I bims, die peinliche Mama. Tja, so ist das wohl jetzt. Wenn Frauen, die Mütter sind, in “ ein gewisses Alter“ kommen, werden sie peinlich. Für ihre Kinder zumindest. Ich habe mich lange in Sicherheit gewähnt. Peinlich werden? Das passiert MIR doch nicht. Meine Kinder finden mich doch suuuuper. Kein Wunder, bin ich doch einfach sowas von OBER-lässig und coool. Nicht.
Mein elfjähriger Sohn fängt jetzt an, uns Erwachsene manchmal so seltsam von der Seite anzuschauen. So à la: „Wer ist das und was wollen diese Lebewesen von mir?“ oder auch: „Soll ich wirklich von DENEN abstammen?“ Das ist nicht einfach, das sage ich Euch. Ist das schon die Pubertät?
Eben noch Super-Mama aber jetzt: die peinliche Mama!
Vor fünf Minuten waren wir noch die Super-Helden, die alles wussten, alles konnten und echt voll witzig waren. Jetzt: over and out!
Es ist, als wären wir von heute auf morgen alt und uninteressant geworden. Wenigstens mache ich beruflich „irgendwas mit social media“ und kann meinen Sohn mit meiner Follower-Zahl auf Instagram beeindrucken. Oder fast: Warum postest DU ein 30 (!) Jahre altes Hochzeitsbild und bekommst dafür so viele Likes und ich nicht?“Auch weiß ich durchaus, dass Julien Bam kein neuer Softdrink ist.
Ich bin doch noch voll….oberaffentitten…nee… wie heißt das Wort neuerdings? Ah ja, Fame, ich bin „FAME“, Alta! Wobei mir jetzt aber dazu nur die tolle Tanzserie einfällt, mit „Leroy“… Ihr wisst schon.
Nee, nix Fame. Kürzlich bei unserer Silvester Party mit anderen total coolen Ü35 Hipstern nahm mich Sebastian irgendwann bei Seite und sagte: „Mama, Du lachst so laut. Bist Du irgendwie betrunken?“
„Nein Schatz, aber hilf mir mal mit den Stühlen, wir wollen jetzt tanzen.“
„Bitte NICHT.“
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Spaß haben und Tanzen ist auch so ein Thema. Jahrelang haben wir bei uns Familiendisco gemacht und es war so schön. Ich tanze wirklich gerne zu meiner „Extreme 90s Dancefloor-Hits “ playlist mit allen coolen Dance-Moves…aus dem Jahr 1995.
Kürzlich hottete ich wieder beseelt zu Dr. Alban im Wohnzimmer herum.
„Das ist jetzt nicht Dein Ernst, Mama. LOL.“
The Birth of the peinliche Mama.
Ich hörte verdattert auf zu tanzen. Meine Tochter kam zu mir und nahm mich behutsam in die Arme.
„Du machst immer das mit den Armen, Mama. Das sieht nicht so gut aus, weißt Du?“
Peinliche Mama: Bitte verhalten Sie sich unauffällig!
Ich frierte also in einer Choreo der Endneunziger ein und mache mir einen KiBa. Tja, so ist das wohl. Meine Kinder wollen nicht mehr mit mir tanzen. Alles was ich sage, wird sehr bald uncool und komplett bescheuert sein. Wir werden die schlimmsten Eltern überhaupt und ich die grässlichste Mutter ever. Bisher war ich für meine Tochter ja immer noch die Schönste und Beste, was wohl auch langsam aber sicher der Vergangenheit angehört.
Am nächsten Tag nach dem Tanzdebakel fuhr ich meinen Sohn zu einer Verabredung und wollte gerade vor dem Café einparken.
„Nicht HIER parken, fahr WEITER.“
„Aber hier ist doch ein Parkplatz frei.“
„Okay, aber Du steigst NICHT aus dem Auto aus und sagst irgendwas.“
Aber nein, gnädigster Sohn einer peinlichen Mama. Ich werde mir beim nächsten Mal einfach eine Papiertüte mit ausgeschnittenen Augen über den Kopf stülpen. Dann sieht und hört man das Elend nicht so. Oder wir kaufen uns für den Rest der Teenager-Zeit der Kinder ein selbstfahrendes Auto. Dann können die Eltern schön zu Hause bleiben und zu „It’s my life“ tanzen.
Im Keller.
3 Kommentare
Hahaha, sehr symphatscher Blogpost 🙂 Ich bin zum Glück noch Superhero, meine Mädels 4 & 3 Jahre alt. Aber irgendwann kommt es wohl auf uns alle zu… ^^
Wir sind ganz bei dir – peinlich ist das neue cool 😀 Super lustiger Artikel !
Oh ja, mir geht es auch so! Nur noch peinlich für meine 12-jährige – das tut manchmal weh.
Zum Glück hab ich noch meine kleinen Minis, die kann ich noch ungestraft kuscheln 🙂