche technischen Kenntnisse sind unabdingbar und warum?

Wenn man schöne Fotos der eigenen Familie machen möchte, sollte man sich zunächst mit den Grundeinstellungen der Kamera beschäftigen – vor allem mit der Blende und Verschlusszeit. Eine offene Blende (kleine Zahl z.B. 2.8) führt z.B. zu der schönen Unschärfe des Hintergrunds und betont so das Wesentliche im Bild. Die Verschlusszeit sollte nicht zu kurz sein (bei Kindern gehe ich nie unter 1/160), sonst verwackeln die Bilder. Ich empfehle Anfängern sich die Halbautomatik – Funktion der Kamera anzuschauen, dort kann man z.B. die Blende bestimmen und der Rest wird automatisch eingestellt.

3.    Wenn man Familien bzw. Kinder fotografiert: Was ist Deiner Meinung nach am wichtigsten?

Geduld und Achtsamkeit. Viele Kinder müssen sich erst an die Kamera gewöhnen. Wenn der Fotoapparat nicht mehr im Fokus der Aufmerksamkeit steht, kann es richtig losgehen. Manchmal braucht es eine Weile, bis ich anfange zu fotografieren, damit die Kinder mich erst etwas kennenlernen.

Immer aufmerksam und bereit zu sein ist auch eine wichtige Lektion gewesen – mitzulachen in lustigen Momenten, zu spielen, zu erzählen und trotzdem dabei nicht zu vergessen, ein Foto zu machen.

4.    Auch heute wirken Familienfotos oft noch so steif. Was kann man tun, damit Bilder natürlich wirken?

Spielen – Toben – Ablenken! Ich fotografiere bei meinen Familien immer eher „nebenbei“. Ich spiele und rede viel mit den Kindern, renne auch mal eine Runde mit oder verstecke mich hinter einem Baum. Die Kamera habe ich dabei aber stets bereit, um schnell zu reagieren – so entstehen wirklich authentische Bilder. Auch für die Fotos mit der kompletten Familie rede ich viel und versuche Eltern und Kinder aus der Reserve zu locken und nicht alle einfach nur steif in die Kamera schauen zu lassen – Aufgaben verteilen, wie sich gegenseitig Anschauen, Mama kitzeln oder sich Pupswitze ins Ohr zu flüstern helfen dabei sehr.

5.    Welche drei Grundregeln gibt es für ein gutes Foto?

Ein gutes Foto enthält für mich vor allem eins: Emotionen. Das muss nicht immer ein Lachen sein, wichtig ist mir, dass etwas Echtes auf dem Bild passiert. Dazu gehört für mich auch das Gefühl, dabei zu sein. Das Bild sollte einem das Gefühl geben, Teil des Moments zu sein. So erhalten Bilder eine persönliche Note.

Als Drittes würde ich jedem empfehlen, auf gutes Licht zu achten. Draußen sollte man bei starker Sonne lieber im Schatten fotografieren oder warten, bis das Sonnenlicht durch Wolken weicher wird.

Mehr von Inkas Bildern könnt Ihr auf Ihrem Instagram-Account sehen.

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3 Kommentare

  • Reply seinfeld 19. Juni 2017 at 5:21 pm

    Schöner Artikel. Wir hatten auch gerade ein Familien-Shooting und unsere Fotografin war genauso wie hier beschrieben. Sie geht auf die Menschen zu und versucht Nähe aufzubauen. Ich glaube diese Kontaktfreude ist in diesem Beruf sehr wichtig, sonst tauen die Leutchen ja nicht auf 🙂

    Und nicht vergessen – gute Bilder kosten Geld. Ich höre immer wieder auf div Blogs – suche tollen Fotografen der günstige Bilder schießt. Das passt für mich nicht zusammen. Das hat schon seinen Grund, warum ein Fotograf auch gut an den Bildern verdienen darf.

  • Reply Patrick 20. Juni 2017 at 7:35 pm

    „Die Verschlusszeit sollte nicht zu kurz sein (bei Kindern gehe ich nie unter 1/160), sonst verwackeln die Bilder.“

    Da ist euch ein kleiner, aber bedeutender Fehler unterlaufen. Je kürzer die Verschlusszeit ist, desto größer die Chance auf ein unverwackeltes Bild. 🙂

    Liebe Grüße
    Patrick

    • Reply Inka 21. Juni 2017 at 8:11 pm

      Hallo Patrick,
      danke für den Hinweis – es ist vielleicht etwas missverständlich formuliert. Ich meinte natürlich, die Zeit sollte nicht länger eingestellt werden als 1/160 Sekunde – als Fotograf betrachtet man schnell nur die Zahl hinter der 1/ (die sollte also nicht unter 160 sein).
      Viele Grüße,
      Inka

      http://www.inkajunge.de

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