Erfahrungen

Willst Du meine Freundin sein?

6. Februar 2013

 

Früher war das Freunde finden einfach. Auf dem Spielplatz anno 1981 hat mich Stephanie erst nicht mit ihren tollen Sandförmchen spielen lassen. Aber mein „Mon Chi-Chi“ war dann doch so interessant, das ich nach zehn Minuten zu ihrer besten Freundin auserkoren wurde. Später in der Schule reichte es aus, genauso schlecht in Mathe zu sein, den Englischlehrer „voll arm“ zu finden und auch am liebsten „Ich heirate eine Familie“ im TV anzuschauen. In der Pubertät war es schon gut, wenn man nicht in den selben Typ verknallt war und ein ähnliches „Hennarot“ zum Selbstfärben der Haare zu bevorzugen. Um Freundschaften zu schliessen und zu vertiefen hatte man Zeit und genug und viele gemeinsame Erlebnisse. Und heute? Mit fast vierzig sieht die Sache ganz anders aus.

Freundschaften schliessen mit fast vierzig: Unmöglich?

Der sympathischen Mama auf dem Spielplatz kann ich ja schlecht sagen :“ Ohhh, super Dein beiger Nagellack zu den Sneakers. Deine Tochter hast Du „Viktoria“ genannt, gefällt mir auch und Dein Mann scheint auch nicht voll panne zu sein, ich glaube wir könnten Freundinnen sein, ich brauche noch eine und Du?“

Bevor man ein Gespräch anfangen könnte, um mehr voneinander zu erfahren, muss man ja wieder nach Hause. Wäsche aufhängen, Abendessen machen. Den Darlehensvertrag lesen, sich um die doofe Altersvorsorge kümmern.

Auch scheinen mir (neue) Freundschaften in meinem Alter (seit zehn Jahren 28) nicht mehr so unproblematisch zu sein. Ähnlichkeit im Weitesten Sinne ist nach wie vor wichtig, gemeinsame Interessen, die Wellenlänge. Aber es ist eben auch nicht unerheblich, dass man den Partner mag, die Kinder der anderen, die Art, wie diese erzogen sind. Und wenn man etwas zusammen unternehmen will, sollten auch die Männer miteinander können und ie Kinder sich auch nicht nach zehn Minuten zerfleischen. Was, wenn alles super klappt, aber dann die Hunde sich nicht riechen können? Das war’s dann wohl mit der neuen Freundschaft…

Familienfreunde und neue Freundinnen für Mama sind wirklich nicht an jeder Ecke zu finden. Und die Freunde, die ich habe, die halte ich fest. Das ist eine Drohung!

Was denkt Ihr darüber? Findet Ihr es leicht, in „einem fortgeschrittenen Alter“ neue Freunde zu finden?

 

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17 Kommentare

  • Reply Rahna Ghanbar 6. Februar 2013 at 7:36 am

    Ich finde, dass die Frage mehrere Aspekte hat. Zunächst würde ich nicht von Anfang an von „Freundschaften“ sprechen, sondern eher von „Bekanntschaften“. Ja, es ist definitiv schwieriger geworden neue Menschen näher kennenzulernen. Man ist schliesslich ab einem bestimmten Alter anspruchsvoller und nicht mehr so kompromissbereiter wie früher. Wenn dann auch Kinder dazu kommen wird die Auswahl noch geringer.

  • Reply Amèlie 6. Februar 2013 at 8:04 am

    Also ich finde es sehr schwer, im „fortschrittenen Alter“ Freundschaften zu knüpfen, vor allem, wenn man Kinder hat. Viele haben einfach gar keine Zeit zum richtigen Kennenlernen und treffen. Oder die Ansichten in Sachen Erziehung gehen so weit auseinander, dass es nicht passt. Leider sind auch noch die allermeisten meiner Freundinnen aus Berlin weggezogen und ein weiterer Teil des Freundeskreises (der noch kinderlose, um genau zu sein) hat sich nach der Geburt meines ersten Kindes verabschiedet und meldet sich maximal noch zum Geburtstag.

  • Reply Frau Börn-Aut 6. Februar 2013 at 8:12 am

    Du bist mutig. Das ist meiner Meinung nach eines dieser Themen, das Viele beschäftigt, aber kaum jemand wagt drüber zu sprechen. Wer traut sich denn mal wirklich zu sagen:
    „Ja, ich gebe es zu, ich habe nicht 10 totaaaal enge Freunde, die ich totaaaal oft sehe, schon eeewig kenne, mit deren gleichaltrigen und -geschlechtlichen Kindern sich meine totaaaal gut verstehen, mit denen wir jede freie Minute verbringen und totaaaal crazy tolle Erlebnisse haben. Nicht mal 5 eigentlich… Und eigentlich sind es grad mal 3 und die sehe ich jedes 4. Wochenende wenn’s hochkommt…. oder eigentlich jedes 6. und zum crazy sein sind wir dann zu müde. Und ja, ich sitze oft abends mit meinem Glas Rotwein da und frage mich, warum es so verdammt schwer ist, Famlie/Alltag und Freunde unter einen Hut zu bringen. Und was wohl all die Leute so machen, die man ewig nicht mehr gesehen hat und die man mal totaaaal enge Freunde nannte… Vor einer gefühlten Ewigkeit.“

    Wir rasen mit Lichtgeschwindigkeit durch unseren To-Do-Alltag und wenn man kein geborener Networker ist, bleiben die meisten Freundschaften einfach auf der Strecke. Und dann zieht man um, die Kinder gehen in Schule und Kita und du denkst, da knüpfe ich bestimmt neue Freundschaften…. Weit gefehlt. Die Anderen rasen nämlich genau so durchs Leben und nehmen gar nicht wahr wie du dastehst mit beiden Armen wild in der Luft fuchtelnd (während dabei das Hemd hochrutscht und den doofen Schwabbelbauch freigibt – Sorry, der musste sein -) und brüllst: „HALLOOOO ich finde dich echt nett und ich fänds total toll, wenn wir mal einen Kaffee trinken gehen könnten… ChickenMcNuggits im Bambooland wären auch ok…“

  • Reply fraumutter 6. Februar 2013 at 8:49 am

    danke für eure Meinungen! @Frau Börn-Aut: Genauso ist es es, muss auch mal wieder ins Bambooland im Bällebad Freundschaften schliessen

    • Reply Frau Börn-Aut 6. Februar 2013 at 9:08 am

      Ich finde diese Indoorspielplätze immer so keimig. davon abgesehen, dass es da immer nach Kinderpups stinkt.
      Siehste, fängt ja schon gut an! Wie soll denn das so was werden mit mir und der Freundesuche?!
      Außerdem muß ich (arrogant) gestehen, dass ich 9 von 10 Müttern ziemlich dröge finde und die mich wahrscheinlich zu chaotisch. Wobei da die Wahl meines Wohnortes wohl eine entscheidende Rolle spielt…

  • Reply Mara 6. Februar 2013 at 8:58 am

    also ehrlich gesagt, fand ich es schon immer schwer, gute freunde zu finden, die freundschaften zu pflegen und dann auch zu halten.

    inzwischen habe ich gelernt, dass freundschaftspfade jahrelang nahe nebeneinander herlaufen, schleifen folgen, sich mal weiter, mal noch weiter entfernen und aus rein praktischen gründen wieder eng dem eigenen pfad folgen. das kann ein umzug, eine heirat oder ein neues kind sein.

    richtig neue freundschaften schließen finde ich auch enorm schwer, obwohl ich mehrere wirklich nette frauen kenne, mit denen ich mich gerne öfters treffen würde.

    jetzt gehöre ich zu denen, die in der woche keine festen termine haben, und sich gerne nachmittags verabredet, was aber gar nicht so einfach ist, denn die kinder der netten mütter sind terminiert. da ist die ergotherapie, die spieltermine („übernächste woche könnten wir am donnerstag, diese woche sind wir schon bei noel, jonas und samantha“) oder die mütter wollen nach der arbeit einfach nur nach hause, was ich auch verstehen kann; bei mir ist es nur umgekehrt, mein büro ist zu hause, und ich will nachmittags raus.

    und die kinderlosen freunde, die gerne abends vorbeikommen, bekommen auch keine schnitte, wenn ich – zehn minuten nach den kindern – ins traumland falle.

    aber es wird besser, und ein guter trick für freundschaftspflege sind gemeinsame ausflüge, die gerne an einem café neben einem spielplatz enden. kinder spielen, mara quatscht 😉 , das ist wesentlich entspannter als zu hause, wo die dezibelzahl jeden presslufthammer vor neid erblassen lässt. ein andere trick sind spielplatzfeste, zu denen jeder etwas mitbringt. zu solchen einladungen kommen immer welche, und es gibt meist zeit zu plaudern, während der nachwuchs verstecken spielt.

    doch wenn ich so schaue: ja, tatsächlich, das sausen und rennen, die termine und die vielen ich-habe-noch-so-viel-zu-erledigen! machen mich schwindlig und ich fühle mich wie eine schnecke im pferderennen.

  • Reply fraumutter 6. Februar 2013 at 9:43 am

    Danke, Mara! Spielplatzfeste kannte ich noch nicht-und wir haben einen so schönen in unserer Siedlung. Das wäre doch mal was….

  • Reply Vanessa 6. Februar 2013 at 9:54 am

    Ich finde es auch schwierig mit den Freundschaften im „fortgeschrittenen Alter“, zumindest mit den neuen Freundschaften. Habe da schon viel drüber nach gedacht und finde es daher interessant, dass Du das Thema hier mal aufgreifst. Ich denke, dass es deshalb so schwierig wird, weil sich die eigene Persönlichkeit ja immer weiter formt – man hat mittlerweile eine Meinung zu diesem und jenem, man ist in der Lage diese zu vertreten und ist vielleicht an der ein oder anderen Stelle „unbequem“ geworden. Es beschäftigen einen ja auch viel mehr Dinge. Hinzu kommt, dass einen ja nun schon viele Lebensereignisse geprägt haben – vielleicht hat man mit seiner Familie gebrochen oder schlimme Verluste hinnehmen müssen, auch die gesellschaftliche Stellung im finanziellen Sinne ist nicht unerheblich in einer Freundschaft, Faktor Kind ist in keinster Weise wegzudiskutieren. Je weiter ich also in meinem Leben gehe, umso mehr muss ich meiner „neuen“ Freundin von mir erzählen. Und das ein oder andere lässt sich ja nicht immer so einfach erklären. Das heißt man versucht dann im Zeitraffer die letzten 30 Jahre zu erzählen und zeichnet dabei womöglich ein Bild von sich was die „neue Freundin“ abschreckt oder irritiert. Ich habe zum Glück 4 sehr enge, langjährige Freundinnnen, die mich KENNEN und genau so mögen und natürlich umgekehrt ich sie! An ihnen halte ich sehr fest und pflege diese Freundschaften. Denn mir ist bewusst, dass ich viele Menschen, die mir begegnen sehr nett finde, aber dass man eben manchmal nur für einen kurzen Zeitraum (Kindergartenzeit, Schulzeit, Krabbelgruppenzeit, was auch immer) den Weg zusammen geht. Und das ist auch völlig in Ordnung so – für mich. Mit manchen meiner „Freundinnen“ im weiteren Sinne verbinden mich wirklich nur die Kinder oder nur die Arbeit oder nur die „Pärchen-Freundschaft“, trotzdem sind sie alle wichtig für mich, aber das kann dann eben bedeuten, dass wenn diese Gemeinsamkeit wegfällt auch die Freundschaft nicht mehr lange Bestand hat. Denn mal ganz ehrlich: wer ist denn in der Lage neben Ehe, Kinder, Beruf, Hobbies, Haushalt, Garten etc. noch 27 Freundschaften ausgiebig zu pflegen??? Kein Mensch! Und den Anspruch habe ich auch nicht. Für mich sind auch die Freundschaften wichtig, die vielleicht zeitlich begrenzt sind, denn für den Moment geben sie mir sehr viel und ich nenne sie auch bewusst Freundschaften. Weil für mich Freundschaft eben nicht immer bedeutet, dass man ALLES gemeinsam macht oder ALLE Faktoren stimmen. Ich finde es nicht schlimm eine Freundin zu haben mit der mein Mann vielleicht nicht so viel anfangen kann, denn umgekehrt würde das bedeuten, dass ich meine langjährigen Freundinnen (und meine beste kenne ich schon fast mein ganzes Leben) ja ständig auf den „Prüfstand“ stellen müsste. Neuer Partner doof, ok – nicht mehr befreundet. Schwieriges Kind, ok – nicht mehr befreundet. Langweiliger neuer Job, ok – nicht mehr befreundet. Etwas vereinfacht dargestellt, aber ich glaube man kann erkennen was ich meine.

  • Reply Mel 6. Februar 2013 at 11:57 am

    Ich komme zwar erst noch in das heiss diskuttiere Fortgeschrittene Alter, aber ich meine, dass es schon die Lebensumstände schwieriger machen, nicht nur etwas das Alter. Bevor maln Kinder hat, ist mal ungebunden, hat Zeit und keine Verantwortung. Mit den Kinder gehen die Freude, zumindest oft die, welche noch Kinderlos sind und das neue Leben und die veränderten Freudschaftsumstände nicht nachvollziehen können.

    Und alles was danach kommt ist so wie du es sagst. Zumal man ja auch nicht irgendwem zur Freudin haben will, nur damit man sagen kann man habe welche. Mir ist es am wichtigsten das sich die Kinder everstehen, dann kann ich schon eher darüber hinwegsehen das ich eineMutter nicht mag. Das Kinder sich besuchen, heisst ja net gleich das die Mamas Kaffe zusammen trinken müssen…

    Aber das habe ich alles noch vor mir, denn wir haben hier nicht so viele Kinder im selben Alter, nächstes Jahr aber kommt der Kiga, die erkältungen, die Schimpfwörter und fast unlösbare Flecken in unser Leben. Toll! 😀

  • Reply 100tageohneklumpert 6. Februar 2013 at 12:56 pm

    ja da hast du voll recht. man muss die freunde die man hat schätzen und ehren und drücken 🙂 qualität vor quantität.

  • Reply aleXXblume 6. Februar 2013 at 1:02 pm

    Hm. Hm. Ich habe so gar kein Problem damit, ganz anders als manche meiner Vor“rednerInnen“. Ich bin in meinem Leben schon so oft umgezogen, habe so viele verschiedene Dinge gemacht, und ich habe jedes Mal relativ schnell neue Freunde gefunden. Nein, ich meine damit nicht „lose Bekanntschaften“, sondern richtige Freunde. Menschen, die mir am Herzen liegen, zu denen ich immer noch Kontakt habe, auch wenn ich schon lange lange wieder weg bin. Klar, man sieht sich nicht oft, manchmal besteht der Kontakt auch jahrelang nur aus Mails und Telefonaten. Aber aus jedem Abschnitt meines Lebens gibt es ein, zwei Menschen, die ich mir „mitgenommen“ habe. Auch jetzt wieder. Als ich vor acht Jahren mit Mitte Dreißig hierher gezogen bin, hatte ich Glück. Der beste Freund, den mein Sohn im Kindergarten gefunden hatte, hat eine sehr nette Mama und die ist inzwischen eine meiner besten Freundinnen. Eine andere Freundin fand ich über eine Krabbelgruppe – unsere Fünfjährigen sind inzwischen auch beste Freunde, eine sammelte ich mir in einer Physiotherapiepraxis auf – sie ist unsere Haus- und Hof-Osteopathin – und inzwischen eben eine gute Freundin, eine lernte ich im Biosupermarkt an der Kasse kennen. Man muss nur die Augen offen halten, auf sein Bauchgefühl vertrauen und auch mal den ersten Schritt machen. Eine Kassiererin, die man zwei Mal die Woche beim Einkaufen trifft, zu fragen, ob sie mal Lust auf ein gemeinsames Tässchen Kaffee hat, darf man heutzutage wohl nur noch von Frau zu Frau, damit man nicht sexistisch wirkt, aber zum Glück bin ich da ja fein raus. Und wir verstehen uns so gut und freuen uns, dass wir uns gefunden haben! 🙂
    Ich kann nur jede(n) ermutigen, einfach mal was auszumachen mit Menschen, die einen berühren und wenn es dann passt, dann wächst es auch weiter.
    Und wie ein paar andere ja auch schon festgestellt hat, in unserem Alter braucht man gar nicht mehr 25 Freunde, ein paar richtig gute tun es auch. Und dafür langt dann auch die Zeit. 🙂

  • Reply sib 7. Februar 2013 at 10:40 am

    Es kommen irgendwie immer wieder neue Freunde dazu, muss ich feststellen. Gerade über das Kind. Natürlich haben all diese Leute irgendwelche Eigenschaften oder Verhaltensweise, die ich bedenklich finde. Z.B. sollte B. ihr Zappelkind nicht ständig mit Süßigkeiten vollstopfen oder S. könnte ihrem unerzogenen Balg auch mal die ein oder andere Grenze zeigen. Das Kind von R. ist echt okay, dafür redet R. wie ein Wasserfall. C. liebe ich sehr. Aber wehe wir sind unterschiedlicher Meinung, dann muss ich mich immer rechtfertigen und erklären… Dummerweise bin ich auch nur fast perfekt. Zum Glück tolerieren meine Freunde aber meine Fehler meistens. Manchmal klappt’s auch nicht und wir streiten uns ein bisschen, aber dann konzentrieren wir uns auf’s Wesentliche. Und manchmal endet eine Freundschaft eben auch. Vorsichtshalber fahre ich mit meinen Freunden nicht in den Urlaub. Dort streite ich mich lieber mit dem Mann an meiner Seite. Der bleibt trotzdem bei mir 😀

  • Reply fraumutter 7. Februar 2013 at 2:03 pm

    Das mit dem Urlaub ist allerdings wahr-so kann man Freundschaften dann auch beenden! Und der Mann ist halt doch toleranter;)

  • Reply Lorelai 7. Februar 2013 at 3:10 pm

    Sehr schwierig! V.a. unter Müttern mit ihren Ideologien und Erziehungsgrundfesten. Da kommt man sich schnell mal in die Quere und wenn die Kids sich nicht verstehen, ist auch bei den Mamas Schluss… Deswegen werde ich Rotz und Wasser heulen wenn eine meiner durch die Kinder bestliebstgewonnenen Freundinnen in Kürze zurück nach DE zieht. Dann trennen uns 6 viel zu lange Autofahrstunden 🙁

  • Reply Wortakzente/Kinderohren 7. Februar 2013 at 9:23 pm

    Wir zogen vor 13 Jahren um, als der ältere Sohn vier war und ich mit dem zweiten schwanger. Neue Freunde zu finden war gar kein Problem, weil ich über die Kinder so viele Mütter kennenlernte. Im Laufe der Jahre entwickelten sich mit zwei von ihnen richtig tolle Freundschaften. Nun ist vor zwei Jahren die eine 250 km weit weggezogen, letztes Jahr die andere 50 km weit. Klar, wir telefonieren und versuchen, uns möglichst häufig zu treffen. Aber für einen spontanen Besuch beim Herbstmarkt an einem Sonntagnachmittag hatte ich niemanden. Ich vermisse die beiden sehr.

    Auch an früheren Wohnorten habe ich noch Freundinnen, aber die sehe ich auch nur einmal im Jahr, wenn überhaupt.

    Die Kinder sind inzwischen ziemlich groß, ich arbeite im Homeoffice und komme nicht gerade viel herum – ich weiß wirklich nicht, wie und wo ich neue Freunde kennenlernen soll, um hier etwas zu unternehmen. Da kann ich fast nur auf den Zufall hoffen.

  • Reply Leah 10. Februar 2013 at 12:42 am

    Das Thema bewegt mich auch sehr, schön, dass du es ansprichst. Als jung akademikerin mit kleinkind (so alt wie deine constanze) sind meine freunde und die meines mannes überall in DE, Europa und den Globus verteilt….nur leider in unsere Stadt sind so wenige. schön für das Urlaub, blöd fürs alltag. Ich finde es wirklich schwer, hier arbeiten alle Mamas (ich auch) und kinderlose sowieso, kids in der krippe, da bleibt keine Zeit übrig. Termine Wochen in voraus für ein zoo besuch ausmachen ist ganz normal. letzlich war ich mit kind bei jemand neues aus der krippe, gleich ums Eck. Nur blöd, dass das Haus ein Chaos war, Lärmpegel dank laufender Fernseher extrem hoch, dass es mir zu viel war. Da war ich froh zurück in unsere kleine in vergleich aufgeräumte und ruhige wohnung zu sein. Ja, du hast Recht. Je älter desto schwieriger, es kommt viel dazu mit jedes weiteres jahr und man wird intoleranter oder anspruchvoller, je nachdem wie man es sehen mag.

  • Reply Caro 19. März 2017 at 1:09 pm

    Ich bin Tochter mit 15 und habe deshalb noch nicht so viele Erfahrungen damit. Ich bin eigentlich auf der Suche nach einer Freundin ,Mitte 50, für meine Mutter. Ich merke wie schwer es ihr fällt Anschluss zu finden Wir sind vor sieben Jahren umgezogen, früher hatte sie Bekannte auf der Arbeit oder die Mutter meiner Freundin, als Ansprechpartnerin. Vielleicht auch noch Nachbarn. Aber seit unserem Umzug sieht das ganz anders aus. Mein Vater ist viel weg, auf Arbeit oder in der Sauna. Wenn sie mal weggehen, dann nur um Sachen zu machen, die meinem Vater gefallen. Sie füllt sich vernachlässigt und allein. Aber ich und meine Schwestern können auch nicht helfen. Meine Schwestern haben eigene Familien bzw. mit Studium und Arbeit zu tun. Und ich kann damit nicht umgehen.

    Fakt ist, dass jeder Mensch jemanden braucht, der sich um einen kümmert. Und meine Mutter hat keinen. Sie trinkt und Ich glaube sie ist depressiv. Ich liebe Sie, aber ich muss mit ansehen wie sie Stück für Stück zerbricht. Und bis jetzt hat ihr noch niemand die Hand gerreicht und gesagt „Steh Auf! Lass die Dunkelheit zurück und komm wieder unter die Lebenden. Zu deiner Familie.“
    Ich bin kein guter Anprechpartner für sowas. Aber es fehlen Orte um sich zu treffen. Selbst als Jugendlicher habe ich Probleme damit. Für meine Mutter muss es Horror sein. den ganzen Tag zu Hause zu sitzen, putzen, kochen, Gartenarbeit…., kaum Zeit für sich. Kein Lob. Kein Spaß. Sie arbeitet auch nur eherenamtlich, weil mein Vater das umbedingt wollte.
    Hinzu kommt, dass beide sehr abweisend sein können. Und Kontakte nicht so gut halten.

    Sie wollen nicht rausgehen und Leute treffen, dazu haben sie keine Lust und Zeit. Aber eigentlich bräuchten beide jemanden zum reden.

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