Erfahrungen

Kindermund tut jetzt auch schriftlich Wahrheit kund: Mein Sohn schreibt!

22. September 2014

Kindermund frau mutter blog

Wenn man ein Schulkind hat, denkt man unweigerlich an die eigene Schulzeit zurück. Hat das Kind die gleichen Vorlieben, ähnliche Talente wie man selbst? Bisher war festzustellen, dass Sebastian meineSchwächen eins zu eins von mir geerbt hat. Mit der Ausbildung von echten Interessen und Leidenschaften, ausser natürlich „Star Wars“ und „Spider Man“, liess er sich bisher Zeit. Nun hat ihn das Schreiben gepackt und er ist unter die Schriftsteller gegangen! Zu meiner Freude und zu meinem Leidwesen.

In letzter Zeit interessierte sich Sebastian plötzlich sehr für meinen Blog und was ich sonst noch zu Papier bringe. „Ich find’s gut, dass Du so eine Blogger-Mama bist“, sagte er mir kürzlich. Mein Sohn weiss, das ich über unser Familienleben schreibe und auch ihn schreibe. Aber ich wusste ja nicht, dass ich tatsächlich ein Vorbild für ihn bin. Letzte Woche waren wir einen Abend nicht zu Hause. Als wir nach Hause kamen, erzählte uns die Babysitterin, dass Sebastian komischerweise ganz früh ins Bett gehen wollte.

Leider nahmen wir am nächsten Morgen kein super ausgeschlafenes Kind in Empfang, sondern ein müder, verwirrter „Autor“ schälte sich aus dem Bett. „Ich war noch lange auf, ich musste schreiben.“ GROSSER SEUFZER.

„Hast Du für das Diktat geübt?“ (Ich freute mich schon)

„Ich musste über mein LEBEN schreiben, Mama!“

Mir war bisher entgangen, dass man mit acht Jahren schon genug Stoff für seine Memoiren angesammelt hätte. Aber das ist egal, denn wie grossartig ist das denn, wenn schon ein kleiner Junge das Bedürfnis hat, sein Leben zu Papier zu bringen!

„Ich habe DREI Seiten geschrieben, Mama. So viel ist passiert!“

Ich wurde neugierig. Hatte er über seine aktuelle „Verknallte“ geschrieben? Seine geheimen Wünsche und Hoffnungen oder gar…?“

„Du, Papa und Constanze kommen auch drin vor!“

Grosse Freude! Stolz zeigte er seinen neuen Spider Man-Block mit den eng beschriebenen Blättern. Neben Freizeitaktivitäten, der Info, dass sein Freund Ben etwas klein ist und seiner Lieblings-Süssigkeit fand ich folgenden Satz:

„Mein Papa arbeitet viel, meine Schwester nervt manchmal und meine Mutter geht gerne shopen.“

What? SHOPEN? Damit ist doch wohl nicht „shoppen“ gemeint, oder? Neinneineiennein!

„Wieso meinst Du, dass ich soviel shoppe, Schätzchen? Das stimmt doch gar nicht!“

„Na Du kaufst doch ANDAUERND was, Mama. Vier Paar Schuhe im letzten Urlaub. Und dann immer die Pakete die geliefert werden…“

Öhm.

„Naja, ein Paar Schuhe davon waren ja Espadrilles, das zählt nicht und ansonsten kaufe ich meistens für Euch Sachen.“

Der Sohn legt den Kopf schief und verdreht die Augen. „Ist klaaar, Mama.“

„Wenn man so private Dinge schreibt, musst Du über die Verletzung der Persönlichkeitsrechte nachdenken. Nenne mich doch einfach anders, Tante Victoria oder so.“

„Aber dann stimmt die Geschichte ja nicht mehr!“

Mmpf, dass Kinder immer so schrecklich wahrheitsliebend sind….

Ob es bald einen Blog gibt „Herr Sohn antwortet“ oder den Bestseller: „Mein Leben als Sohn einer Bloggerin?“

Ich muss mich jedenfalls warm anziehen….

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4 Kommentare

  • Reply Nessa 22. September 2014 at 9:38 am

    Haha, das ist wirklich sehr lustig. Wie kannst du auch nur sooooo viel shoppen 😉
    Hier meckert der Sohn oft ähnlich: „Immer kriegst nur DU Pakete!“
    Sie haben uns durchschaut!

  • Reply Martine Sinemus - van Kolfschoten 22. September 2014 at 9:49 am

    Ich sage nur eins dazu: `Wow….`

  • Reply Frau Mutter 22. September 2014 at 10:36 am

    Ja, Nessa! So ist es. Da helfen auch keine Ausreden!

  • Reply Sebastian 22. September 2014 at 12:40 pm

    Schaff ihm einfach hier eine kleine Ecke, in der er sich ausleben kann. Solange Du das Passwort hast, kannst Du dann immernoch zensieren 😉

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