Familienalltag mit Humor

Meine Kinder mit den guten Manieren…manchmal

5. Januar 2016
Kinder und Politiker

Ich weiß nicht, wie das bei Euch zu Hause ist, aber ich rede mir den Mund fusselig, was Manieren angeht. Bitte ausreden lassen, nein nicht die Füsse auf den Tisch, wir lecken den Teller nicht ab, die Finger aus der Nase…..So geht das tagaus, tagein. Zu Hause wird sich nie benommen und ich muss alles sowieso immer mindestens fünfmal sagen.

Letztens hatten wir eine Party bei uns. 25 Erwachsene, Finger Food, Sekt. Ohne Kinder. Hatte ich so geplant in meiner wilden Fantasie. Die Kinder der Gäste blieben auch zu Hause. Sebastian und Constanze waren bereits im Vorfeld entrüstet, dass die Feier ohne sie stattfinden sollte.

„Ich mache euch fertig und dann dürft ihr noch hallo sagen. Und dann geht es ab ins Bett.“
Das war mein Plan. Früher habe ich das doch auch so gemacht, damals in den Achtzigern. Hallo sagen, den blauen Lidschatten von Hilde bewundern und die Schulterpolster von Bärbel und dann ab dafür. War normal so. Im Jahr 2015 ist das aber „voll unfair“ und überhaupt ganz „menno“.

Meine Kinder mit den guten Manieren- samstags um 22 Uhr

Als die Party losging, waren unsere Kinder dann zwar in ihren Schlafanzügen, aber mitnichten bereit, nach einer formvollendeten Begrüßung der Gäste in ihren Betten zu verschwinden.

Praktischerweise kamen dann mit einem Schlag auch so viele Gäste, dass zwischen Geschenke auspacken, Sekt ausschenken und Highheels bewundern von uns vergessen wurde, die Kinder hochzuschicken.

Sebastian schnappte sich die Sektflasche, Constanze die Wasserflasche und ein Geschirrtuch wurde sich auch umgebunden.

„Noch ein bisschen Sekt?“
„Für Dich Wein? Rot oder Weiss?“
„Willsu Wasser mit Blubber oder ohne?“

kinder manieren

Meine Kinder hatten sich plötzlich zu Hausdame und Oberkellner gemausert. Unsere Gäste waren schwer beeindruckt. Welch aufmerksame Gastgeber, nein, wie höflich aber auch. So höflich, so süüüüüsss! Ich kam mir plötzlich vor wie die Mutter, die es so richtig raus hat mit der Erziehung.

Constanze machte die Performance komplett, indem sie sich auf alle Schöße setzte und „Fritzchen“-Witze ohne Pointe erzählte.

„Ganz die Mutter“, bemerkte meine Freundin Susanne. Ich weiß gar nicht, wie sie das gemeint hat….

All das Lob spornte auch Sebastian an und gegen 22 Uhr sah ich ihn in der Küche Gläser spülen und danach polieren. Bis dato wusste ich überhaupt nicht, dass er weiß, was eine Spüle überhaupt ist!

Mein Freund Georg bemerkte um circa 24 Uhr trocken: „Das haben wir früher auch immer gemacht, um lange aufzubleiben. Aber wir haben damals immer noch die Gläser ausgetrunken.“ Dann konnte ich mich auch losreissen. Es ist ja ganz praktisch so fleissige Helfer zu haben, aber betrunkene Kinder wollte ich dann doch nicht riskieren.

Am nächsten Morgen war alles wieder beim Alten. Das Messer mit der Nutella daran abschlecken und wieder rein damit ins Glas, alle reden gleichzeitig, das Knigge-würdige Verhalten über Nacht verschwunden.

„Du Constannze, Du bist jetzt fast fünf. Schon ein großes Mädchen. Große Mädchen machen sowas nicht“, tönte ich, zugegebnermaßen etwas wie Fräulein Rottenmeier aus „Heidi“.

„Ist mir doch scheißegal, ob ich ein großes Mädchen bin.“

Aha. Gibt es den Knigge in der kindgerechten Hörbuch-Version? Muss ich mal nachschauen…..

Frau Mutter folgen

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2 Kommentare

  • Reply Mamamulle 5. Januar 2016 at 11:14 pm

    Zauberhafte Kinder! So wie meine! 😀 Herrlich…

  • Reply HerzKindMama 19. Januar 2016 at 1:34 pm

    Auf der Party wäre ich auch gerne gewesen. Fräulein Rottenmeier ist ein toller vergleich. Ich muss den neuen Heidi Film unbedingt noch sehen 🙂 Aber um aufs Thema Manieren zurück zu kommen: Ich schlecke leider auch das Nutella-Messer ab, aber nur damit es die Spülmaschine leichter sauber kriegt 😉

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