Gastbeiträge

Das schlechte Gewissen einer Mutter: Diese 11 Gefühle kennen wir alle

29. März 2017

Ein schlechtes Gewissen hat jede Mutter schon mal gehabt. Ich kenne nur ganz wenige Mamas, die durchs Leben gehen und sagen: „Mir doch egal, was meine Familie, die Nachbarin, Onkel Karl-Heinz oder die Gesellschaft überhaupt denkt, wie ich so meinen Job als Mama mache.“ Zum Muttersein gehört wohl heutzutage unweigerlich dazu, sich ständig zu reflektieren. Selbstkritik ist ja nicht schlecht und das kommt auch den Kindern zu Gute, aber boah, wie ist das manchmal anstrengend, sich das Hirn zu zermartern, was schon wieder alles hätte besser laufen können.

Meine Gastautorin Alina Rheindorf hat eine Liste von Gefühlen für uns alle zusammengestellt, sie nennt das auch sehr treffend „Der Elternzeigefinger im Kopf“.

Das schlechte Gewissen: Mamas ständiger Begleiter

Wenn Dich dein sieben Monate altes Kind beobachtet, während Du dir schnell hinter dem Rücken des dreijährigen Kindes eine Schokolade in den Mund schiebst. (Aufpassen, denn irgendwann können die Kleinen reden und petzen!)

Gefühl: #Schwerverbrecherin

Wenn man zu früh arbeiten geht, hat man das Gefühl, man lässt das Kind alleine.

Gefühl: #Rabenmama

Wenn man zu spät arbeiten geht. Denn im Kindergarten können Kinder spielend ihre soziale Kompetenz trainieren. Bleibst du da noch zu Hause, bist du nicht nur als Mama irgendwann uncool, sondern auch am Arbeitsmarkt. Und heutzutage ist Hausfrau/-mann-Sein noch immer keine Arbeit, sondern quasi ein selbstgewähltes Hobby.

Gefühl: #Hausfrau4ever

Wenn man zu viel Spielzeug kauft und das Kind dadurch verwöhnt wird und nie lernen wird, mit Geld umzugehen.

Gefühl: #GekaufteLiebe

Wenn man zu wenig Spielzeug kauft, sodass sich das Kind Spielzeug immer von anderen ausborgen muss. (Pädagogisch wertvolles Holzspielzeug ist uncool. Davon sind 0- bis 25-Jährige übrigens überzeugt.)

Gefühl: #ArmeSchluckerfamilienmama

Wenn man Freund/innen ständig vertröstet, vernachlässigt, langsam ein isolierter Sozialfall wird, der zwar toll mit Puppen und Autos spielen kann, aber keine Unterhaltung mehr führt, in der es nicht um Kinder geht.

Gefühl: #100%MamaaberkeinMenschmehr

Wenn man dann endlich wieder ohne Kinder das Haus verlässt und sich drei Schritte später schon wieder schlecht fühlt, weil heute jemand anderer die Kinder ins Bett bringt.

Gefühl: #Verrücktegluckenmama

Wenn das erste Kind mit zwei Jahren feierlich die erste Schokolade überreicht bekommt. Während Kind zwei sie bereits im Alter von neun Monaten Kind eins aus der Hand reißt und man ohnmächtig, resignierend, übermüdet einfach die Augen schließt und es geschehen lässt.
Gefühl: #SchuldigimSinnederUngleichbehandlung

Wenn du abends wach liegst, weil du einmal vergessen hast, deinem Kind die Zähne zu putzen. Beim ersten Loch Zahnarzt belügen („Haben immer geputzt!“)
Gefühl: #Assimama

Wenn man mit dem Kind zu wenig spielt, vernachlässigt man es.

Gefühl: #Spielverderber/in

Wenn man mit dem Kind zu viel spielt, denn so wird es nie lernen, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Gefühl: #EwigerSpielkameradvomMamakind

Eltern sein heißt nicht nur Verantwortung für ein anderes Menschenleben tragen, sondern auch ständig sein eigenes Handeln zu hinterfragen. Der Gesellschaft sind wir ohnehin keine Rechenschaft schuldig, unseren Kindern aber schon. Ich überlege jetzt schon, wie ich ihnen das mit der Schoki später einmal erklären werde.

Alina Rheindorf ist Autorin des Buches „Die schlechteste Mama der Welt“

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Alles richtig machen kann man es als Mutter heutzutage sowieso nicht. Deshalb beschließt Alina Rheindorf ganz einfach die schlechteste Mutter der Welt zu sein und über ihre Erfahrungen als frischgebackene Zweifach-Mama zu schreiben. Schonungslos ehrlich zeigt sie ihre Welt zwischen Überglück, Übermüdung und Überforderung.

Vielen Dank, Alina für Deine Offenheit!

foto:pixabay

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4 Kommentare

  • Reply Monika von Little-Post 29. März 2017 at 10:36 am

    Liebe Nina,

    sehr schöner Beitrag, mir gefallen deine passenden Mama-Hashtags! Sehr amüsant!
    Gerade mit #SchuldigimSinnederUngleichbehandlung kann ich mich identifizieren. Nach bereits zwei Jungs hatte auch ich keine Energie mehr alles so strikt zu verbieten wie bei den ersten beiden. Aber wer ist schon perfekt 😉

    Liebe Grüße,
    Monika

  • Reply Laura 29. März 2017 at 11:06 am

    Liebe Nina, ich finde die Idee mit den Hashtags super und habe den Artikel gerne gelesen. Eine Sache aber wurmt mich dabei. Wir Frauen haben dauernd ein schlechtes Gewissen, ja, das ist so. Aber wir sollten etwas dagegen tun: unser Denken nicht immer auf das Negative richten, sondern schauen, was wir alles Gutes, Schönes und Liebevolles für die Kinder tun. Und es ist auch ok, mal was für sich selbst zu tun. Letzendlich ist es auch für die Kinder nicht schön, wenn ihnen dieses „Ich bin immer unzufrieden mit mir“-Gefühl vorgelebt wird. Wir Frauen müssen lernen zu akzeptieren, dass wir es in der Kindererziehung nie perfekt machen können und auch nicht müssen. Mamas, hört auf, euch ständig schuldig zu fühlen! Sonst werden unsere Töchter von sich selbst einmal das gleiche denken. Liebe Grüße von Laura

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